11.Was ist los?

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(Caius PoV)

Die Gefühle, die sich nach Santiagos Erzählungen in mir Rühren, habe ich schon Ewigkeiten nicht mehr gespürt.

Es war fast so, als ich würde ich mir Sorgen um Julia machen. Ich wollte, dass sie wieder aufwachte, und mir schlagfertige und leicht spöttische Bemerkungen an den Kopf warf.

Es machte mich fast wahnsinnig, dass ich nicht wusste, was mit ihr war. Ich hatte sie die letzten Tage gemieden und war nur in mein Zimmer gegangen, wenn ich wusste, dass sie schlief. Sie hier so leblos liegen zu sehen war schlimm für mich. Ich fragte mich warum. Ich sollte diese Gefühle nicht haben!

Ich hatte doch einen Plan, und diesem war nicht mögen oder gar verlieben mit eingefasst.

Konnte es wirklich und wahrhaftig möglich sein, dass ich, Caius Volturi, der sadistischste und gefürchtetste Vampir aller Zeiten, sich in ein kleines 15-jähriges Menschenmädchen namens Julia verliebt hatte?

Aber egal. Um mir darüber Gedanken zu machen hatte ich später noch Zeit. Jetzt wollte ich wissen, was mit ihr nicht stimmte, und warum die zusammengebrochen war. Als ich genauer nachdachte, fiel mir nur eine Möglichkeit ein, wie man dies tun konnte.

,,Ich werde sie beißen und ein Schluck von ihrem Blut nehmen, damit ich weiß, was mit ihr los ist."

,,Bei allem Respekt Bruder, aber denkst du wirklich, dass das so eine gute Idee ist? Ihr Blut riecht und schmeckt für dich vermutlich viel besser als jedes andere, sie ist schließlich deine Seelenverwandte."

Ich verstand Aros Einwände, da sie in der Tat äußerst Verführerisch roch. Doch ich war fest entschlossen, dass ich aufhören konnte und zweifelte nicht eine Sekunde an mir.

,,Vertraue mir Bruder, ich schaffe das! Und selbst wenn sie stirbt ist es nicht dein Problem."

Meine Stimme war kalt und eisig wie immer, aber tief in meinem inneren wollte ich nicht, das ihr irgendetwas zu stieß. Ich schüttelte den Gedanken schnell ab. Was war nur los mit mir? Ich rief mir ins Gedächtnis, wer ich war. Dann ging ich auf das Mädchen zu, was auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Ich drehte sie so, dass ich ihren Hals gut erreichen konnte und strich ihr die Haare von der Schulter. Kurz flammte so etwas wie Zweifel oder Sorge in mir auf. Der Moment war allerdings zum Glück genauso schnell verschwunden, wie er gekommen war.

Mein Kopf senkte sich zu ihrer Halsbeuge und ich innerlierte ihren wundervollen und intensiven Geruch, bevor ich meine Zähne in sie stieß und ihr Blut schmecken konnte. Ich saugte eine Weile, merkte jedoch, dass sie schnell schwächer wurde.

Schneller als normale Menschen, was daraus hindeutete, dass sie entweder krank oder extrem erschöpft sein musste. Ich spürte keine Krankheitserreger aber wovon könnte sie so erschöpft sein, dass sie ohnmächtig wird?

Ich merkte weder Vitamine noch andere Nährstoffe in ihr. Es schien als wäre sie leer. Als hätte sie seit Tagen nichts zu sich genommen.

Da ich spürte wie ihr Herz mit jeder Sekunde langsamer gegen ihre Brust schlug, löste ich mich von ihr, was mir sichtlich schwerfiel. Vorsichtig legte ich sie wieder auf dem Boden ab und ging zu meinem Thron zurück.

Meine Brüder hatte ich vollkommen vergessen. Dies bemerkte ich erst, als der sonst so unbeteiligte Marcus mich ansprach.

,,Und? Was hat sie Bruder?"

,,Ich bin mir nicht sicher. Sie war sehr erschöpft, als ob sie seit Tagen nichts zu sich genommen hätte. Aber warum sollte sie nichts essen wollen?"

,,Hast du schon daran gedacht, dass sie kein Essen bekommen haben könnte?"

Mischte sich Aro ein. ,,Nein. Ich habe das Küchenpersonal angewiesen, ihr zweimal am Tag etwas zu Essen zu bringen."

,,Entschuldigt, meinen Einwand Meister, aber es war nie jemand da. Ich war der einzige, der in ihrer Nähe war. Ich hatte nicht daran gedacht, dass sie Nahrung braucht. Verzeiht mir Meister."

Nach Santiagos Einwand, war ich schockiert und stocksauer in einem. Ich war schockiert, dass ich nicht daran gedacht hatte, zu überprüfen, ob meine Befehle ausgeführt wurden und somit hatte dieses bezaubernde und wundersc. STOPP ich meinte Julia hatte somit nichts zu essen bekommen.

Kein Wunder, dass ihr Körper irgendwann abschaltete und sie somit ihre letzte Energie damit verbrauchte Santiago anzubrüllen.

Andererseits war ich unfassbar wütend, auf dieses inkompetente Küchenpersonal!

Ich werde Ihnen ordentlich die Hölle heiß machen, vielleicht sogar die Hauptverdächtigen ein wenig foltern. Aber vorher musste ich meine bessere Hälfte ins Bett bringen, damit sie sich ausruhen konnte und nicht wirklich noch krank wurde.

Ich hob sie mit Leichtigkeit hoch in meine Arme und genoß sie so nah bei mir zu haben. In meinem Gemach angekommen legte ich sie behutsam ins Bett und deckte sie zu. Ich mochte es sie beim Schlafen zu beobachten, aber es wartete inkompetente Küchenpersonal auf mich, dem mal gezeigt werden musste, dass man sich mit einem Caius Volturi lieber nicht anlegen sollte.

Echt jetzt?!Where stories live. Discover now