25. Kein Entkommen

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Lucys Sicht

Ich erwachte mit steifen Gliedern und einem übelm Geschmack nach Blut im Mund. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Voldemort war wieder zurück. In Fleisch und Blut, noch gefährlicher als jemals zuvor. Ich legte mir meine Hände auf das schweißnasse Gesicht. Ich hatte im Traum die Auferstehung meines Bruders erleben müssen. Nicht gerade ein erholsamer Schlaf. Ich schaute mich im Zimmer um. Es war groß und in Grüntönen gehalten. Ich lag auf einem Doppelbett aus Schwarzeichenholz, das mit kleinen Schlangen verziert war. Ich stand auf, was mein Körper mit einem kurzem Schmerz quittierte und ging zu einer der zwei Türen. Sie war offen. Ein Bad aus schwarzem Mamor mit vielen Anlehnungen an das Haus Slytherin lag dahinter. Ich ging zum Spiegel über dem prunkvollen Waschbecken und erschrak. Ich hatte rote Augen!

Schon einmal habe ich mich mit roten Augen im Spiegel gesehen. Da war es aber eine Illusion gewesen, die mir mein verhasster Bruder eingepflanzt hat. Jetzt waren sie aber dar, sie waren keine Täuschung. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und stolperte bis zur Wand zurück. Was geschieht hier nur? Ich stolperte aus dem Bad und rannte zur anderen Tür. Abgeschlossen. Was hatte ich auch anderes erwartet? Ich lief zum kleinen Fenster an der anderen Seite des Zimmers. Es war nicht verriegelt! Ich rieß es auf und kletterte hinaus auf das Vordach. Unter mir war ein Garten mit Brunnen und hohen Hecken. Ich ruschte ungelenk über die Ziegel und fand dann eine Stelle an der ich hinunter klettern konnte. Ich lief über die Wiese, wobei es eher ein Stolpern war und kletterte über das Eisentor. Ich hörte eine kurzes Ploppen als ich den Apperierschutz durchquerte. Vor mir lag eine Straße, an deren Ende ein kleines Waldstück lag. Ich rannte los. Jeder Teil meines Körpers schmerzte und es war sehr kalt. Ich fror und durchnässt bis auf die Haut. Ich erreichte den Wald und schob mich durch die Zweige. Dornen schnitten mir in die nackten Beine und die Steine stachen mir schmerzhaft in die Füße. Ich war barfuß, was in Wäldern nicht gerade vorteilhaft war.

Hinter mir ertönten Schritte und ehe ich mich versah wurde ich gepackt. "Sag mal, bist du noch bei Trost Prinzessin. Warum versucht du wegzulaufen? Gott, wie siehst du überhaupt aus!", sagte Reymond. Ich wehrte mich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. "Lass mich los", fauchte ich. Er seufzte: "Bitte Lucialla, verstehe doch. Du kannst hier nicht weg. Du gehörst hier her. Jetzt komm bitte freiwillig wieder zurück, oder ich muss härtere Maßnahmen ergreifen" "Ich denke nicht mal daran!", schrie ich und spürte kurz darauf seinen Zauberstab in meinen Nacken. "Wie du willst, Prinzessin", antwortete er und murmelte etwas. Meine Glieder erschlaffen und ich konnte nur noch einen erstickten Laut von mir geben.

Reymond hob mich hoch und trug mich den ganzen Weg zurück. Das Tor stand offen. An Tür warteten Korin und eine Frau, die ich eigentlich nie hätte treffen wollen. Bellatrix Lestrange! Ich schluckte. Bei ihrer irre hohen Stimme stellten sich Nackenhaare auf: "Was fällt dem Mädchen eigentlich ein wegzulaufen? Denkt sie, wir merken das nicht?" Ich hatte kaum Hoffnung gehabt, dass sie es nicht merken. Aber ich wollte unbedingt von hier weg. Reymond ging zurück ins Haus und stieg die Treppe hinauf. Im zweiten Stock ging er in das Zimmer, aus dem ich gerade flüchten wollte. Schon lag ich wieder in dem Doppelbett und Rey ließ sich neben mir nieder. Mit kurzem Schwenker seines Zauberstabes verriegelte er das Fenster und ließ die Tür zu fallen. Dann befreite er mich aus der Starre. "Also, was hast du dir dabei gedacht Lucy?", fragte er sanft und strich mir über die Wange. Ich zuckte zurück. "Gar nichts. Ich wollte nur weg", sagte ich ängstlich und schob mich von ihm weg. Er schüttelte seufzend den Kopf. "Es tut mir leid, das wir dir weh tuen mussten. Aber wenn du jetzt es einfach zulässt, wird es dir gut gehen. Schließlich habe ich es dir versprochen", sagte er und nahm meine Hand. "Hast du Angst vor mir?", fragte er ruhig und sah mich traurig an. Es herrschte bedrückende Stille. Hatte ich vor Reymond Angst?

