[26]

52 5 4
                                    

,,I-ich weiß nicht ob ich das kann..."

♡--------------------------♡

Marco's Eltern zu überzeugen, dass ich hier bleiben wollte, war kein Problem und so saß ich beim Frühstück an deren Tisch und genoss meinen heißen Kakao. Doch ich wusste, dass spätestens bald jemand vom Internat bei mir anrufen würde und mir mit Polizei, Schulverweis oder ähnlichem drohen würde.

Marco war die ganze Zeit nervös, unaufmerksam und schusselig. Er schien wie ausgewechselt und ich machte mir doch ein wenig Gedanken darüber. Sonst war er nie so gewesen, hatte sich nie so verhalten.

,,Marco, was ist los?", stellte ich ihn zur Rede, als wir wieder in seinem Zimmer waren.

,,Ich finde es nicht gut, dass du wegen mir vielleicht von der Schule fliegst", platzte es heraus.

,,Ich fliege nicht wegen dir. Wenn, wegen mir, weil ich es so wollte. Du bist nicht schuld und ich lasse mich nicht so einfach von meinem Freund trennen", erklärte ich ihm.

,,Trotzdem, wenn du von der Schule fliegst, dann musst du zurück zu deinem Vater und solange ich noch nicht in Frankfurt bin, habe ich eine scheiß Angst um dich", sagte er und umarmte mich fest.

Er hat ja recht, aber er ist mir wichtiger...

,,Das ist voll süß von dir. Ich habe auch keine Lust nach Hause zu gehen, aber ich werde es aushalten, bis du da bist. Sollte ich fliegen", meinte ich und küsste seine Halsbeuge.

,,Aushalten? Wenn du fliegst, kommst du zu mir, alles klar? Ich werde dich nicht mit diesem Menschen wohnen lassen, wenn ich weiß, dass er meine Freundin verletzt, sie kaputt macht und sich nicht drum schärt", knurrte er wütend und löste sich von mir.

,,Schatz, bitte. Wie soll das gehen? Meine Eltern haben das Sorgerecht für mich und ich habe nichts zu melden", versuchte ich ihn zu beruhigen.

,,Mann!! Kapierst du nicht, dass ich eine scheiß fucking Angst um dich habe, wenn du nach Hause gehst? Kapierst du nicht, dass ich mir Sorgen mache um dich? Kapierst du nicht, wie weh es mir tut, so etwas zu wissen und nicht ändern zu können?", brüllte er und ich schrak derart zusammen, dass ich auf sein Bett fiel.

Wie aus Reflex begann ich zu weinen. Ich wusste, dass Marco mich liebte und gerade hatte er es mir zur Genüge gezeigt und doch hatte ich Angst. Angst vor ihm, Angst vor Zuhause, Angst vor dem Internat. Ich war einfach komplett überfordert und die beste Lösung war, weinen. Alles raus lassen, denn Tränen konnten viel mehr sagen, als Worte es je könnten.

,,Ich liebe dich", schluchzte ich.

Als er sich umdrehte sah er mich auf seinem Bett, weinend und schluchzend vor ihm sitzen. Sofort kam der alte, fürsorgliche, liebe Marco wieder hervor und umarmte, küsste und streichelte mich. Eine wohlige Gänsehaut überkam meinen Körper und ich schloss meine Arme um ihn.

,,Ich liebe dich auch", murmelte er in meine Halsbeuge, küsste mich dorthin und lächelte.

,,Ich hatte Angst, als du so geschrien hast. Das kannte ich nur von meinem Vater und ich weiß, du machst dir nur Sorgen um mich, aber ich habe nur das Schreien gehört und sofort an meinen Vater gedacht", gestand ich ihm.

,,Scheiße, Mann, das wollte ich nicht. Ich hätte nicht so ausrasten dürfen, erst recht nicht vor dir", fluchte er leise und fuhr sich durchs Haar.

,,Alles wieder in Ordnung", sagte ich.

,,Ich liebe dich, Prinzessin", wiederholte er erneut, küsste sich seinen Weg hoch zu meinem Mund.

,,Ich liebe dich, Marco", nuschelte ich in unseren Kuss und zog ihn runter auf mich drauf.

Es wurde ein Kampf um die Oberhand und letztendlich gewann Marco, wie immer, den kleinen Kampf. Eingekuschelt in seine Arme lag ich einige Minuten später auf seinem Bett und spielte mit dem Bändel von seinem Pullover. Er hingegen widmete sich meinen Haare und küsste mich ab und zu auf meinen Hinterkopf.

So lagen wir gefühlt den ganzen Tag im Bett, redeten über belanglose Dinge und vertrieben uns die Zeit mit küssen und kuscheln. Eigentlich sollte dieser Tag nie enden, denn so wie es jetzt war, war es perfekt. Nichts könnte mich jetzt noch stören, geschweige denn, nerven. Oder gab es doch eine Sache?

,,Prinzessin, dein Handy", murmelte mein Schatz ein wenig müde in meine Haare und gähnte.

,,Das Internat...soll ich dran gehen?", fragte ich.

,,Ja, geh ran! Aber du bleibst bei mir", beharrte er darauf und zog mich noch enger an sich.

,,Ja, Marie hier? - Mir geht es gut. - Ich bin bei meinem Freund. - Lassen Sie mich doch in Ruhe! - Jaja, dann machen Sie es halt. Mir egal! - Tschüss!", beendete ich gereizt das Telefonat.

,,Prinzessin, was ist los?", fragte Marco sofort.

,,Ich bin geflogen. Ich muss morgen zum Internat kommen, meine Sachen packen und nach Hause fahren", berichtete ich traurig.

,,Ich werde dich fahren. Zum Internat und dann noch nach Frankfurt", bestimmte mein Freund.

,,Aber, dann sitzt du den ganzen Tag im Auto", warf ich ein, doch er sah mich nur streng an.

,,Das juckt mich nicht. Ich werde dich fahren. Punkt. Aus. Ende!", sagte er und ich nickte.

,,Ich will nicht von hier weg. Ich will hier bleiben!", maulte ich und kuschelte mich an Marco.

,,Vielleicht schaffe ich es, dass ich bei dir bleiben kann, wenigstens ein paar Tage", überlegte er.

,,Das wäre klasse! Aber hast du keine Schule, Uni oder so?", wandte ich ein, doch er grinste bloß.

,,Nope! Erst nach Weihnachten wieder", informierte er mich und ich schmollte gespielt.

,,Hoffentlich darfst du. Frag am besten direkt", bat ich ihn hoffnungsvoll und er nickte.

Seine Mutter willigte sofort ein. Mann, wie ich diese Frau verehrte, sie war ein Traum von einer Mutter und jedes Mal zeigte sie es mir mehr. Marco hatte echt Glück so eine Mutter zu haben, aber auch sein Vater war klasse. Wie sehr wünschte ich mir ein solchen Vater, der mich liebte und sich um mich kümmerte.

Marco warf ein paar Kleidungsstücke in eine größere Tasche und griff dann nach seinen Autoschlüsseln, um sein Auto nur eine Minute später aufzuschließen. Meine Tasche kam zusammen mit seiner Tasche auf die Rückbank und wir beide nahmen vorne Platz.

,,Willst du Musik anmachen?", fragte ich ihn, er reichte mir sein Handy und suchte eine Playlist aus.

,,Meine Prinzessin neben mir, so soll es sein. Für immer!", murmelte er und ich lächelte seelig.

♡--------------------------♡
Dieses Mal sehr viel Konversation :)

Ratet doch mal wie viele Wörter ich für dieses Kapitel geschrieben habe 😉

Liebe kennt keine Ferien Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt