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Noch während Simon kurz seinen Blick auf das Smartphone fokussierte, hörte Dalis hinter sich ein leises Geräusch.

Jemand tippte mit dem Finger gegen das Dach des Autos. Es war so leise, dass nur Dalis, Timo und Lory etwas von ihrem Standpunkt hören konnten. Sie atmete, innerlich nervös und aufgekratzt, ein, und wartete darauf, dass sich Simons Aufmerksamkeit noch mehr von ihnen entfernte. Er wirkte von seiner Kontrolle über sie überzeugt.

Dann sah sie kurz zurück, zu Cecil, der immer noch hinter dem Wagen stand und eine Spielkarte für sie sichtbar in die Luft hielt. Mit dem Finger zeigte er dort drauf. Sein Gesicht war dabei ernster, als sie es sonst in Erinnerung hatte.

Dalis' Hände zitterten zwar, jedoch verstand sie und fischte langsam, unmerklich und vorsichtig das Kreuz-Ass aus ihrer Hosentasche.

Herr Fischermann hatte sie wieder im Blick. „Nicht bewegen", wiederholte er unnötigerweise.

Sie schielte, ohne zu sehr ihren Kopf zu bewegen, darauf, und erkannte die erschienenen Buchstaben.

Pass auf. Ich werde den Schützer jetzt ablenken, und ihr steigt dabei so schnell es geht in den Wagen. Vertrau mir einfach.

Dalis brauchte länger, als sie selbst jemals gedacht hätte, bis sie die Worte und ihre Bedeutung verarbeitet hatte.

Nein!

Ihre Konzentration war völlig dabei, flöten zu gehen, und ihre Emotionen schossen auf sie ein. Auch wenn Cecils wahrscheinlicher Plan sie potenziell hier herausbringen konnte, bildete sich in ihrem Kopf die schreckliche Idee, dass er versuchte, sich für sie zu opfern.

Vielleicht gab es einen Weg hier raus, aber Dalis war überhaupt nicht aufnahmefähig dafür.

Was soll das heißen?!

Dalis spürte die Panik in sich aufsteigen. Nur noch wenige Minuten und die Verstärkung von S.U.F.F.E.R. würde eintreffen und sie alle festnehmen. Sie wollte nicht offiziell für feindlich angesehen werden. Im Internat hatte sie schon keiner richtig verstanden.

Bitte nicht.

Er hat eine Waffe - mehr fiel ihr aus lauter Adrenalin nicht ein, Cecil zu antworten. Was, wenn er gerade jetzt aufgegeben hatte und einfach zu seinen Freunden ins Jenseits - oder wo auch immer sie durch den Fluch hingekommen waren - verschwinden wollte?

Dalis wusste, dass diese Gedanken auch völlig irrational sein konnten, aber sie hatte keine Kontrolle darüber.

Vertrau mir.

Sie hatte gerade die nächste Nachricht gelesen, als Cecil, ohne jedes weitere Zeichen, hinter dem Auto auftauchte und plötzlich ein Degen in der Hand hielt.

Simon Fischermann hob alarmiert den Kopf, sowie die Pistole.

„Sind Sie vollkommen durchgeknallt?", rief er, zugegeben etwas überrascht, Cecil zu, der ihn nur amüsiert anstarrte.

„Mag sein", antwortete er leicht grinsend. Der Schützer brachte sich selbst nun wieder in eine mehr optimale „Kampfposition", in der er das Handy erstmal zurück in die Tasche seines Anzugs steckte.

Dalis bekam es gerade nochmals mit der Angst zutun. Das war komplett verrückt! Sie wollte ihn nicht verlieren, vorallem nicht, weil das Alles ausgerechnet Cecils Idee gewesen war.

„Was macht er denn da?", entfuhr es ihr, wenn auch ziemlich leise, und sie sah dabei kurz hilflos zu Lory und Timo. Zu ihrer Überraschung sah zweiterer wie fast immer eher gespannt und heiter aus, während Lory ebenso keine großen Anzeichen von steigender Panik (angesichts dieser hirnrissigen Situation) zeigte.

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⏰ Last updated: Oct 29, 2018 ⏰

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Das Klischee *on hold*Where stories live. Discover now