Kapitel 32

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Im nächsten Moment befand sie sich wieder auf dem Marktplatz von Berg und spürte den rauen Stein unter ihren Füßen. Einen kurzen Moment war ihr leicht schwindelig während Rubina über den Boden taumelte als hätte sie mehr als nur ein Glas zu viel getrunken. Eine Weile lang beobachtete Arya ihre Freundin schmunzelnd bevor sie sich nach Nightmare umschaute. Sie entdeckte ihn etwas Abseits, wie er auf den Fleck starrte, an dem sie sich als letztes befunden hatte. Leise schlick sie zu ihm und tippte ihn spielerisch auf die Schulter woraufhin er nur ein leises Knurren von sich gab. Danach drehte sie sich lachend wieder um und ging stattdessen zu Rubina um sie zu stützen. Doch bevor das Mädchen sie erreichte wurde sie herumgewirbelt und gegen die Brust ihres Artgenossen gedrückt. „Mir wird anscheinend niemand helfen", schnauzte sie während sie krampfhaft versuchte ihr Gleichgewicht zu halten. Arya ignorierte sie gekonnt und legte kurz ihre Lippen zärtlich auf die des Nachtschattens. Natürlich erwiderte er den Kuss, stürmisch aber dennoch zurückhaltend. Als sie sich wieder voneinander lösten legte das Mädchen eine ihrer Hände auf seine Brust und lächelte ihn wohlwollend an und entfernte sich daraufhin von ihm. Geschmeidig marschierte sie auf Rubina zu und blieb vor ihr stehen. Einen Moment lang beobachtete das Mädchen, wie sie über den Marktplatz taumelte. „Willst du mich nur anstarren oder willst du mir auch helfen?", knurrte ihre Freundin wütend. „In Ordnung, ich helfe dir, aber nur weil du so nett gefragt hast", erwiderte Arya schnurrend. Einen kurzen Moment lang musterte das Mädchen sie und konzentrierte sich auf Schmerzen. Alle Farben verblassten vor ihren Augen und sie erkannte nur noch eine rote Stelle an Rubinas Kopf. Vor ihrem inneren Auge stellte sie sich vor, wie dieser Fleck grün wurde und blinzelte danach ein paar Mal. Ihre Freundin schaute sich verwirrt um und merkte nach ein paar Sekunden, dass ihre Kopfschmerzen verschwunden waren. „Werden wir wieder zu unserem Haus zurückkehren?", fragte sie unsicher. „Ich hätte nichts dagegen. Was meinst du, Nightmare?", leitete sie die Frage weiter. Unentschlossen kratzte er sich am Nacken und meinte nach einer Weile: „Ich fände es ausgesprochen wundervoll, wenn wir zusammen leben würden und mit Hicks verstehe ich mich im Moment sowieso nicht so gut wie früher. Außerdem macht er im Moment immer mehr mit Astrid und hat kaum noch Zeit für mich. Auch wenn wir nicht mehr im selben Haus wohnen kann ich ihn jederzeit besuchen. Also stimme ich zu, ich möchte mit dir mitkommen." Liebevoll lächelte Arya ihn schief an und meinte dann: „Du musst es jetzt nur noch Hicks sagen." Erschrocken hielt ihr Artgenosse die Luft an und nickte beklommen. Wie gerufen trat der Häuptling auf den Marktplatz und schaute von dem verkohlten Fleischhaufen zu Arya, dann zu Nightmare, schließlich zu Rubina und wieder zurück bis der Nachtschatten sich räusperte und das Wort erhob: „Hicks, ich werde ausziehen." Wie vom Schlag getroffen schluckte der Junge schwer und sagte mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen: „Aber wir sind beste Freunde. Seit ich dich abgeschossen habe. Du hättest mich töten können, hast du aber nicht. Wir haben so viele Schlachten miteinander bestritten und haben jedes Mal gemeinsam überlebt. Du hast dich gegen den Alpha gestellt, für mich. Wie kannst du mich jetzt einfach verlassen?" Kein Stückchen traurig erwiderte der Drache in Menschengestalt: „Wir haben viel gemeinsam erlebt, das stimmt aber alles Gute hat einmal ein Ende. Vielleicht besuche ich dich noch einmal aber du verschwendest im Moment sowieso den meisten Teil deiner Zeit mit Astrid und ich verbringe meine Zeit jetzt mit Arya. Also auf Wiedersehen, alter Freund." Schluchzend flüsterte Hicks mit gebrochener Stimme: „So soll es sein." Danach wandte er sich hastig ab und lief durch die Menschenmenge zurück zu seinem Haus. Ihr Artgenosse wurde von grünen Rauch umhüllt und deutete ihr auf seinen Rücken zu klettern als er wieder auf vier Füßen stand. Mit einem einzigen geschmeidigen Sprung gelangte sie zu ihm und legte sich auf ihn woraufhin er anfing mit seinen Flügeln zu schlagen. Gelangweilt fuhr sie die Schuppen des Drachen mit ihren Fingern nach woraufhin sich dieser unter ihr wand. Gemeinsam flogen sie zu dem Haus, welches einsam auf der kleinen Insel stand. Nur drei Freunde, ein weiteres Mal. Zwei, die sich lieben und ein dritter.

Das besondere NachtschattenmädchenМесто, где живут истории. Откройте их для себя