Der Mond und die Sterne Part 1

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Hallöchen ihr Lieben!
Da dieses Kapitel so lang ist, habe ich es in zwei Teile geteilt.

Ich hoffe, ihr werdet es mögen.

Viel Spaß beim Lesen,
eure Lorena Scamander.
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Es war eine wunderschöne klare Frühlingsnacht.

Mycroft war draußen spazieren. Irgendetwas hatte ihn nach draußen getrieben.
Er konnte nicht mehr still sitzen und seine Gedanken wollten einfach nicht aufhören ihn zu terrorisieren.

Alles in seinem Kopf schrie nur förmlich nach dem Detectiv Inspektor, mit dem er vor einer Woche noch ein so wundervolles Dinner Date gehabt hatte.

Doch auch bei diesem zweiten Date war nicht mehr passiert, als wieder ein kleiner Kuss auf die Wange. Mycroft wusste nicht ganz, ob er darüber froh oder niedergeschlagen sein sollte.

Seitdem sie sich wieder getroffen hatten, schrieben er und Greg jeden Tag.
Sie schrieben meist belangloses Zeug und doch brachte jede Nachricht sein Herz zum schneller schlagen.

Er wusste allerdings nicht, wie es weiter gehen sollte. Er war mehr als nur verwirrt.
So etwas hatte er noch nie erlebt. Klar hatte Mycroft den ein oder anderen Onenightstand gehabt.
Aber solche Gefühle und Gedanken waren ihm dabei nie gekommen.

Er schaute hoch zu den Sternen.
Sie leuchteten an diesem Abend besonders hell.
Der Mond war halbiert und sah aus, als wenn ihm ein Stück fehlte.

Er lächelte traurig.
Ein bisschen wie bei ihm.
Er war das eine Stück des Mondes und Greg war das andere. Das fehlende Stück.

Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen.
Moment was hatte er da gerade gedacht?
Er war die eine Hälfte des Mondes und Greg die andere.
Was war nur mit ihm los?
Er war doch immer noch Mycroft Holmes.
Die Britische Regierung himself!

Doch wenn er jetzt so darüber nach dachte wurde ihm klar,
dass auch die Britische Regierung himself nicht frei von diesen Gedanken und Gefühlen war.

Er kam an einem kleinen Park vorbei und einer Intuition folgend setzte er sich auf die Schaukel.

Die Sterne leuchteten auf ihn herab und der Mond zeigte sich in seiner vollen halben Pracht.
Es war angenehm, so da zu sitzen und nachzudenken.
Etwas, was er seit Jahren nicht mehr gemacht hatte.

Es hatte etwas beruhigendes, die Blätter rascheln zu hören, wenn der Wind sie liebkoste.
Das Zirpen der ersten Grillen im hohen Gras zu hören oder wie die Luft nach den ersten Blumen und ein wenig feucht roch.
Er atmete tief ein und aus, um alles in sich aufzunehmen.
Leicht strich ihm der Wind durchs Gesicht, als wenn er ihm sagen wollte, dass alles gut werden würde.

Ein leises Summen riss ihn aus seinen Gedanken.
Er schaute auf sein Handy und las die Nachricht

Schau mal raus. Wir haben heute einen wundervollen Mond. ~G.L.

Lächelnd tippte er seine Antwort.

Stimmt! Ich sitze gerade im Park. Es ist wundervoll. Komm doch vorbei -M.H.

Warum er das schrieb und den DI damit einlud,
sich ihm in einem Moment des Nachdenkens zu nähern, wusste er auch nicht so ganz genau.
Das einzige, was er wusste war,
dass es sich gut und richtig anfühlte.

Wieder ein leises Summen

Dreh dich um

Er runzelte die Stirn.
Was sollte denn das jetzt wieder heißen?
Trotzdem tat er, wie befohlen und drehte sich um.

Hinter ihm stand Greg, mit einem breiten verschmitzten Grinsen im Gesicht.

Sein Herz machte einen Aussetzer, sein Gehirn wollte nicht mehr klar denken.
Alles in ihm drehte sich und sein Atem kam nur noch Stoßweise. Verdammt!!!
Wie schaffte der DI das nur immer?

Langsam zog auch er, seine Mundwinkel nach oben.
Es war mehr unbewusst und doch wusste er, dass es richtig war.

"Ist die Schaukel noch frei?"

Mycroft nickte nur, da er seiner eigenen Stimme nicht traute.
Greg sah aber auch verboten gut aus.

Im Mondlicht schimmerten seine Haare silbern und seine Augen schienen zu leuchten.
Er war scheinbar schon länger unterwegs gewesen, da er noch seinen Aktenkoffer trug.

Langsam ging der DI auf die Schaukel neben Mycroft zu und setzte sich.
Der ältere Holmes räusperte sich
"Wie war dein Tag Gregory?"

Er sah den anderen an und in seinen Augen konnte Greg sehen, dass sich Mycroft Sorgen um ihn machte.
Er lächelte leicht

"Hach es war echt beschissen!! Wieder mal, kann keiner etwas regeln ohne, dass ich dabei sein muss. Ich habe das Gefühl, irgendwann unter dieser Masse an Arbeit zu veschwinden."

Er schaute Mycroft in die Augen und was er dort sah brachte ihn dermaßen durcheinander,
dass er beinahe von der Schaukel gefallen wäre.

Mycroft Holmes sah ihn mit solch liebevollen Augen an, dass er hätte schwören können, gleich dahin zu schmelzen.
Er verlor sich in den Augen des anderen und hatte das Gefühl, in ihnen zu ertrinken.

Doch er wollte das!
Er wollte in den Augen des anderen ertrinken!
Er wollte ihn berühren und von dem anderen berührt werden.

Greg wurde klar, dass er sich hoffnungslos in Mycroft Holmes verliebt hatte.
Es stimmte, er hatte einen wirklich harten Tag auf Arbeit gehabt und viele Leute wollten mal wieder etwas von ihm.

Doch dort, genau in dem Moment mit Mycroft auf der Schaukel, während der Mond und die Sterne auf sie strahlten, fühlte er sich freier als er es jemals getan hatte.

Der Mond und die SterneWhere stories live. Discover now