Kapitel 26

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Am nächstem Morgen wachte Arya mit zerzausten Haaren auf, welche sie nachlässig mit ihren Händen glättete. Mit einem Lächeln auf den Lippen suchte sie die Umgebung nach Nightmare ab und entdeckte ihn schließlich am Ufer. Nachdem sie sich kurz gestreckt hatte stand sie auf und schlenderte zu ihm um sich neben ihn zu setzten. „Guten Morgen, Schmusekätzchen", gähnte das Mädchen. „Guten Morgen", erwiderte er grinsend. Kurz küsste sie ihn zärtlich um sich daraufhin wieder von ihm zu lösen. Eine Weile lang musterte sie seine Bauchmuskeln und schaute daraufhin auf den See hinaus. Beobachtete die leichten Wellen, welche der Wind erzeugte. Nach ungefähr fünf Minuten stand sie wieder auf und ging auf ihre Hose zu. Schnell zog sie diese an und marschierte zu ihrem Hemd weiter, welches sie sich ebenfalls anzog. Danach setzte sie sich wieder neben ihren unbekleideten Artgenossen. „Zieh dein Gewand wieder an. Ich habe Hunger", befahl die Drachin woraufhin er murrend aufstand und aus ihrem Sichtfeld verschwand. Nach einer Weile setzte er sich angezogen wieder neben sie. „Wo können wir etwas essen?", fragte Arya ohne ihn anzuschauen. „In der großen Halle werden am Morgen alle Drachen gefüttert", erklärte er. „Das klingt gut. Lass uns losfliegen", schnurrte das Mädchen während sie sich erhob und ihre Flügel entfaltete. Als Nightmare ebenfalls aufgestanden war fing sie an mit ihren Flügeln zu schlagen und erhob sich somit elegant in die Luft. Die Morgendämmerung hatte vor einer Stunde geendet weshalb die Sonne noch sehr dicht am Horizont lag und die Nachtschattin blendete. Blinzelnd landete sie vor der hölzernen Tür der Halle. Mit einer geschmeidigen Geste stieß sie das Tor aus rauem, unverarbeitetem Holz auf und trat in den Raum. Nachdem sich ihre Augen an das gedämpfte Licht gewöhnt hatten erkannte sie, dass die meisten Drachen, die diese Insel ihre Heimat nannten, sich in diesem Gebäude befanden und dass alle Wikinger von Berg verteilt an den großen Holztischen saßen. Ein riesiges Feuer loderte in der Mitte des Raumes und erhellte diesen. Auf der Anhöhe stand Hicks welchen sie wahrscheinlich unterbrochen hatte. Während die Menschen saßen standen die Drachen im Raum verteilt doch eines hatten sie gemeinsam. Jeder starrte die beiden Neuankömmlinge geschockt an. Beunruhigt starrte sie den nächstbesten Wikinger an und las dessen Gedanken: „Das ist das Monster von dem Hicks geredet hat. Ich hoffe der Plan wird funktionieren und wir können sie vertreiben." Mit zu Schlitzen verengten Augen musterte sie die Anwesenden. Sofort verbeugten sich die anwesenden Drachen tief. „Hallo Arya. Warum bist du hier?", fragte der Häuptling verunsichert aber dennoch lächelnd. Knurrend musterte sie ihn und fragte: „Warum versuchst du mich zu vertreiben?" Erschrocken sogen die Wikinger die Luft ein und starrten das Mädchen ängstlich an. Als sie sich umschaute bemerkte sie, dass die Drachen sich immer noch verbeugten und keine Anstalten machten sich zu erheben. Ein wenig Abseits der Anhöhe stand eine Frau mit rotblondem Haar, geschwungenen Augenbrauen einem zierlichen Körperbau und einer dreieckigen Gesichtsform. Sie hielt einen seltsamen Stab in der rechten Hand und musterte sie als Einzige nicht angsterfüllt sondern neugierig. Danach ließ die Nachtschattin ihren Blick wieder zu Hicks wandern, welcher sie beobachtete. „Ich warte auf eine Antwort", fauchte sie. „Ich und die anderen Drachenreiter haben gesehen, wie du eine gesamte Flotte zerstört hast. Wir haben dich als höchst gefährlich eingestuft und sehen dich als Bedrohung. Außerdem gibt es noch diesen rachsüchtigen Skrill, der gestern hier auf unserer Insel gelandet ist. Deshalb finden wir es riskant, wenn du dich weiterhin auf unserer Insel aufhältst", erklärte der Junge zögernd mit trockener Stimme. Mit sanfter Stimme meinte Arya: „Das kann ich verstehen aber ich bin euch noch nicht böse gesinnt. Es ist keine Drohung aber wenn ich wollte, dass Berg vernichtet wird hätte ich die Insel schon längst dem Erdboden gleichgemacht. Ich rate euch mich nicht noch einmal zu hintergehen sonst wird das ein mehr als schlechtes Ende für euch nehmen." Bedrückt nickten die Wikinger doch die Frau welche sie vorhin beobachtet hatte legte ihren Kopf schief. Ein paar Sekunden später befahl Arya: „Steht auf. Ich möchte nicht, dass ihr euch vor mir verbeugt." Sofort richteten die Drachen sich hastig auf.

Das besondere NachtschattenmädchenWhere stories live. Discover now