Genug!

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Irgendwann am Vormittag wachte Aleksa mit schlimmen Rückenschmerzen auf. Sie lag auf der ledernen Couch im Wohnzimmer. Wobei es weniger einem Wohnzimmer glich und mehr einem, aus der italienischen Renaissance entsprungenen Salon. Sie erinnerte sich bloß daran, dass sie auf seiner starken Brust eingeschlafen war. Jetzt aber gab es keine Spur von Nathanael. Es wurde langsam zur Gewohnheit mit ihm einzuschlafen und ohne ihn aufzuwachen. Beim Aufsetzen bemerkte sie erst die Decke, die er ihr wohl übergeworfen hatte. Er brachte sie zum Lächeln selbst, wenn er nicht da war. Sie setzte sich langsam auf und rieb sich den verspannten Nacken. So unbequem hatte sie seit ihrer Gefangenschaft bei Roman nicht geschlafen. Wobei das natürlich überhaupt nicht vergleichbar war. Ihr Blick fiel auf einen, auf dem Tisch behutsam gefaltenen Zettel. Würde eine rote Rose nicht daneben liegen, würde sie diesen wohl kaum wahrnehmen. Aber somit konnte sie sich sicher sein, dass die Nachricht darin für sie bestimmt war. Sie faltete das Papier auf.
"Ich warte Draußen auf dich."
Es gab keine Zweifel, wer Draußen auf sie wartete und ihr Herzschlag wurde augenscheinlich schneller.
Sie fühlte sich sichtlich unwohl in dem Kleid von gestern, schnappte sich jedoch ihre Highheels, weil ihre Neugier größer war als das Verlangen nach oben zu rennen und sich umzuziehen. Es war etwas ungewohnt, allein zur Tür zu schreiten, denn immerhin war sie Nathanaels Gefangene, auch wenn sich die Situation leicht verändert hatte. In dem Moment als sie die Hand auf die Klinke legte, wurde ihr die Tür von Außen geöffnet. Immer noch mit der, in der Luft schwebenden Hand, schaute sie einer Reihe Securitys entgegen, die alle ihre Blicke auf sie gerichtet hatten.
-" Herr Kodra wartet bereits, Miss."- sie erkannte Tarik's Gesicht und war froh aus dieser komischen Situation gerettet zu werden. Der blonde Mann ging mit großen Schritten vor und deutete ihr, ihm zu folgen. Sie zögerte, setzte sich dann aber doch in Bewegung. Hinter sich hörte sie die gleichmäßigen Schritte der Männer, die ihr anscheinend folgten. Tarik führte sie um das Anwesen herum und als sie sich den unzähligen Garagen näherten, erkannte sie ihn. Sie fragte sich, was diese ganze Aufregung sollte. Konnte er ihr nicht einfach sagen, was los ist?
-" Guten Morgen, Zemer."- sagte Nathanael liebevoll und sie schaute ihn irritiert an. So nannte er sie zum ersten Mal.
Trotzdem lief sie rot an und fing an nervös mit ihren Händen zu spielen.
- " Da du mich mit deinem Geburtstag überrumpelt hast, musste ich improvisieren..."- er drückte auf eine kleine Fernbedienung und die Garagentür hinter ihm fuhr hoch. Je mehr sie den Inhalt freilegte, desto größer wurden Aleksa's Augen. Hinter ihm stand jetzt ein weißer Mercedes SUV mit einer roten Schleife auf der Motorhaube.
-" ...ich hoffe, du kannst fahren."
Sie brachte kein Wort heraus, so geschockt war sie. Die Sekunden vergingen und er wurde nervös bei ihrem staunenden Blick. Er hatte mit Luftsprüngen oder gar Freudentränen gerechnet.
-" Gefällt es dir nicht? Ich kann dir ein anderes kaufen. Oder...Oder noch eins? Du kannst es dir aussuchen."- seine Stimme war deutlich irritiert.
-" Nathanael..du schenkst mir ein Auto??..Das ist..zu viel.!"- stotterte sie heraus und ihr Gesichtsausdruck nahm eine wütende Farbe an. Warum zum Teufel tat er so etwas??
-" Das ist doch bloß ein Auto und viel weniger als du eigentlich verdient hättest. Ich werde dir noch.."- er war gerade dabei sich zu entschuldigen, weil er ihr bloß ein 90 Tausend schweres Auto gekauft hatte als sie mit den Händen anfing, rumzufuchteln.
-" Stop!!! Das kannst du nicht machen Nathanael!"- schaute sie ihn entsetzt an.
-" Und, wie ich das kann! Siehst du doch!"- sie machte ihn langsam wütend. Als ob er etwas verbrochen hätte. Dieses Geld verdiente er doch alle 8 Minuten.
-" Aber ..Aber was soll ich denn damit? Ich darf doch nicht das Anwesen verlassen ohne dich und auch wenn ich es dürfte, habe ich keinen Führerschein."- sagte sie leicht traurig. Natürlich war sein Geschenk unglaublich, auch wenn es einfach nur übertrieben war. Aber sollte sie bloß in der Garage sitzen und sich den Wagen anschauen oder was?
-" Kleines, ich fragte ob du fahren kannst. Einen Führerschein brauchst du sowieso nicht, dich wird keiner anhalten..außer ich möchte es."- zwinkerte er ihr zu.-" Und was das Ausgehen anbetrifft, habe ich mir etwas überlegt."- er deutete auf die 6 Männer, die sie vorhin schon vor der Haustür empfangen und bis hierhin begleitet hatten. -" Sie gehören dir und sorgen für deine Sicherheit, wenn du ohne mich unterwegs sein solltest."- er nahm ihr Gesicht in die Hände und schaute sie mit einem undefinierbaren Blick an.
