Geister und Himmelbetten

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Ich wartete darauf, dass sich irgendetwas tat, denn Teller und Kelche hatten wir ja schon. Ein Blick in die Runde zeigte mir viele erwartungsvolle Gesichter.

Und dann mit einem Mal, türmten sich auf den Tischen die köstlichsten Lebensmittel: Roastbeef, Brathähnchen, Würste, Schinken, Pommes, Yorkshire-Pudding, Erbsen, Pellkartoffeln und noch viele mehr.

Ich habe zwar im Waisenhaus nicht unter Hunger gelitten, aber trotzdem musste das Essen dort gut eingeteilt werden. So viel Essen auf einmal habe ich noch nie gesehen und so wusste ich gar nicht, wo ich anfangen sollte.

Schließlich entschied ich mich für Pommes und Pellkartoffeln. Es schmeckte himmlisch.

Während wir aßen, nährte sich uns so eine transparente Gestalt, die ich schon von vorne gesehen habe. Sie ließ sich neben Harry nieder, was diesen veranlasste schnell zur Seite zu rutschen.

„Es freut mich, euch in Gryffindor zu begrüßen. Ich bin Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, der Hausgeist von Gryffindor."

Ich starrte ihn mit großen Augen an. Geister und Gespenster - daran habe ich noch nie geglaubt! Und jetzt gab es selbst die.

„Ich weiß, wer Sie sind!" Ron konnte sich nicht zurückhalten. „Meine Brüder haben mir von Ihnen erzählt. Sie sind der Fast Kopflose Nick!"

Der Geist wirkte leicht beleidigt, ich merkte, dass ihm dieser Name nicht gefiel. Aber wie so oft siegte bei mir die Neugier über das Verständnis.

„Eine Frage, wie kann man fast kopflos sein? Das geht doch gar nicht!"

Der Fast Kopflose Nick sah nicht so aus, als gefiele ihm das Gespräch, musterte mich aber neugierig.

„Du bist die kleine Black, nicht wahr?"

Ich nickte, etwas verunsichert, wie er reagieren würde. Doch der Geist lächelte.

„Ich kannte schon deinen Vater, seinen Bruder und ihre Eltern. Aber um auf -"

„Sie kannten meinen Vater?", unterbrach ich ihn. „Können Sie mir von ihm erzählen?"

„Vielleicht ein anderes Mal. Ich kenne fast von allen hier die Eltern, soweit sie keine Muggel sind. Aber um auf deine Frage zurückzukommen - so geht das."

Sir Nicholas zog an seinem linken Ohr und sein Kopf kippte vom Hals auf die Schulter. Es sah eklig, aber zugleich auch irgendwie kurios aus. Ein Blick in die Gesichter verriet mir, dass das wohl die meisten so empfanden.

Offenbar freute sich der Geist über unsere Gesichter, denn er beendete die Vorstellung und musste erstmal husten. Dann redete er weiter:

„Ihr müsst mit alles dransetzen, damit wir dieses Jahr den Hauspokal gewinnen. Slytherin darf den Pokal kein siebtes Mal in Folge gewinnen! Obwohl wir Geister eigentlich Frieden wahren, bildet der Blutige Baron sich wirklich etwas darauf ein."

Ich wollte lieber nicht zum Tisch der Slytherins gucken um den Geist zu sehen; ich lenkte lieber mit Fragen ab.

„Hat jedes Haus seinen eigenen Geist?"

„Ja, die Ravenclaws die Graue Dame, die Hufflepuffs den Fetten Mönch und bei den übrigen Häusern weißt du es ja inzwischen."

Ich nickte und wandte mich wieder meinem Essen zu, auch wenn ich eigentlich satt war. Und wie durch ein Wunder verschwand es plötzlich und die Teller waren wieder sauber.

Aber nicht lange.

Im nächsten Moment war der Nachtisch da, die leckersten Dinge, die ich mir nur vorstellen konnte. Verschiedene Sorten Eis, Apfelkuchen, Zuckergusstorten, Donuts, Erdbeeren und vieles mehr.

Der Weg von Melania BlackWhere stories live. Discover now