Die Erste Spur

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Anfang November sollte das erste Quidditchspiel der Saison stattfinden. Ich war sehr aufgeregt, auch wenn ich nur zugucken würde. Aber es war nun mal das erste Spiel. Und wenn ich schon nervös war, wollte ich mir nicht vorstellen, wie es Harry ging.

Am Tag vor dem Spiel stand ich mit Harry, Hermine und Ron im Hof und Harry blätterte im Buch „Quidditch im Wandel der Zeiten". Ich las mit, während Ron und Hermine über alles Mögliche redeten und so versuchten vom morgigen Tag abzulenken.

Doch dann kam Snape zu unserer Gruppe und nahm Harry das Buch weg, mit der Begründung, dass Bibliotheksbücher nicht mit nach draußen genommen werden dürften.

„Die Regel hat er gerade erfunden!", zischte Harry wütend.

Ich folgte Snape mit meinen Augen und runzelte die Stirn.

„Bilde ich es mir nur ein, oder humpelt Snape ziemlich stark?"

Nun sahen auch die anderen Snape hinterher.

„Das tut er wirklich", murmelte Hermine nachdenklich.

Ron zuckte mit den Schultern.

„Naja, Snape bemitleide ich bestimmt nicht."

„Das stimmt, darauf kann er lange warten", pflichtete ich ihm bei und Harry ergänzte:

„Hoffen wir mal, dass es sehr schmerzhaft ist."

Hermine schüttelte den Kopf, sagte jedoch nichts. Seitdem wir befreundet waren, sah sie die Regeln nicht mehr ganz so eng.

Am Abend wollten wir Hausaufgaben machen, beziehungsweise versuchen uns so abzulenken. Harry gab es als erster auf und fing an, an unserem Tisch auf- und abzugehen.

„Harry, wenn du dein Buch zurückhaben willst, such Snape und frag ihn. Oder geh schlafen. Aber mach uns nicht wahnsinnig!", sagte Hermine gereizt und strich ihren eben geschriebenen Satz durch. Ich sagte nichts und starrte in mein Buch. Zu meiner Überraschung wollte Harry nun wirklich den Gemeinschaftsraum verlassen.

„Harry, das bringt nichts! Er wird dir das Buch nicht geben - und das weißt du!", rief ich ihm noch hinterher, aber in dem Moment war er schon verschwunden.

Ron seufzte.

„Er wird sich voll zum Narren machen, während Snape ihn zappeln lässt und sich freut."

Wieder sagte ich nichts, aber im Stillen musste ich ihm Recht geben.

Gut zehn Minuten später kam Harry zurück, völlig außer Atem.

„Ihr werdet es nicht glauben!"

„Wieso?", fragte ich überrascht. „Hat er dir das Buch gegeben?"

„Nein, aber ich habe etwas gesehen." Harry setzte sich und atmete tief durch, bevor er zu erzählen begann:

„Da ich aus dem Lehrerzimmer nichts gehört habe und keiner auf mein klopfen reagiert hat, habe ich die Tür aufgemacht. Hätte ja sein können, dass Snape das Buch einfach dort liegen gelassen hat. Aber das Lehrerzimmer war nicht leer. Snape und Filch waren drin. Filch hat Snape Binden gegeben, während der sich über ein Biest mit drei Köpfen aufgeregt hat."

„Willst du damit sagen ...?", fing ich an, doch Harry unterbrach mich.

„Was auch immer der Hund bewacht, Snape will es haben! Halloween hat er versucht, an dem Hund vorbeizukommen. Und vermutlich hat er auch den Troll reingelassen, damit alle anderen abgelenkt sind."

Kaum hatte Harry geendet, schüttelte Hermine den Kopf.

„Nein, das würde er nie tun. Er ist nicht nett, aber Snape würde Dumbledore niemals so hintergehen."

Der Weg von Melania BlackWhere stories live. Discover now