>>Jackson<<, sagte ich warnend und starrte ihn an.

Dieser rollte mit den Augen und setzte sich wieder auf. >>Entspann dich Bruder. Ich war etwas auf dem Schießstand und anschließend im Casino. Da habe ich übrigens eine wahnsinnige Frau getroffen, die durchaus sehr gelenkig ist.<<

Ein wenig verstört von seinen Worten, schüttelte ich den Kopf, um die sich anbahnenden Bilder schnell wieder loszuwerden. Darüber wollte ich auf gar keinen Fall nachdenken. Das war mir zu unheimlich.

Stille entstand zwischen uns und die Stimmung wurde mit einem mal wieder ernst.

>>Glaubst du, dass sie schon bald ihre Racheaktion starten werden?<<, sagte mein Bruder plötzlich. Mit dieser Wendung hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Ich sah in sein ernstes Gesicht. Jax machte sich tatsächlich Gedanken darüber. Eigentlich hätte ich nicht wirklich gedacht, dass es ihm so sehr zusetzen würde. Normalerweise würde er einfach nur gedankenlos losstürmen und die Sache auf seine eigene Art erledigen. Aber das hier sah ich wirklich nicht sehr oft bei ihm.

>>Ich lasse nicht zu, dass es überhaupt so weit kommt.<<

Schwer seufzend stand mein Bruder auf und kam zu mir, nur um seine Hand auf meine Schulter zu legen. >>Du kannst nicht immer alles alleine regeln, Bruder.<<

>>Denk daran, du hast er vergeigt. Außerdem bist du meine Familie und damit auch meine Verantwortung. Wenn es soweit ist, regele ich das auf meine Weise und du funkst mir da nicht dazwischen. Wir brauchen nicht noch mehr Stress.<< Ich fühlte mich wirklich nicht gut ihm die Schuld zuzuweisen, aber Jax musste seine Grenzen verstehen. Und dafür musste ich hart zu ihm sein, denn nur so konnte er es. Meistens jedenfalls.

Leicht von meinen Worten gekränkt, rutschte seine Hand von meiner Schulter runter. Ich hasste es wirklich so zu ihm zu sein, nur leider ließ es sich nicht vermeiden.

>>Mach dir keinen Kopf darüber, Bruder. Geh raus, genieße deine Freiheit und mach was draus. Ich kümmere mich um den Rest.<<

Etwas misstrauisch betrachtete er mich, ehe er leicht kopfschüttelnd in seinem Zimmer verschwand.

Durch das ganze hatte ich vergessen, wieso ich eigentlich so wütend war. Meinen kleinen Bruder so zu sehen, brachte mich dazu über etwas ganz anderes nachzudenken. Meine Familie, meine Verantwortung.

Vielleicht war es auch besser so, denn dieses Problem was viel größer als irgendein Schwachmat, den ich jeder Zeit fertig machen konnte.

Ich zuckte mein Handy und wählte Talias Nummer. Sie hatte sich tatsächlich schon eine Weile nicht mehr gemeldet und so langsam bereitete es mir Sorgen.

Es dauerte eine Weile bis sie dran ging. >>Kian. Was gibt's?<<

>>Ich hab schon eine Weile nichts mehr von dir gehört und wollte nachfragen, wie es läuft.<<

Eine kurze Stille entstand auf ihrer Seite der Leitung und meine Sorgen begannen in diesen Moment etwas mehr zu steigen.

>>Treffen wir uns lieber<<, sagte sie schließlich. Das hörte sich ganz und gar nicht gut an. Dennoch stimmte ich dem Treffen zu. Ich wollte nicht nur ihren Fortschritt hören, sondern sie auch persönlich sehen. Und nachdem ich kurz Jax Bescheid gesagt hatte, machte ich mich auf dem Weg.

-

Talia hatte mich untypischerweise außerhalb von Vegas bestellt. Sie hatte mir ihre Koordinaten rüber gesendet, damit ich sie in der Wüste besser finden konnte. Ich war wirklich darauf gespannt, was sie mir zu sagen hatte, denn besonders glücklich hatte sie sich nicht angehört. Das konnte nur was schlechtes bedeuten.

Midnight Games - Begierde ✔️Where stories live. Discover now