„Ich dachte, es würde besser werden, wenn ich irgendwann einfach aufhöre, zu weinen und nicht mehr darüber nachdenke. Und für einige Zeit wurde es sogar besser. Niemanden ließ ich mehr an mich heran..nicht einmal-" hätte er fast zum ersten Mal mit dir über seine Ex-Frau geredet, doch konnte sich rechtzeitig stoppen.

Nun drehst du dich auch auf die andere
Seite, lauschst seinen Worten.

„Es war so, als wären meine Tränen zuvor gestellt gewesen, als hätte ich nie weinen sollen. Endlich fing ich an, die Zeit mit ihm ohne Bedenken zu genießen. Wir gingen feiern und ich nahm Drogen, lenkte mich ab." noch nie hat Taehyung dieses Thema geöffnet.

Langsam fügt sich das Bild Kim Taehyungs
für dich zusammen, langsam kannst du seine Person einschätzen. Die Gründe für seine Verhaltensweisen werden immer klarer.

Die Skandale, all der Hass und die Fehler.

„Bis gute Nachrichten kamen und er durch die Medikamente so gut wie außer Risiko schien. Wir alle waren beruhigt und wollten, dass er gesund bleibt. Nur kann man die Natur nicht zurückhalten.." rückt er näher an dich heran.

„Jungkook ist unheilbar und ich
beschuldige mich jeden Tag dafür, ich bin jeden Tag wütend und jeden Tag traurig."
er schließt kurz seine Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder zu öffnen.

„Wieso konnte es nicht mich treffen?
Wieso einen Mann wie ihn, der einst so viel Lebensfreude verspürte?" stützt Taehyung
sich im Bett auf und lässt dich erstmals an seinen dunkelsten Gedanken teilhaben.

„Taehyung, was redest du?" stützt du dich ebenfalls auf, du kannst nicht glauben, dass
er so denkt.

„Er hat es verdient, lange zu leben. Ich nicht." schüttelt er antwortend den Kopf, das denkt er sich jeden Tag.

Jeden Tag, seitdem seine Liebe fort ist.
Sie hat ihm einen Antrag gemacht, die beiden haben direkt geheiratet und waren glücklich. Bis er immer kälter und kälter wurde, nicht mehr er selbst war.

Sie ging und wollte ihn nicht mehr so sehen,
sie konnte ihm nicht helfen, da sie nicht stark genug dafür war. Kaum jemand hat die Kraft für einen Mann, wie er es nun Mal ist.

Also ließ sie ihren Ring zurück, wollte nichts mehr von ihm wissen und irgendwann musste er erfahren, dass sie kaum ein Jahr später ihre wahre große Liebe gefunden hat, während Tae leer ausging.

Doch es ist seine eigene Schuld, er
zerstört alles, denkt er sich immerzu.

„Sieh mich an!" greifst du nach seinem
Gesicht, da er von dir weg sieht.

„Wir stehen das gemeinsam durch, du und ich. Ich lasse dich nicht alleine, das werde ich auch nicht, wenn unser Vertrag irgendwann abläuft. Denn ich werde bleiben, ich glaube nicht, dass du ein schlechter Mensch bist." sprichst du ehrlich und streichst mit deinem Daumen
über seine Wange.

Seine Augen fixieren nun endlich die deinen.
„Ich bin eiskalt, Y/N, niemand erträgt meine Nähe. Nicht mal mehr Jungkook, er hasst mich."

Widerwillig schüttelst du den Kopf.
„Wenn er eins tut, dann ist es, dir dankbar zu sein und nur das Beste für dich zu wollen. Und ich sehe in deine Augen und sehe keine Kälte. Taehyung, ich sehe dich."

„Du bist wie der Mond, Taehyung. Bist der einzige, der selbst in der dunkelsten Nacht
den Weg weist. Trauernd, dass du niemals
eine Sonne sein wirst, weißt du gar nicht,
dass du viel besonderer bist." lächelst du.

„Reden wir jetzt schon in Metaphern?" schmunzelt er leicht, was deine Augen zum Strahlen bringt.

„Was?" lacht er, als du ihn so tiefsinnig
und fasziniert ansiehst.

„Deine Augen strahlen auf, wenn du lächelst. Schon wieder, du lächelst!" grinst du zufrieden, kannst es kaum wahrnehmen.

„Nein, das tue ich nicht." dreht er sich protestierend von dir weg, weshalb du
nun laut auflachst.

Erleichtert und so, als wäre die ein Stein vom Herzen gefallen, legst du dich ebenfalls wieder hin.

Aber dieses Mal nicht abgewandt von ihm.

„Wenn ich der Mond und du die Sonne bist.." raunt Taehyung in die Dunkelheit.

„Dann werden wir uns wohl nie treffen,
da wir nie zur selben Zeit strahlen dürfen.."
realisiert er, dass euer Glück begrenzt ist.

Weil ihr euch niemals finden würdet.
Weil er in deinen Augen sieht, dass du
bereits verliebt bist, in seinen besten Freund.

..Fortsetzung folgt..

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