Teil 18

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Pov Daniel

Mit Kopf und Hinternschmerzen wachte ich auf. Ich brauchte ein paar Minuten um zu verstehen was gestern passiert war und das ich nun im Arm von Tobias lag der noch immer schlief. Er sah so schön aus. Mein Tobi. Wieso bin ich nun so schwach? Ich muss auf ihn aufpassen und nicht er auf mich. Ich hab daran Jahrelang gearbeitet um stark zu sein und jetzt..? Eine Begegnung mit Alex reicht um mich wieder zu zerstören. Alle Emotionen aus mir auszusaugen und mich zu einer leblosen Puppe zu machen. Er darf mich nicht klein kriegen. Ich werde mich nicht klein kriegen lassen!

Versichtig dennoch entschlossen stand ich auf und verschwand im Bad. Es war früh am Morgen weswegen alle noch schliefen.
Das leise platschen des Wassers aus der Dusche füllte das Zimmer und schnell stellte ich mich unter dieser. Das Wasser war kalt und die Schmerzen ließen langsam aber sicher nach was mich erleichtert seufzen ließ.

Es klopfte an der Tür. Schnell ließ ich das Wasser langsamer laufen um zu hören wer da ist. "Daniel..?" Eine verschlafene Stimme von Tobi war zu hören.
"Komm rein." Zwei mal musste man es ihm nicht sagen und nach einer Minute stand er hinter mir und ließ sich vom Wasser wach werden lassen.
"Wie lange bist du schon wach?" Ich zuckte mit denn Schultern.
"Geht es dir denn besser?" Wieder zuckte ich nur mit denn Schultern.
"Willst du denn mit mir nicht reden...?"
Er klang traurig und sofort drehte ich mich zu ihm und küsste ihn. Etwas verwirrt erwiderte er denn Kuss und seine Hände gleiten zu meinem Nacken.

Vorsichtig löse ich mich und sehe ihn an.
"Tut mir leid für gestern, für meine Schwäche und das ich für einen Tag kaputt ging und das sofort nach deinem erstem mal. Ich verspreche dir das ich es das nächste mal nicht tun werde."
Seine Wangen wurden rot bei dem erwähnen seines erstes mal was mich grinsen ließ.  "Grins nicht so blöd!" - "Wieso denn wenn du schon bei der Erwähnung rot wirst?" - "pff.." lachend gab ich ihm einem Kuss auf die Wange und nahm Shampoo in die Hand.

Sauber und bekleidet - Tobi nur in einem Shirt und einer Boxer da ich ihm die Hose weggenommen hatte - saßen wir nun in der Küche und tranken Tee. Ein Blick zu Tobi reichte völlig aus um zu sehen das ihn etwas bedrückt.

"Was ist los?" - kurz zuckte er zusammen und sah mich unsicher an. "Sag schon."
Kurz blieb es still zwischen uns. "Also...du..du hattest gestern nicht zu Ende erzählt." Nuschelte er schließlich und ich seufzte. Ja, das stimmt. Und ich bin es ihm schuldig. Ich nickte und sah ihn an.
"Wo bin ich stehen geblieben?"  Er schien auch zu überlegen und antwortete schließlich doch.  "Nach dem du ihm alles erzählt hast.."

"Hmm...ja, er hat sich vor mir verschlossen. Er wurde zu einem völlig anderem Menschen wenn man ihn überhaupt noch als Mensch bezeichnen konnte.." - Tobi saß still da und hörte zu.

"Ich wollte das alles mit uns abbrechen ihm daraufhin zumindest hinweisen das es zwischen uns noch schwer was werden würde. Doch als ich wieder meinen Mund öffnete und es ihm sagte...er hatte gelacht. Er sah mich mit emotionslosen Augen an und hatte gelacht eher er sagt: 'denkst du wirklich du kannst es entscheiden? Du bist mein kleines privates Spielzeug, oder wenn ich mir es wünsche auch für meine Freunde' "  Tobi schluckte und sah auf denn Tisch.

"Ich hab des öfteren versucht mich von ihm fern zu halten aber es ging nicht. Er wusste zu viel von mir. Und ich war an ihn gebunden. Ich verfiel in Depressionen denn weißt du-" ich sah zu Tobi und endlich sah er mich auch an. "-früher war ich nicht so wie jetzt. Ich war ein Schwächlichng überfüllt mit Angst, und Hass gegenüber mir selbst."

Ich trank meinen Tee aus und stand auf um die Tasse weg zu räumen. Tobi machte es mir gleich und stand nun neben mir.

"Meine Mutter hatte alles versucht. Sie wusste das ich in keine Klinik will weswegen sie zuhause immer auf mich aufpasste. Doch nach meinem ersten und bis jetzt einzigem Suizid Versuch wurde ich doch in die Klinik mitgenommen. Die Klinik wurde zu meinem Schutz vor Alex, denn da konnte er nicht hin. Mit mir wurde gearbeitet bis ich in der Lage war selbst an mir zu arbeiten was ich auch tat. Und nun bin ich so wie ich eben bin."

Tobi lächelte schwach und umarmte mich einfach. Ich erwiderte die Umarmung und drückte ihn mehr an mich. Dieser Junge..
Lächelnd hob ich ihn hoch was er mit einem quieken und einem verwirrt Blick kommentierte.

"Ich liebe dich Tobias Low~" Er fing an zu lächeln. "Ich Liebe dich auch Daniel Coldwater~" Vorsichtig legte er seine Lippen auf meine und löste sich nach wenigen Sekunden wieder. "Ich habe deine Liebe nicht verdient Tobi.."
Sofort schüttelte er denn Kopf und wollte was sagen aber ich war schneller.

"Nach dem ich entlassen wurde zogen wir mit meiner Mutter um. Ich hab die ganzen Schul Sachen alleine nachgeholt um wieder zur Schule zu gehen. Neue Schule in einer neuen Stadt. Alex hab ich vergessen. Die neue Schule ist die Schule hier, Tobi. Als du damals kamst hast du mich wirklich gerettet. Egal wie stark ich bin - Alex war immer stärker. Egal wie viel Zeit vergeht - die Erinnerungen werden mich immer zerstören. Mit dir an meiner Seite fühlte ich mich stark. Ich hatte einen Sinn bekommen stark zu sein - dich."

Seine Augen füllten sich mit Tränen welche ich wegküsste und ihn schwach lächelnd ansah. Ich wollte nicht weiter reden. Aber ich tat es.

"Gestern..als ich in der Schule war habe ich denn Klassenraum verwechselt. Ich hatte die ganze Zeit ein ungutes Gefühl das Alex etwas vorhat..aber.." - Er verstand anscheind was gleich kommen würde und seine Tränen wurden mehr. Ich konnte es nicht länger ansehen und umarmte ihn - in meinem Arm haltend - wieder.

"Sag..sag b-bitte nicht d-das d-du und e-er.."
Mein Körper fing nun auch an zu zittern und ich bekam Angst. Was wenn er mich hassen wird sobald ich es ausspreche? Und mich alleine lässt?

Vielleicht sollte ich lügen...?

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