~ Prolog ~

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"Reich mir deine Hände.
Ich werde dir alles zeigen."

Geduldig wartete der Schwarzhaarige darauf, das Jimin seine kleinen Hände in seine großen legte, was dieser nach einem kurzen Moment des Zögerns schließlich auch tat.
Erst dann gab er ihm weitere Anweisungen:

"Und nun ... schließ deine Augen."

Nachdem der junge Mann mit den orangen Haaren auch dieser Bitte nachgekommen war, ließ Namjoon seine eigenen Augen zufallen und konzentriere sein Gewirr aus Gedanken auf einen einzigen Moment aus seinem Leben.

Die Erinnerung, die er ihm zeigen wollte, war schon sehr lange her ... bestimmt würde sie einige Fehler aufweisen, doch dies war eher nebensächlich.

Sein Griff um Jimins Hände verstärkte sich mit der Zeit etwas, doch im ersten Moment herrschte nur die alltägliche Schwärze vor ihren Augen, die sich eben ausbreitete, wenn ein Wesen seine Lider schloss.

Dann begann seine Stimme - hallend und mächtiger als sie es normalerweise wäre - ihn durch die Bilder zu führen.

Ihm zu erzählen was er dort zu sehen vermochte, während sich die Geschichte vor seinen inneren Augen nochmal von vorne abspielte:

... das Dorf vor ihm stand lichterloh in Flammen. Feuerzungen streckten sich gierig nach mehr, hoch in den Himmel.
Menschen und Tiere rannten im Versuch Schutz vor der heißen Hölle zu finden, gleichermaßen schreiend durch die Rauchschwaden.

Schmerzvolle Schreie von denen, auf die das Feuer schon übergegangen war, mischen sich mit dem prasselnden Geräusch der Flammen.

Als wäre dies nicht schon genug, schwebte inmitten dieses Chaos eine dunkle Gestalt am Himmel.
Durch die rauchartigen Schatten, die von ihr aufstiegen und sich in der Luft um ihren Körper kräuselten, erschien sie unscharf. Gaben ihr ein unwirkliches Erscheinungsbild.

Das Einzige, was man in dem Fegefeuer deutlich erkennen konnte waren ihre beiden Augen, die wie zwei glühende Rubine aus der dunklen Fläche hervorstachen und die schneeweißen Reißzähne im Maul, welches die Kreatur zu einem lauten Brüllen aufgerissen hatte.

Nein, ... das Wesen schrie nicht.
Es lachte.

Es lachte hämisch und voller Bosheit, da es wusste, dass keiner der anderen es mit ihm aufnehmen konnte.
Es lachte und nährte sich gleichzeitig von den Qualen der anderen.

Sie hatten ihm Leid zugefügt, nun war es an der Zeit für die Abrechnung.

Diejenigen unter den Dorfbewohnern, die versuchten die Bestie zu bekämpfen um dadurch Heim und die Geliebten zu retten, verwandelten sich schneller in ein Häufchen Asche, als es ihnen wohl lieb war.

Nicht nur die Körper der Brennenden färbten sich schwarz, ... nein, selbst das Licht am Himmel wandte sich von diesem Grauen ab.

Der Himmel war schwärzer als die dunkelste Nacht.
Das Einzige, was Licht zu spenden vermochte, war der Feuerwald innerhalb des kleinen Dorfes...

Was Jimin dort sah - was ihn dort direkt ansah - konnte man nur als Inkarnation von Pech und Schwefel, von Hass und Gier, von dem Bösen selbst beschreiben.

Namjoon erzählte ihm mit geschlossenen Augen wie ein Zuschauer, der das Ganze neutral von außen betrachtete, was diese Bilder zu bedeuten hatten.
Jedoch endete seine Erzählung in der Ich-Perspektive:

"... das ist meine wahre Natur, Jimin.
Ich habe all diese Leben auf dem Gewissen. Ich war es, der ihnen ihre Seelen genommen und das Dorf vernichtet hat...

Dich wird dasselbe Schicksal ereilen, wenn du mir versuchst zu vertrauen."

Namjoons Stimme flüsterte diese Worte fast, ehe sie vollkommen verstummte. Das kleine Dorf Hwasan gab es seit diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Die wenigen die es erfolgreich aus der Todeszone geschafft hatten, welche sie früher ihr Zuhause nannten, verloren bis heute kein Wort mehr über das, was damals an diesem Ort geschehen war.

Das Namjoon ihm nicht die ganze Wahrheit erzählte - ihm nicht die Gründe genannt hatte, warum er dieses Dorf angegriffen hatte, konnte Jimin nicht wissen.

Und der Schwarzhaarige würde es ihm auch nicht erzählen.
Nicht, weil es ihm peinlich oder ähnliches war, sondern weil er ihn nicht verletzen wollte.

Das letzte Mal als er sich an jemanden gebunden hatte war dieses Unglück passiert und das Letzte, was Namjoon sich wünschte war, dass es sich nochmal wiederholte...

×

BAAM und da ist er, der erste Teil meiner Geschichte!

Wenn ich dich neugierig auf mehr machen konnte, dann ist heute dein Glückstag!

Auch wenn es aktuell vielleicht noch nicht danach aussehen mag, lauert hier eine Geschichte auf dich die es mit der Zeit gewaltig in sich haben wird. Nun... zumindest ist sie der Anfang eines Rpg's, an welchem ich über fast drei Jahre hinweg mit Herzblut geschrieben habe - und seit mein damaliger Partner ausgestiegen ist, für mich alleine fortsetze.

In all den Jahren, die ich jetzt schon Geschichten geschrieben habe - sowohl alleine, wie auch mit anderen zusammen - ist diese hier bis heute wohl mit Abstand meine Liebste.

Es mag vielleicht etwas länger dauern bis "gewisse Dinge passieren", aber dass liegt daran, dass wir mehr Wert auf die Kern-Handlung der Geschichte gelegt haben, als dass es eine "schnelle Nummer" sein soll.

Ich bin sicher du weißt was ich damit meine ;)

Nun... Ich möchte nicht noch mehr deiner kostbaren Zeit verschwenden. Sollte dir das Geschriebene gefallen haben, würde ich mich sehr über einen Stern, oder einen lieben Kommentar als positives Feedback freuen.

Auch wenn dir etwas nicht so sehr gefallen sollte, dir unlogisch erscheint, oder du einfach nur andere Leute wissen lassen möchtest was du gerade denkst - du bist hiermit herzlich dazu eingeladen dem im Kommentarbereich jederzeit nachzugehen.

Nun, bevor das hier von der Länge her noch mehr eskaliert, wünsche ich dir viel Spaß beim Weiterlesen ^^

Light and Shadows | MinjoonWhere stories live. Discover now