Sparziergang mit einem Jäger!

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Eine Woche war nun ins Land gezogen und Thranduil zermarterte sich noch immer den Kopf was er nun machen sollte. Was war es, dass er sich so zu ihr hingezogen fühlte. Er wollte sie kennen lernen, sie nah bei sich haben. Aber wie? Er konnte doch unmöglich zu ihr gehen und sagen „Hallo! Ich bin König Thranduil! Ich fühle mich zu euch hingezogen, wollen wir essen gehen?" Er würde nie erfahren, ob sie nun ihn oder seinen Titel mag. Es war keine Frage jede Junge Elbin wäre geschmeichelt, wenn ein König ihr den Hoff machen würde. Doch genau das war es das er nicht wollte. Zu viele Elbinen wollten die neue Königin an seiner Seite sein. Aber sie liebten nicht ihn, sie liebten das Amt, das er innehatte. Was würde er dafür geben, wenn sich jemand in ihn verliebte der nicht wüsste das er ein König war. Doch wie sollte er sich ihr nähern ohne, dass sie erfährt wer er war?

Thranduil stützte sich am Geländer seines Balkons ab. Es war zum Mäuse melken. Seine Augen schweiften über die Gärten und hin zum Tor. Seine Augen weiteten sich. Am Tor stand Elenya. Wie es aussah war sie auf dem Weg in den Walt. Das war nun seine Gelegenheit. Ihm Walt konnte er ungestört mit ihr reden. Schnell zog er sich um, und eilte aus dem Palast in Richtung des Waldes.

Es fühlte sich unbeschreiblich gut an wieder in mitten eines Waldes zu stehen. Noch hatte sie sich nicht daran gewönnt täglich in einem Weichen Bett zu schlafen. Doch fühlte sie sich hier wohl. So wohl wie noch nie zu vor. Die Arbeit machte ihr Spaß. Die Elben mit den sie arbeitete waren allesamt nett zu ihr. Elenya ließ ihre Gedanken noch einmal über die vergangene Woche gleiten. Sie hatte sich in zwischen gut mit Meowen angefreundet. Auch mit einem der Diener des Königs Idril, hatte sich Elenya gut verstanden. Ihre Gedanken schweiften immer weiter zurück, bis sie plötzlich bei einem gewissen Jäger stehen blieben. Elenya dachte in den letzten Tagen oft an diesen Elben. Besonders an seine Augen. So blau wie der Ozean.

Vor sich hinträumend schlenderte sie weiter. Ihre Füße trugen sie immer weiter in den Wald. Unter einer großen Eiche setzte sie sich nieder. Vereinzelte Sonnenstrahlen schienen ihr ins Gesicht. Das war genau der richtige Ort um einfach vor sich hin zu Träumen. Elenya schloss die Augen und genoss das zwitschern der Vögel über ihr. Doch plötzlich wurde es nach einigen Minuten Dunkel. Schnell öffnete sie die Augen, und musste ein Paar mall blinzeln. Und dann sah sie wer vor ihr stand. Es war genau der selbe Jäger wie vor einer Woche.

Der Elbenkönig musste innerlich lachen. Die spuren die Elenya hinterlassen hatte waren zu deutlich. Nun ja, sie hatte wohl nicht damit gerechnet verfolgt zu werden. Während er ihrer Fährte verfolgte überlegte er sich eine Strategie wie er sich ihr nähern sollte. Doch noch bevor er so richtig wusste was er nun sagen sollte, sah er sie. Sie saß unter einer Eiche. Das einfallende Licht, das ihr Gesicht traf, ließ ihre eh schon helle Haut strahlen. Er näherte sich ihr bis er gerademal nur ein Meter vor ihr stand. Als er das Licht was auf sie schien verdeckte, öffnete sie die Augen. Zuerst schien sie ängstlich, doch dann lächelte sie ihn an. „Ach ihr seid das! Es ist schön euch wieder zu sehen." Thranduil erwiderte ihr lächeln. „Es ist auch schön euch wieder zu sehen! Darf ich euch ein wenig gesellschafft leisten?" fragte er und deutete auf den Platz neben ihr. Elenya nickte. Thranduil setzte sich neben sie und lehnte sich an die große Eiche hinter sich. Elenya sah im direkt in sie Augen. „Ihr habt mir noch nicht euren Namen verraten!" Unterbrach sie die stille. Thranduil überlegte Kurz. „Nennt mich Dirion!" Er wollte sie zwar nicht anlügen doch konnte er nur so sicher gehen, dass sie nicht erfährt wer er wirklich war.