"Ja, du hast mir all die Jahre was vorgespielt, um mich dann meinem wahnsinnigen Bruder auszuliefern. Ich weiß nicht was ihr mit mir vorhabt und ich weiß auch nicht was ich von dir halten soll Reymond. Du bist ein Todesser und du kennst meine Meinung", sagte ich mit Tränen in den Augen. "Schhhh, nicht weinen, Prinzessin. Ich habe dir nichts vorgespielt. Ich liebe dich wirklich", antwortete er und strich mir durch die Haare. Ich liebe dich aber nicht Reymond, dachte ich und sein Gesicht spiegelte kurz etwas wie Trauer. Lass er meine Gedanken?

Dann wurde seine Miene neutral: "Du wirst deine Meinung noch ändern, Lucialla. Minky, wo bist du!", rief er und eine Hauselfe erschien. "Was kann Minky für den Sohn des Meisters tuen?", fragte sie. "Hol etwas zu essen für Mrs. Riddle", meinte er und die Elfe verschwand. "Mrs. Riddle?", fragte ich verwundert und er lächelte: "Du heißt mit Geburtsnamen Lucialla Elenora Riddle, meine Liebe. Der Herr wies uns an, dich nur mit diesem Namen an zureden, wenn überhaupt. Den Namen der Blutsverräter wurde in Bezug auf dich verboten" . "Hör auf sie Blutsverräter zu nennen", fauchte ich. Die McMazen sind die besten Pflegeeltern der Welt, niemand beleidigt sie, solange ich lebe. "Wenn es dein Wunsch ist, dann werde ich sie in deiner Gegenwart nicht so nennen. Der dunkle Lord ist so gnädig, sie vorerst zu verschonen, weil sie sich so gut um dich gekümmert haben", antwortete er ruhig und Minky kam herein. Sie trug ein Tablett mit Tee und belegten Brötchen. "Du kannst gehen", sagte Rey, nachdem die Hauselfe das Tablett auf dem teuren Nachtisch ab gestellt hat. Die Elfe verschwand mit einem Ploppen. "Hat sie euch gewarnt, als ich weglaufen wollte?", fragte ich, weil es das gleiche Geräusch war, das ich auch am Tor gehört habe. Er nickte.

"Komm. Ess etwas, du hast bestimmt Hunger", sagte er sanft. Ich schüttelte den Kopf und er seufzte: "Bitte,  ich weiß dass du Hunger hast. Ich will dich nicht zwingen" Ich verschränkte die Arme und wand den Blick von ihm ab. Er holte seinen Zauberstab hervor und sagte eher ich reagieren konnte: "Imperio" Ich fühlte mich auf einmal leicht und alle Sorgen waren wie weggeblasen. "Iss etwas, meine Prinzessin. Ich kümmere mich solange um deine Beine", befahl er. Warum nicht? Ich trank Tee und aß Brötchen, während sich Reymond um die Kratzer kümmerte. Danach holte er ein langes, blaues Kleid aus dem Kleiderschrank und im nächsten Moment  hatte ich es schon an. Er setzte sich wieder neben mich und zog mich leicht zu sich. Ich saß auf seinem Schoß und er strich mir durch die Haare. "Muss ich dich jetzt jedes mal unter den Imperiusfluch setzten, damit du mir gehochst. Lass es doch einfach zu. Ich werde dir ein wunderbare Mann sein. Ich will nur dein Bestes", sagte er. Ich schloss die Augen. Ich muss mich befreien, er beherrscht mich nicht. "Lucy, ruh dich jetzt aus. Ich muss los. Und versuche nicht nochmal zufliehen", sagte er und ging aus dem Zimmer. Ich schaffte mich von dem Fluch zu befreien. Endlich konnte ich wieder klar denken. Was mache ich jetzt? Reymond hatte Recht. Es war sinnlos zu fliehen. Zumindest ohne Plan und Zauberstab.

Hi Leute. Ich weiß nicht wann ich das nächste Kapitel schreibe. Mindestens  Eines kommt noch diese Woche. Danach fängt dir Schule wieder an und ich habe sehr viel zu tun. Praktikum und so weiter😩
Ab dann kommt wieder jede Woche ein Kapitel. Ich hoffe es hat euch wieder gefallen😊
Bis zumnächsten mal
Eure Lillydelivery

Die Blutsfeindin Harry Potter FFTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon