Kapitel 30

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Ohne sich noch einmal umzuschauen ließ sie sich komplett von dem roten Rauch umhüllen. Als das Kribbeln nachließ befand sie sich in ihrer Nachtschattengestalt. Danach setzte sie sich in Bewegung. Keine Minute später erkannte sie Nightmare am Rande ihres Sichtfelds, welcher sich ebenfalls in seiner Drachengestalt befand. Seite an Seite glitten sie durch die kühle Luft. In einem gewissen Abstand folgten die Anderen ihnen. Schweigend genossen die beiden das Gefühl der Freiheit, welches das Fliegen auslöste. Unbestimmte Zeit später konnte sie Berg am Horizont erspähen. Gähnend ließ sie sich vom Wind tragen. Ein paar Minuten später legte sie ihre Flügel an und sauste auf den Marktplatz zu. Im letzten Moment öffnete sie diese wieder und landete sanft. Kurz darauf gesellte ihr Artgenosse sich zu ihr. Die anderen Drachen jedoch verteilten sich auf der gesamten Insel. Valka hatte sie aus den Augen verloren. Seufzend trat sie näher an Nightmare heran, legte einen ihrer Flügel über ihn und schmiegte sich an ihn. „Mir ist langweilig", meinte Arya. Als ihr Artgenosse etwas sagen wollte unterbrach sie ihn, indem sie ihren Flügel wieder einfaltete und sich ein paar Schritte von ihm entfernte. Arya stelle ihre Ohren auf, warf ihren Kopf von einer zur anderen Seite und atmete immer wieder ein und aus. Beunruhigt schlich er näher an sie heran und musterte sie verwirrt. Abwartend starrte sie in den Himmel. Mittlerweile hatten sich schon sehr viele Wikinger um den Marktplatz herum versammelt und beobachteten das Geschehen ängstlich aber dennoch neugierig. Nach einer Weile konnte sie die Umrisse von Blitz zwischen den Wolken ausmachen. „Wenn du schon versuchen willst mich zu töten, dann zeig dich dir mir wenigstens", brüllte sie. Daraufhin flog ihr Widersacher immer tiefer bis er nur noch ein paar Meter über dem Platz schwebte. Er wurde kurz von violetten Rauch umhüllt. Danach war er in Menschengestalt hatte jedoch seine Drachenaugen und Flügel noch. Kurz verwandelte das Mädchen sich zurück und starrte hasserfüllt in seine Augen. „Willst du es noch einmal versuchen?", fragte sie provokant. Immer noch fliegend erwiderte der Skrill breit grinsend: „Ich habe eine bessere Idee. Du ergibst dich und ich lasse deine Freundin Rubina frei." „Du hast Angst vor mir. Deshalb willst du nicht mit mir kämpfen. Du bist wohl doch nicht so mutig, wie du immer sagst", stellte Arya fest. Knurrend landete Blitz und zog sein blaues Schwert. Lächelnd zog sie ihre Waffe, welche im Sonnenlicht rot glänzte, und ließ wieder einen Kreis aus Feuer erscheinen, welcher Nightmare davon abhielt dem Skrill an die Kehle zu springen. Ihr Gegner lief auf sie zu und versuchte sie mit seinem Schwert zu treffen doch sie parierte den Angriff mit Leichtigkeit. Kämpfend bewegten die beiden sich über den Platz. Es sah aus, wie ein bizarrer Tanz. „Damals haben wir auch oft miteinander gekämpft. Kannst du dich noch daran erinnern?", meinte Blitz: „Wir drei sind oft auf der Wiese gesessen und haben stundenlang miteinander geredet. Du, er und ich. Zusammen waren wir unbesiegbar." „Du hast nicht das Recht über ihn zu reden. Geschweige denn über uns", fauchte Arya während sie mit ihrem Schwert ausholte. Lachend wehrte er den Angriff ab und fragte: „Warum darf ich das denn nicht? Dreht er sich in seinem Grab um, wenn ich weiterrede?" Knurrend warf sie ihr Schwert auf den Boden, sodass dieses klirrte. „Willst du dich zu ihm gesellen. Sehnst du dich nach dem Tot?", schnurrte der Skrill. Anstatt ihm zu Antworten ballte sie ihre Hände zu Fäusten, schloss ihre Augen und sengte ihren Kopf. Plötzlich erschien das rote Muster wieder auf ihrer Haut. Überrascht musterten die Wikinger Arya, Nightmare starrte sie mit gemischten Gefühlen an und Blitz wirkte total geschockt. Breit grinsend und mit weit geöffneten Augen beobachtete sie jede Bewegung des Skrills. Dieser fing panisch an mit seinen Flügeln zu schlagen und erhob sich schließlich in die Luft. Rau lachte das Mädchen und stieß sich vom Boden ab. Ohne ihre Flügel auszubreiten sauste sie auf ihren Widersacher zu. Dieser wich ihr erschrocken aus und versuchte sich so weit wie möglich von ihr zu entfernen. Grinsend flog sie ihm hinterher, warf sich auf seinen Rücken, sodass das Gewicht ihn aus dem Gleichgewicht warf und er dem Boden entgegenflog. Der Wind rauschte in ihren Augen. Schließlich traf er mitten auf den Marktplatz innerhalb des Feuerkreises auf.

Das besondere NachtschattenmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt