elf

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'Briefe von Peyton' ist online!! Wer will kann ja mal reinschauen und ein Vote dalassen oder so :) Falls ihr ein anderes gutes Buch (in Englisch) kennt, von dem es noch keine Übersetzung gibt, könnt ihr das ja mal kommentieren.

Viel Spaß beim Lesen! :)

Heute habe ich Adams Mum, Mrs Fernandes an unserem Huas vorbeilaufen gesehen.

Sie hat direkt vor unserem Haus für ein paar Sekunden lang angehalten, und ihr Gesicht hat sich in eine Grimasse verzogen und sie ist schnell weitergegangen.

Mrs Fernandes hat sich ziemlich verändert. Und ich meine nicht zum Guten.

Sie hat ihr Haar immer offen getragen. Es sah hübsch aus, ihr Haar meine ich; blond und gelockt, mit natürlichen goldenen Highlights. Heute hat sie es in einem strengen Pferdeschwanz nach hinten gebunden getragen. Die ganze Farbe und Schönheit war verchwunden - zurückgeblieben ist ein fettiges, gelbes Chaos. Mrs Fernandes war schon immer ein wenig mollig, und sie hat schon immer gesagt, dass sie abnehmen will, aber es hat nie funktioniert weil sie immer so viel gegessen hat. Jetzt besteht sie nur noch aus Haut und Knochen - ihre Beine sind dürre Stöckchen, ihre Augen stehen weit aus ihrem Gesicht hervor. Und das einzige was ihr Sohn dafür tun musste war sterben.

Ich habe meine Mutter wegen ihr heute Nachmittag gefragt, ich glaube sie wollte nicht darüber sprechen - aber ich habe ein paar Details herausbekommen.

Mum: Okay, Tina (Das ist ihr Vorname. Früher habe ich ie Tina genannt, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher ob das noch angebracht ist.) Tina geht es nicht so gut.

Ich: Sie hat ziemlich abgenommen.

Sie: Du hast es nicht mitbekommen, Matt?

Ich: Was?

Mum: Oh. Ach nichts.

Ich: Nein, sag es mir.

Mum: Bist du sicher - du -

Ich: Sags mir einfach.

Mum: Also...bei ihr wurde...(Ihre Stimme war zittrig.) Krebs diagnostiziert.

Ich sagte nichts.

Ich habe sie nur angesehen und geblinzelt. Mum starrte zurück, Tränen in den Augen.

Und dann sank ich zu Boden und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Sie sank neben mich und umarmte mich von der Seite. Mum flüsterte mir zu, dass es Mrs Fernandes gut ginge, dass bei mir alles gut werden wird, dass Adam nicht gewollt hätte, dass ich mir Sorgen mache und dass wir sie jederzeit besuchen können.

Jetzt sizte ich im Hof, und es wird langsam dunkel. Der Mond scheint - sieht hübsch aus. Ich erinnere mich, wie fasziniert Adam von diesem Zeug gewesen war - der Mond, die Sterne, die Galaxie. Meine Lippen formen ein trauriges Lächeln. Adam wollte Astrologe werden - nein warte - Ah, er wollte Astronome werden. Das Wort habe ich gesucht. Als der Wind sanft über mein Gesicht weht schmunzele ich. Die beiden Wörter habe ich schon immer vertauscht.

Ich weiß noch wie erschrocken ich war, als Adam mich gefragt hat, was ich später mal werden wollte. Ich habe immer das Thema gewechselt - oder einfach gelogen und gesagt "Ich weiß es nicht." Aber eines Tages habe ich endlich genug Mut gehabt um es ihm zu sagen.

Ich will Schriftsteller werden, habe ich gesagt.

Adam hat nicht gelacht, erstaunlicherweise. Er hat nicht gesagt "Ist Bücher schreiben nicht eher was für Mädchen?" Er lächelte nur und klopfte mir auf den Rücken.

Adam: Ich wusste es.

Ich: Was?

Adam: Es war die ganze Zeit klar. Du könntest definitiv ein Buch schreiben.

Ich: Wie hast dus herausgefunden?

Adam: Hast du mal die Noten gesehen, die du in Englisch bekommst?

Ich: Dachte nicht, dass du auf sowas achtest.

Adam: Denkst du ich bin ein Trottel oer was? Ich meine - Ok, ich war einer, damals als ich noch mit James rumgehangen habe. Aber du hast mich verändert.

Ich: Du bist so kitschig. Viellecht solltest du mal ein Autor sein - das was du gerade gesagt hast würde perfekt in einen Liebessroman passen.

Adam schubste mich halbherzig.

Adam: Halts Maul, du Schwanz.

Ich: Schön dass du auch mal einsiehst dass ich einen habe.

Er zog eine Grimasse und ich lachte, gab ihm einen freundlichen Klaps auf den Hinterkopf.

Ich habe einen riesigen Klos im Hals und muss die ganze Zeit blinzeln, damit die sich angesammelten Tränen meine Augen nicht verlassen. Dann gehe ich wieder ins Haus um zuabendzusessen.

Why He Jumped - Deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now