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Lory sah endlich auf. „Ich habe es gesehen, und ich kann nur bestätigen, dass es ein Fluch war. Noch dazu ein schrecklich unschöner."

Dalis erinnerte sich an die Textstelle im Buch. S.U.F.F.E.R. hatte gewusst, dass sie Lory und Cecil „verfehlt" hatten.

„Äh, ja. Warte mal. Es ist...also...aber hier ist gar keine Zeit vergangen! Heißt das jetzt, diese Bekloppten haben unsere ganze Welt, und alles was darin ist, für eine halbe Ewigkeit eingefroren, nur weil sie euch nicht leiden können?", fasste Casper leicht verzweifelt zusammen.

Mit genauso wenig begeistertem Gesichtsausdruck lehnte Cecil sich nach hinten und warf ihm einen vielsagenden Blick zu.

Casper und Hazel schauten ziemlich sparsam drein. Dafür, dass Dalis erst eine halbe Stunde oder weniger in dieser Welt verbracht hatte, waren ihr diese beiden Menschen schon recht nah.

„S.U.F.F.E.R. hat selbst Magie benutzt...welcher Art denn?", warf sie ein. „Und was genau ist dann mit Lory passiert?"

Dalis schaute in die Runde.

„Ich habe mir selbst das Gedächtnis gelöscht, nachdem sie versucht haben, mich einzufangen. Danach bin ich als Melanie aufgewacht. Keine Ahnung, warum sie mich offenbar zurückgeholt haben", erklärte die Sirene.

„Und was S.U.F.F.E.R. angeht: Das ist eine ganz einfache Sache. Wir besitzen, wenn überhaupt, unterschiedliche Fähigkeiten, die sich so einfach nicht weiter definieren lassen.

- Sie dagegen können ohne Zweifel Lügen einreden, Erinnerungen eintauschen, Ängste und Verzweiflung pflanzen, oberflächliche Ordnung schaffen, den Glauben an ihr 'tolles' System steigern. So einen Mist eben. Ach ja, und beinah hätte ich es vergessen;", Cecil betrachtete die Astlöcher im Tisch, während er redete, „Schurken wie uns tödlich verfluchen."

Dalis nickte um zu zeigen, dass sie mehr oder weniger verstanden hatte. Oder wenigstens glauben wollte, dass sie es tat.

Die Welt hatte sich für sie so sehr verändert, aber eigentlich war sie schon immer so gewesen.

Warum?

„Toll", murmelte Hazel.

„Und was machen wir jetzt?", fragte Dalis und sah Cecil und Lory an.

Wortlos holte Cecil ein schwarzes Säckchen aus Stoff hervor, band es auf und ein Stapel Karten fiel heraus. Daher hatte er das Kreuz-Ass gehabt. Als Dalis einen genaueren Blick darauf warf, erkannte sie Schriften auf vereinzelten Karten.

„Das sind Rätsel. Und sie sind an dem Tag entstanden, an dem ich aufgewacht bin", klärte der Katzenmann sie auf.

„Das freut mich wirklich für dich." Caspars Stimmung war seit der vorigen Eröffnung um ein gewaltiges Stück gesunken, auch wenn er sichtlich versuchte, positiver zu bleiben.

„Ja, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie uns im Kampf gegen S.U.F.F.E.R. helfen könnten", merkte Cecil jedoch an.

Jetzt musste Dalis sich zurücklehnen - Etwas schweres legte sich auf ihre Schultern. „Kampf? Also...wir kämpfen gegen die?" (Ihre Stimme hörte sich dünner an, als sie es beabsichtigt hatte.)

Verdient hatten die es ja schon. Nur wie sollte das bloß funktionieren?

„Wenn ich eines davon vorlesen dürfte", überging Cecil gekonnt ihre Frage, „In dem ersten heißt es: Wenn die Stimmen des wahrlich Vorgefallenen schweigen wie Gräber, wird nur ein Spiegel den Funken wiedererwecken können. Zerteilt in sieben Teile zu finden, als Zeichen jener Verlorenen, und wo ihre Schwärze verlieren wird."

Das Klischee *on hold*Where stories live. Discover now