King's Cross

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Zwei Tage später brachte uns Mrs Queen, eine Mitarbeiterin des Waisenhauses, zum Bahnhof King's Cross. Vor Aufregung war ich die ganze Nacht wach gewesen und konnte keine Minute still liegen. Es war schwer zu sagen, ob Clea oder ich heute Morgen anstrengender war. Sie war genervt und übermüdet und ich nervös, hellwach und aufgeregt.

„Seid ihr sicher, dass ihr alles habt? Wir können euch nichts hinterher schicken!", fing Mrs Queen wieder an.

„Ja, wir sind sicher. Wir haben wahrscheinlich viel zu viel eingepackt", antwortete Arcturus genervt.

„Und ihr seid euch sicher, dass ich euch ab hier alleine lassen kann?", ging es weiter.

„Absolut sicher" bestätigte ich und lächelte. „Vielen Dank, dass sie uns hierher gebracht haben."

Diesen Dank winkte Mrs Queen ab.

„Das ist doch selbstverständlich. Ich wünsche euch ganz viel Spaß und Glück."

„Danke, ebenfalls!", wünschte ich. „Wir kommen spätestens in einem Jahr wieder - also auf Wiedersehen!"

„Ja, danke für alles. Auf Wiedersehen", verabschiedete sich auch Arcturus.

Nachdem sich auch Mrs Queen sehr wortreich verabschiedet hatte, drehten wir uns um und suchten einen Hinweis darauf, wo wir lang mussten.

Ein Stück weiter vor uns sah ich einen schwarzhaarigen Jungen, scheinbar allein, mit einer Menge Koffer und einer Schneeeule. Sie war es auch, die ihn verriet. Wie viele Menschen laufen mit Eulen herum? Doch auch er schien keine Ahnung zu haben, wo der Durchgang zu Gleis 9 3/4 war. Schließlich gab es eine Menge Mauern zwischen Gleis 9 und 10.

Ich tippte Arcturus an und deutete mit dem Kinn auf den Jungen.

„Los, wir fragen ihn, ob wir zusammen suchen wollen. Sechs Augen sehen mehr als vier."

Arcturus zögerte.

„Ich weiß nicht. Was ist, wenn er keiner von uns ist?"

„Doch, das ist er. Schon alleine wegen der Eule", antwortete ich überzeugt.

„Na gut, aber auf deine Verantwortung!", ergab Arcturus sich.

Ich grinste und beschleunigte meine Schritte, bis mich noch ein knapper Meter von dem Fremden Jungen trennte.

„Hi, willst du auch auf eine Schule?", sprach ich ihn an. Erschrocken drehte der Junge sich um und musterte mich, bevor er antwortete.

„Ja, schon, aber ich glaube nicht, dass ich dir weiterhelfen kann."

„Vielleicht wollen wir ja zur gleichen Schule. Schließlich haben wir ähnliches Gepäck dabei", machte ich ihn auf die Eulen aufmerksam.

Erst jetzt schien er meine zu bemerken.

„Ja, es ist möglich." Der Junge warf einen Blick auf die Umgebung und flüsterte mir dann zu:

„Ich werde nach Hogwarts gehen - wenn ich das richtige Gleis gefunden habe."

„Super! Da müssen wir auch hin!", freute ich mich.

„Wir?", fragte er verwirrt.

„Ja, ich und mein Bruder." Ich drehte mich um und winkte Arcturus heran. Zögernd trat er zu mir und dem Jungen heran und stellte sich vor:

„Hallo, ich bin Arcturus."

„Achso, ja. ich heiße Melania."

„Freut mich, mein Name ist Harry", erwiderte der Junge.

Er wollte noch irgendetwas sagen, doch ein zorniges Fauchen verhinderte dies. Shadow schien es in ihrem Korb nicht wirklich zu gefallen. Ich beugte mich zu ihr hinunter und versuchte sie zu beruhigen:

Der Weg von Melania BlackWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu