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Als sie wieder da waren half Lory Caspar, Schlafsäcke aus wollähnlichem Stoff auf dem Wohnzimmerboden der Hütte auszubreiten.

Dalis schaute nachdenklich zu - langsam wurde sie ziemlich müde. Auf dem Gipfel-Internat gab es feste Schlafenszeiten. Auch wenn die sich für sie nach all den Jahren verlängert hatten, war sie doch unflexibel, was Schlafen anging.

Schließlich waren sie fertig und Dalis wurde gezeigt, wo sich das „Badezimmer" befand. Die erste Tür rechts (vom Eingang aus) führte zu einem kleinen Raum ohne Fenster, und Etwas, das wohl eine Toilette sein sollte. Dalis würde noch herausfinden, wie die zu benutzen war.

Ihr fielen die Augen wie automatisch zu, als sie sich später neben Lory in das weiche Fell - oder was es war - sinken ließ.

Hazel hatte sie nicht mehr gesehen, Caspar ging vorgeblich gerade zu seinem eigenen Zuhause irgendwo anders in diesem Wald, und Cecil...

...sie hatte keine Ahnung wo er war.

Aber irgendwas sagte ihr eindeutig, dass er bald wieder zu ihnen finden würde. Vielleicht war er nachtaktiv.

„Lory?"

Sie hatte es sich in die weiche Decke eingerollt. „Hm?"

Eigentlich traute sich Dalis noch nicht so recht, jemanden davon zu erzählen, aber jetzt, wo immerhin nur Jemand altbekanntes (wenn auch seltsames) in ihrer Nähe war, konnte sie es ja versuchen.

„Seit ich das Buch gefunden habe, träume ich manchmal etwas merkwürdige...Sachen."

Lory hatte sich auf die anderer Seite gelegt, jetzt drehte sie sich zu Dalis um.

„Was denn?"

In ihrem Blick war irgendwas, was sie nicht so recht einordnen ließ. Dalis beschrieb in kurzen Sätzen den Traum von Cecil und dem Kreuz-Ass, und nach kurzen Zögern auch den von ihrem eigenen Spiegelbild.

Lory sah sie dabei interessiert an. Schließlich murmelte sie am Ende etwas, das Dalis aufhorchen ließ.

„Ich glaube das liegt nicht nur an dem Buch. Wenn du dich selbst in einem Spiegel gesehen hast, hat es vielleicht etwas mit der Scherbe zutun gehabt."

Dalis überlegte kurz. „Das stimmt. Direkt nachdem ich sie gefunden habe, hatte ich diesen Traum. Erklärt das die Kräfte des Spiegels?"

Lory starrte zur Decke und schien einiges in ihrem Kopf umzuwälzen. Für eine Weile kehrte Stille ein.

„Ja das ist es doch", flüsterte sie plötzlich. Dalis schreckte auf - sie war beinah eingedöst.

„Was?"

Lory schien sich an irgendwas zu erinnern. Ihr Blick strahlte, auch wenn Dalis es in der Dunkelheit nur leicht erkennen konnte. Die Fenster ließen nur schwaches Licht von draußen herein.

„Wahrscheinlich bedeutet der Spiegel Klarheit. Über sich selbst, eine Situation...er zeigt die Wahrheit."

Dalis verstand Lorys Euphorie darüber noch nicht so recht. Das ergab schon Sinn, aber...was war daran jetzt so überaus toll? Das der Spiegel magisch sein musste, war ja mittlerweile klar.

„Das heißt, wenn wir S.U.F.F.E.R. diesen Spiegel vorhalten, werden sie vielleicht selber erkennen, was sie getan haben und....alles rückgängig machen. Das wäre doch fantastisch."

Dalis runzelte die Stirn. Sie stellte sich vor, wie Aeron Patéres eine neue Rede halten würde...

...die anfangs uneinsichtig eingestuften Menschen hatten eigentlich Recht. Wir haben es zu weit getrieben. Sorry."

Das Klischee *on hold*Where stories live. Discover now