Kapitel 21

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„Ohnezahn, könntest du mir das erklären?", fragte Hicks verunsichert. Unschlüssig schaute der Drache sich um. Augenverdrehend beugte Arya sich zu seinem Ohr und flüsterte: „Ich könnte dir eine menschliche Stimme geben. Einen Menschen Körper auch aber fangen wir mit der Stimme an. In Ordnung, Nightmare?" Sofort nickte der Nachtschatten begeistert und das Mädchen rutschte elegant von seinem Rücken. Als ihre Füße den kalten, glatten Boden streckte sie sich ausgiebig während ihr Artgenosse unruhig wurde. Nach einer Weile drehte sie sich wieder zu ihm und musterte seinen Kopf, welchen sie zu ihm Gewand hatte. Danach öffnete sie ihre Augen ein kleines Bisschen mehr und diese begannen zu leuchten, sodass ihr Gegenüber seine Augen wegen der Helligkeit schließen musste. Das Licht breitete sich immer mehr aus, weshalb die anderen Drachen und Reiter ihre Augen ebenfalls verschließen mussten. Deshalb konnten sich das rote Muster nicht sehen, welches sich auf Aryas gesamter Haut ausbreitete. Als das Muster wieder verschwand erlöschte auch das Licht. „Viel Spaß mit deiner Stimme, Nightmare", schmunzelte sie. „Ich merke aber keinen Unterschied", meine seine tiefe, dröhnender Stimme, welche die Luft vibrieren ließ. Anstatt zu antworten deutete sie mit einem Nicken zu Hicks und ging zu einer der Holzsäulen im Raum. Dort angekommen lehnte sie sich gegen diese und schaute wieder zu ihrem Artgenossen, welcher von den Wikingern und deren Drachen ungläubig angestarrt wurde. „Ich kann Arya wirklich gut leiden und sie wird hier leben. Sie wird sich nicht an Regen halten, weshalb ich die Verantwortung für all ihre Taten übernehmen werde", erklärte er mit seiner tiefen Stimme. Abwartend schaute das Mädchen in die überraschten und schockierten Gesichter der Anwesenden. Nach einer Weile behauptete Hicks: „Aber sie ist gefährlich. Wenn wir sie hier behalten könnte jemand verletzt werden. Du bist mein bester Freund aber ich muss an mein Volk denken." Dies entlockte Arya ein abfälliges Schnauben welches sofort die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Als keiner den Blick abwandte meinte sie: „Redet ruhig weiter als wäre ich nicht da." „Wenn sie gehen muss gehe ich mit ihr", fauchte der Nachtschatten. Mit vor Tränen glitzernden Augen schaute Hicks in seine Augen und sagte mit zitternder Stimme: „Ich erkenne dich nicht wieder Kumpel." „Ich hab es dir doch gesagt, Braves Schmusekätzchen und tötendes Monster funktioniert nicht", warf das Mädchen ein woraufhin ihr Artgenosse ihr einen verärgerten Blick zuwarf während die anderen Reiter sie verunsichert anschauten. „Bitte Hicks. Gib ihr eine Chance", flehte der Nachtschatten mit einem traurigem Blick. „Sobald sie drei Mal Ärger macht wird sie von der Insel verbannt", gab der Häuptling schließlich seufzend nach woraufhin Nightmare freudig strahlend zu Arya hüpfte. Schief lächelnd blickte sie in seine smaragdgrünen Augen. „Aber sie hat unzählige Menschen getötet", versuchte Rotzbakke sich zu behaupten. „Falls du es vergessen hast, sie wollten sie zuerst töten", knurrte der Drache ohne dem Reiter ins Gesicht zu schauen. „Es ist nett, dass du mich verteidigen willst aber ich kann meine Kämpfe alleine kämpfen", meinte sie leise, sodass nur er es hören konnte woraufhin er den Kopf leicht sengte. „Was machen wir jetzt?", fragte Arya nach einer Weile des Schweigens. „Also ich würde gerne erfahren, warum ich dir vertrauen sollte", behauptete der Reiter des Riesenhaften Albtraums sich. Mit schneidender und eiskalter Stimme sagte sie: „Dich habe ich nicht gefragt." Verspielt erhob sich Nightmare auf die Hinterbeine, schaute ihr tief in die Augen und flüsterte: „Ich kenne einen wunderschönen Ort, an dem wir uns schlafen legen könnten." Gähnend nickte das Mädchen. Leichtfüßig schlenderte sie zum Tor wurde auf dem Weg jedoch von ihrem Artgenossen auf seinen Rücken geworfen. Murrend verschränkte sie ihre Arme und ließ sich von ihm tragen. Nachdem der Drache die Tür geöffnet hatte und hindurchgegangen war breitete er seine Flügel aus und erhob sich in die Luft. Etwas später landete der Nachtschatten bei einem See, welcher von Felswänden umgeben war. Sofort sprang sie von seinem Rücken und legte sich ans Ufer. Dort legte sie ihren Kopf auf ihre Arme und schloss ihre Augen. Kurz bevor sie einschlief bemerkte sie, wie sich Nightmare neben ihr niederließ und einen Flügel über sie legte.

Das besondere NachtschattenmädchenWhere stories live. Discover now