~Kapitel31~

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Pov Baekhyun:

Aber was ich seit diesem Tag weiß ist, dass die Hoffnung aufgeben sinnlos ist. Seit diesem Tag weiß ich, dass das was passieren soll einfach passiert, egal was man tut um es zu verhindern. Und seit diesem Tag weiß ich, dass nicht alle Geschichten ein Happy End haben, aber das was dann das Ende ist, kann man nicht ändern. Man muss es einfach so akzeptieren, wie es ist und versuchen das Beste daraus zu machen.

Und ich finde... wir haben das Beste daraus gemacht.
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[einige Monate später]

Ich habe das Gefühl in einer Sauna zu sitzen. Die Luft, die durch die offenen Fenster herein strömt kommt mir noch wärmer vor, als die in unserem Klassenzimmer. Der Ventilator, den unserer Lehrer freundlicherweise aufgestellt hat, da unsere Schule so fortgeschritten ist und keine Klimaanlage besitzt, schiebt die heißen Luftmassen nur hin und her anstatt irgendwas kühler zu machen.

Mein Gehirn fühlt sich mittlerweile so an, als wäre jede einzelne Zelle gekocht worden... nicht wirklich angenehm. Träge hebe ich meinem Kopf, um der Uhr, die mir gegenüber an der Wand hängt einem Blick zuzuwerfen. 15 Minuten noch. Eine halbe Ewigkeit. Großartig.

Seit Chanyeols Verhaftung sind etwa 5 Monate vergangen. 5 Monate in denen der Schmerz in den Augen meiner Mutter fast ganz verschwunden ist, Chanyeol wegen Sachbeschädigung, Bedrohung und Vergewaltigung zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, was bedeutet dass ich praktisch ein Jahrzehnt Ruhe von ihm habe und Kai zusammen mit meiner Wenigkeit Spaß hatte.

Apropos Kai, ich kann ihn von meinem verdammt warmen Fensterplatz aus sehen, wie er lässig mit einer Sonnenbrille auf der Nase an seinem Auto, natürlich wie immer perfekt ausssehend, lehnt und darauf wartet, dass ich auf ihn zu renne, um mich dann in seine Arme zu werfen. Das tue ich immer. Jeden Tag.

Ich habe das schon so oft gemacht, dass niemand mehr irgendwas sagt, oder hinterfragt. Was mich wirklich überrascht ist, dass ich nicht einen einzigen unlustigen schwulen Witz zu hören bekommen habe. Schade eigentlich, ich hätte gerne den Einfallsreichtum meiner Mitschüler bezüglich dieses Themas gehört. Entweder unsere Schule ist ein besonders soziales Exemplar, oder ich werde einfach immer noch wie ein rohes Ei behandelt, da mir ja was „ganz, ganz schlimmes" passiert ist.

Sicherlich zerbreche ich in ganz, ganz viele Einzelteile, wenn mich jemand berührt, oder falsch anspricht.
Ich denke Kai hätte genug Beispiele, um das Gegenteil zu beweisen. Wo wir schon bei genau diesen Beispielen gelandet sind...ich hoffe dass wir heute noch ein weiteres hinzufügen, wenn ich schon bei ihm in der Wohnung übernachte.

Ich denke ihr wisst, was ich meine.

Vor mich hin grinsend, weil ich mich schon auf das, was heute vielleicht noch kommt freue, starre ich vor mich hin und hätte dabei fast den Gong überhört.
Wie kann man bitte den erlösenden, wunderbaren Klang des Gonges fast überhören?

Kopfschüttelnd packe ich meine Sachen zusammen und stehe nicht gerade besonders elegant auf, dann sprinte ich aus dem Klassenraum und stürme die Treppe nach unten, in Richtung Parkplatz.

Als ich aus der großen Schultüre hinauslaufe, muss ich sogleich lächeln. Er grinst mich ebenfalls an und winkt mir zu. Ohne groß zu überlegen, laufe ich in seine Arme und gebe mich dem Gefühl hin, dass nur er bei mir auslöst.

Tausend Schmetterlinge flattern zusammen mit einem Feuerwerk in meinem Bauch herum. Alles fühlt sich einfach nur perfekt und wunderschön an, wenn ich bei ihm bin. Ich könnte niemals in Worten ausdrücken, was er mir bedeutet. Ich könnte niemals das Wort „Liebe" beschreiben, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses für meinen „Hi, ich bin ein schwer verliebter Teenager."-Zustand verantwortlich ist.

Losing my mind [EXO Ff/boyxboy]Where stories live. Discover now