Dirion! Nun hatte sie endlich einen Namen zu dem Gesicht. Innerlich freute sie sich sehr das sich ihre beiden Wege wieder gekreuzt hatten. Einen Moment lang saßen sie nur so da und schauten sich gegenseitig in die Augen. Doch der Elb vor ihr unterbrach die stille. „Ich hoffe ihr verzeiht mir meine Neugierde, aber wie ist es euch ergangen? Habt ihr Arbeit gefunden?" Und wieder bekam sie eine Gänsehaut beim Klang seiner Stimme. „Ja, das habe ich! Ich fand eine Anstellung bei Hofe. Ich arbeite dort als Küchenmagd." Der blonde Elb lächelte. „Ich hoffe es gefällt euch dort" Elenya erzählte ihm von ihrer ersten Woche im Palast. Wie nett alle zu ihr waren. Und wie sie die Schönheit dieses Ortes Bewunderte. Der Elb vor ihr hörte ihr aufmerksam zu. Als sie geendet hatte fragte er ob er sie was fragen dürfe. Als Antwort nickte sie nur. „Woher kommt ihr? Und warum reist ihr alleine?"

Elenya hatte befürchtet das eines Tages jemand sie danach fragen würde. Es war kein Geheimnis. Dennoch schmerzte sie die Erinnerungen an damals. Sie atmete einmal tief ein und sagte dann „Ich komme aus einem kleinen Tal in der nähe von Lothlórien. Mein Vater war Herr über unser Tal. Wir lebten dort viele Hundert Jahre. Eines Tages stritt ich mich mit meiner Mutter. Aus heiterem Himmel offenbarte sie mir das ich jetzt alt genug sei zu Heiraten. Sie hatte mir bereits einen Mann ausgesucht. Meine und seine Eltern hätten das schon vor vielen Jahren ausgemacht. Ich war fassungslos. Ich wollte keinen fremden Mann Heiraten. Daher schnappte ich meine Tasche und ging an den einzigen Ort, an dem ich ungestört sein konnte. Einen kleinen Teich in mitten eines großen Waldes, in der nähe unseres Tals. Nach einigen Stunden hatte ich mich ein wenig gefast. Ich wollte mich mit meinen Eltern aussprechen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Als ich immer näher kam dröhnten verzweifelte schreie an mein Ohr. Ich beschleunigte meine Schritte, und dann sah ich es. Eine Meute von Orks überfielen uns. Häuser standen in Flammen, und ein Meer von Toten säumten die Straßen. Ich versteckte mich auf hinter einem Busch. Ich war unfähig mich zu bewegen. Ich wollte es..." Elenyas Stimme brach ab. Der Elb vor ihr sah sie mitfühlend an, und legte eine Hand auf ihre. „Ihr müsst nicht weitersprechen, wenn ihr nicht wollt." Elenya wollte aber. „Danke, es geht schon. Nach einiger Zeit konnte ich mich dann endlich aus meiner Starre befreien, und machte mich auf die suche nach überlebenden. Doch je weiter ich ging desto geringer wurde es noch jemanden lebend anzutreffen. Die Orks hatten sämtliches Leben ausgelöscht. Nicht eine Seele überlebte diesen Angriff. Darunter auch meine Eltern und meinen kleinen Bruder. Verzweifelt und erfüllt voller Trauer zog es mich nach Lothlórien. Die Herrin Galadriel bot mir Zuflucht an. Ich verweilte dort einige Jahre. Doch die Erinnerungen an all die Toten, zerbrachen mich. Daher ging ich auf reisen. Um ein neues Leben zu beginnen."

Thranduil hörte sich ihre Geschichte genau an. Im Zerbrach beinahe sein Herz. Sie hatte so viel leid erlebt. Wie gerne würde er sie nun in seine Arme schließen. Für sie da sein. „Es tut mir so leid Elenya. Es ist schlimm was euch wiederfahren ist." Die junge Elbin vor ihm lächelte matt. „Ich habe schon lange nicht mehr darüber gesprochen. Die Erinnerung daran tut zwar noch weh, doch ist erträglich geworden. Man kann die Vergangenheit nicht ändern. Doch sie bleibt ein teil von sich selbst. Und wie mein Vater immer sagte alles hat seinen Grund." Thranduil war erstaunend. Elenya hatte so viel leid durchlebt, war viele Jahre alleine. Aber dennoch steckte in ihr so viel Zuversicht. Noch immer hatte sie ihr Lächeln bewahrt. Es stand außer Frage das diese Elbin was Besonderes war.

Sie redeten noch einige Stunden über dies und das. Doch als sich die Sonne Richtung Westen bewegte.Standen die beide auf und gingen wieder zurück in die Stadt. Kurz vor dem Torblieb Thranduil stehen. „Ich muss mich jetzt von euch verabschieden. Aber ichwürde mich freuen euch wieder zu sehen." Elenya sah in wieder mit einem strahlenden Lächeln an. „Gerne! Wenn ihrdas wünscht! Wie wäre es mit nächster Woche? Selber Ort, selbe Zeit" Thranduilverneigte sich leicht vor ihr, und gab ihr einen Kuss auf die Hand. „Dann bisnächste Woche. Ich freue mich!" Auch sie verbeugte sich und ging Richtung Palast.Als sie außer Sichtweite war ging er ebenfalls zum Palst.

Des König's HerzWhere stories live. Discover now