Langsam will Jungkook aufstehen, seine
Beine sind so schwach und müde. Also sackt
er seufzend zusammen, setzt sich wieder hin.

„Jungkook, ich sollte dich lieber nicht
zu Sachen ermutigen, die dir den Alltag erschweren." schüttelt Seokjin nun den Kopf und nimmt das leere Tablett, stellt es beiseite.

„Hör auf, so von mir zu reden, als sei ich beeinträchtigt oder so." rappelt Jungkook sich nun wütend mit all seiner Kraft auf, schnappt sich seine Schachtel Zigaretten, will rauchen gehen.

Schnell fischt sein großer Bruder ihm die Packung aus der Hand, was den Jüngeren
noch wütender macht.

„Lass mich rauchen und behandle mich nicht wie einen Sozialfall!" befiehlt Jungkook, seine Stimme immer brüchiger werdend.

„So leid es mir tut.." muss Jin seinem Bruder endlich die Augen öffnen. Jungkook weiß es natürlich bereits, aber er will es einfach nicht realisieren.

„Der Krebs ist wieder da, stärker als je zuvor. Dein Tumor ist unheilbar, Kooks. Ich mache mir ernsthafte Sorgen und will nicht, dass du dein letztes Stück Gesundheit verrauchst." sieht Jin zu Boden, da er den verletzten Blick des anderen nicht sehen will.

Dann sieht er aber seinen Bruder an,
Jungkook gibt keine Emotionen von sich.
Er ist wie erstarrt, so als hätte ihm jemand
nun all seine letzte Kraft genommen.

„Jungkook?" stützt er seinen Bruder, als dieser langsam die Kraft in den Knien verliert und in die Arme seines Bruders zusammen sackt.

„Hilfe! Jemand soll einen Notarzt rufen!"

[...]

Das Shooting ist vorbei, du liegst in dem
Bett des Hotels, welches du dir übrigens zur Abwechslung mit Taehyung teilen musst.

Ihr hattet nichts auszusetzen, als euch mitgeteilt wurde, dass ihr nur eine Suite zur Verfügung habt, denn ihr habt beide mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.

Also habt ihr euch, den anderen
anschweigend, fertig gemacht und liegt nun Rücken an Rücken im Bett, ignoriert euch immer noch und haltet genügend Abstand.

Hellwach liegst du dort, bist immer wieder kurz davor, Jungkook anzuschreiben. Du willst ihn fragen, wie es ihm geht. Aber du traust dich nicht, die Nachricht abzuschicken.

Was, wenn sie mit ihm ist?
Du willst kein Risiko eingehen und genau das würdest du im Nachhinein bitter bereuen.

Für ihn hättest du immer ein Risiko
eingehen sollen, egal wann, wie oder wo.
Egal, ob seine erbitterte Frau in der Nähe ist.

Was du nicht weißt, ist, dass Taehyung sich schuldig fühlt. Dafür, was er im Flugzeug vorhin zu dir gesagt hat.

Also liegt er ebenfalls wach im Bett, lauscht deinen langen Atemzügen und kann einfach nicht schlafen.

„Ich habe geweint." bricht seine tiefe Stimme urplötzlich die Stille, du legst dein Handy beiseite, bist immer noch mit dem Rücken zu ihm gedreht.

„Nächtelang habe ich geweint, als ich von Jungkooks Hirntumor erfuhr. Die Angst, meinen einzigen und besten Freund zu verlieren, ist einfach unüberwindbar." hörst
du, wie er sich langsam auf die andere Seite rollt, deinen Rücken ruhig betrachtet.

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