Das besondere Nachtschattenmädchen

Kapitel 14

Astrid ignorierend stand Arya auf, drehte sich um, sodass sie nach Norden schaute und stellte fest: „Drago braucht nur noch fünfzehn Minuten. Falls ihr auch kämpfen wollt solltet ihr euch beeilen." Hinter sich hörte die Drachin, wie die Reiter auf ihre Drachen kletterten und diese sich in die Luft erhoben. „Dieses Mal wirst du mir nicht entkommen", schwor sie sich im Stillen. Seelenruhig wartete das Mädchen. Nach einer Weile entdeckte sie ungefähr zwanzig Schiffe am Horizont. Grinsend dachte sie an ihre etwas veränderten Nachtschtattenflügel. Statt komplett schwarz hatten sie nun eine rötliche Färbe und glänzten in der Sonne bedrohlich. Als das Kribbeln nachgelassen hatte breitete sie diese langsam aus, bis die Flügel ihre volle Größe erreicht hatten. Nach weiteren fünf Minuten flog sie los und bleib in Hörweite der Schiffe in der Luft stehen. „Hallo Nachtschattenmädchen", brüllte Drago: „Dein letztes Stündlein geschlagen." Ohne etwas zu erwidern ließ Arya sich von rotem Rauch umhüllen, anstatt von schwarzem, und war daraufhin komplett verwandelt. Bevor sie sich auf ihr Angreifer stürzte stieß sie ein tiefes Brüllen aus, welches die Luft erzittern ließ. Ein paar von Dragos Männern sprangen freiwillig ins Meer während die anderen die Nachtschattin ängstlich anstarrten. Blitzschnell ließ sie sich fallen und sauste auf das erste Schiff zu. Während dem Sturzflug musste sie vielen Pfeilen und Netzten ausweichen doch dies schaffte die Drachin mit Leichtigkeit. Nachdem sie einen Plasmastrahl abgeschossen hatte kamen die anderen Drachenreiter aus ihrem Versteck. Eine Weile waren die Angreifer überfordert doch danach schossen sie mit allem, was sie hatten auf die Drachen. Kurze Zeit später war die halbe Flotte vernichtet. Kein Stückchen beunruhigt flog sie auf das Nächste Schiff zu. Doch als sie nur noch zehn Meter von diesem entfernt war erwischte ein Netzt sie. Brüllent versuchte Arya sich zu befreien. Wähnend sie dies versuchte wurde sie an Bord eines Schiffes gezogen. Fauchend schaute sie sich um. Die Nachtschattin entdeckte viele Männer welche mit Armbrüsten auf sie zielten und zu ihrem Pech Drago. „Ich habe dich gefangen", säuselte dieser glücklich während er auf sie zuging. Als Antwort knurrte Arya bedrohlich doch ihr Gegner ignorierte dies. Kurz bevor er sie erreichte verwandelte das Mädchen sich zurück. Als der rote Rauch wieder verschwunden waren sah man, dass diese das Netz zerstört hatte. Grinsend zog sie ihr Schwert und musterte Drago mit ihren blutroten Augen. Dieser gab einen belustigten Laut von sich und zog ebenfalls sein Schwert. Während seine Männer die beiden umzingelten umkreisten sie sich. „Du bist nicht sehr gesprächig", stellte ihr Gegner fest. Statt zu antworten rannte Arya auf ihn zu und hob ihr Schwert. Die Klinge  glitzerte bedrohlich in der Sonne. Mit vor Schock geweiteten Augen starrte Drago auf die Waffe und versuchte diese abzuwehren, was ihm nicht ganz gelang. Das Schwert sauste an seinem Kopf vorbei und trennte seine Armprothese von seinem restlichen Körper. Triumphierend lächelnd holte sie zum finalen Schlag aus als etwas sie am Hinterkopf traf. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte drehte sie sich mit gefletschten Zähnen um und schaute in die ängstlichen Augen eines Mannes. Er hielt eine Axt in der Hand. „Wahrscheinlich hat er mich mit der flachen Seite getroffen", überlegte sie wütend. Ihr Gegenüber war in eine Schockstarre gefallen weshalb sie sich ihm langsam näherte. Während seine Atmung immer unregelmäßiger wurde hob sie ihr Schwert höher. Als ihr Gesicht nur noch fünfzig Zentimeter von seinem entfernt war flüsterte sie: „Das war ein riesiger Fehler." Danach schnitt sie ihm schnell die Kehle auf bevor sie sich wieder umdrehte. Drago hielt sich seinen linken Armstummel und blickte sie hasserfüllt an. Als Arya ihm in die Augen schaute sengte er jedoch seinen Blick. Geschmeidig trat sie näher und hob sein Kinn mit ihrem Schwert an, sodass er sie anschauen musste. „Irgendwelche letzten Worte", fragte das Mädchen leicht sarkastisch. Mit zuckenden Mundwinkeln musterte ihr Gegner sie bevor er antwortete: „Selbst wenn du mich tötest wird es nicht vorbei sein. Ich habe einen Verbündeten, der mich rächen wird und dich vernichten wird. Dich und deine jämmerlichen Freunde." Ohne mit der Wimper zu zucken stieß Arya mit ihrem Schwert zu woraufhin Drago keuchend zu Boden ging.