-" Ich hoffe du verstehst, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist und wie sehr ich dir mittlerweile vertraue. DAS ist mein Geschenk an dich. Nicht das Auto."- er schaute ihr so tief in die Augen, dass er ihre Seele berührte. Sie war einfach nur sprachlos. Jetzt sprachen ihre Gefühle für sie. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, ging auf die Zehspitzen und drückte wild ihre Lippen auf seine. Er nahm sie durstig auf, viel zu lange war es her, dass er sie so berührt hatte. Seine Hand fuhr ihrem Rücken entlang bis zu ihrer Taille, die er fest an sich zog. Sie presste sich immer mehr an ihn und der Kuss wurde fordernder. Jetzt hatte sie ihre Hände in seine Haare vergraben und verschlang gierig seine Lippen. Dieser Mann überraschte sie jedes Mal aufs Neue. Gerade als sie gedacht hatte, er versucht sie mit materiellen Dingen zu kaufen, schenkte er ihr die Freiheit.
Ihre Körper waren verschmolzen und ihre Lippen suchten die des anderen, als wären sie das Einzige, was sie am Leben hielt. Er löste sich nur qualvoll aus ihrer süßen Umarmung und schaute sie an, während sie noch verträumt die Augen geschlossen hatte.
Seine Lippen hinterließen brennende Spuren auf ihr Gesicht, das er mit unzähligen, liebevollen Küssen bedeckte.
-" Also? Gefällt es dir?"- sein wärmer Atem strich ihre Seite und sie klammerte sich noch mehr an seine Schultern. Dann schlug sie langsam ihre smaragdgrünen Augen auf und schaute ihn benebelt an.
-" Das ist das schönste Geschenk, das ich jemals bekommen habe!"- er schaute, wie hypnotisiert auf ihre Lippen, die sich langsam bewegten. -" Und das Auto ist auch in Ordnung."- fügte sie provokant hinzu.
-"Ah duu.. Ich will dich am liebsten über die Motorhaube werfen und dir den Hintern versohlen."- flüsterte er in ihr Ohr und eine Gänsehaut ließ sie zusammenzucken.
-" Dann tu es doch!"- erregte sie ihn weiter und ihre Hand fuhr langsam seiner Brust entlang bis zu dem angespannten Sixpack. Er hielt sie blitzschnell auf und schaute wütend zu den Männern, die zwar im angemäßenen Abstand ihre Position eingenommen hatten, trotzdem aber viel zu nah standen.
-" Du weißt ganz genau, wie eifersüchtig ich bin! Ich lasse doch nicht zu, dass dich jemand anderes von hinten sieht, als ich!"- zischte er mit zusammengebissenen Zähnen und sie lächelte siegreich. Natürlich wusste sie, dass er es nicht machen würde.
-" Ou..daran habe ich ja gar nicht gedacht! Verzeihen Sie mir Herr Kodra!"- dann schaute sie ihn unterwürfig an und legte blitzschnell die Hand auf seine, unter der Hose abgezeichnete Männlichkeit. Er riss die Augen überrascht auf und fing an, ihre Handfläche auszufüllen, sodass sie ihn besser greifen konnte.
Aus seiner Kehle entriss sich ein animalisches Knurren.
-" Das solltest du lieber lassen, kleines."- funkelte er sie böse an doch sie lächelte bloß unschuldig.
-" Und wenn nicht? Werden Sie mich dann bestrafen?"- klimperte sie mit ihren langen Wimpern.
Seine Lippen breiteten sich in ein böseversprechendes, diabolisches Lächeln.
-" Deinetwegen laufe ich seit Wochen mit einem Schmerz rum, den keine andere lindern kann, außer du Aleksa. Deinetwegen verzichte ich auf die Nutten, obwohl du mir nichts von dir geben willst! Und jetzt stehst du hier und provozierst mich? Ich glaube du willst es."- seine Stimme war tief und gebieterisch und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie wollte ihre Hand wieder wegziehen doch er fixierte sie wieder an seinen pulsierenden Schwanz.
-" Wa.. was will ich?"- fragte sie ängstlich.
Er beugte sich mit einem verschmitzten Lächeln zu ihr vor und flüsterte ihr mit erregter Stimme zu.
-" Dass ich dich ficke."- er wartete keine Antwort ab. Ihre Widerwörter hatte er satt, drückte sie näher an sich und zog sie zurück zum Anwesen. Ihre Atmung hatte sich verändert und jetzt schnappte sie nur immer wieder nach Luft, er spürte ihren Körper zittern. Doch früher oder später würde er sie sowieso nehmen, da hätte sie ihn jetzt nicht so reizen dürfen. Er war sowieso schon kurz vor dem Verrückt werden.
-" Übrigens die Blutergebnisse sind heute gekommen und rate mal was."- sagte er ganz entspannt, als hätte er nicht vor sie gleich durchzuvögeln.
-" W-was?"- fragte sie mit einer unsicheren, zittrigen Stimme.
Jetzt standen sie vor seinem Zimmer und er stieß die Tür auf.
-" Wir brauchen kein Kondom!"- sagte er verschmitzt und ihr Unterleib verkrampfte sich. Sie überlegte krampfhaft. Oh Gott, diesmal meinte er es ernst. Ohne weiter nachzudenken, schluchzte sie, warf die Hände in die Luft und lief los. Hinter sich hörte sie seine amüsierte Lache.

Die Schöne und der Mafiaboss                       #TheEloquenceAward2019       Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt