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Wenige Augenblicke später landeten die beiden Ninjas bei dem weißhaarigen Sanin. Dieser saß, wie eigentlich immer, in dem, für ihn typischen, Schneidersitz auf dem Felsen, also eigentlich auf dem Kopf des vierten Hokage. Vor ihm lag Papier und Schreibzeug und er murmelte irgendetwas vor sich hin, was darauf schließen ließ, dass er über etwas nachdachte. Die zwei Ankömmlige waren sich nicht sicher, ob Jiraiya sie bereits bemerkt hatte und sie schlichtweg ignorierte, oder ob er ihre Ankunft wirklich nicht mitbekommen hatte. „Hrm, hrm", räusperte sich Sakura, aber ihr Gegenüber zeigte keine Regung. „Ähm, Jiraiya", setzte sie erneut an, „wir sind hier, um dich etwas zu fragen:" „Das hätte ich jetzt mal überhaupt nicht erwartet", gab der Sanin in einem sarkastischen Ton von sich, aber als er sich den beiden Ninjas dann doch zuwandte, war sein breites, dämliches Grinsen, welches sein Gesicht schmückte, nicht mehr zu übersehen. „Du bist so kindisch", gab Sakura leicht angesäuert zurück, doch dies tangierte den Weißhaarigen nicht im Geringsten. „Setzt euch doch", gab er dann nach einer längeren Pause von sich, in welchem Sakura in mit Blicken beschoss, welche manchen wohl einen Schauer über den Rücken gejagt hätten, aber Jiraiya war schlimmeres von Tsunade gewohnt, dass Einzige, was ihn ein bisschen beunruhigte, war die Tatsache, dass Sakura seiner langjährigen Freundin immer ähnlicher wurde.

Sasuke setzte sich schnell, auch Sakura tat es ihm gleich, aber ohne den Blick von dem Sanin zu lassen. „Woran schreibst du gerade Jiraiya?", fragte Sasuke den Angestarrten, um die Situation etwas zu lösen. „Ich schreibe ein Buch über den wahren Frieden und wie er entstehen kann:" Nun löste Sakura doch ihren Blick von dem Sanin und fragte interessiert: „Eine Fortsetzung von der Legende der mutigen Ninjas?" Jiraiya nickte wichtig mit dem Kopf: „Mhh, mmh!" „Und wie soll es heißen?", fragte dienpinkhaarige Kunoichi. „Ich bin mir noch nicht sicher, vielleicht ‚Die Geschichte des muigen Ninjas', oder ,Der Traum vom wahren Frieden', oder ,Der Friedensbringer - Naruto', oder so etwas in der Art", antwortete der Sanin und wedelte mit seiner rechten Hand herum, als würde er ein paar Gedanken sortieren,"Aber ich bin mir noch nicht ganz sicher..." Sofortschienen die beiden Jüngeren etwas einzusinken, als würde ihnen eine schwere Last auf die Schultern drücken. „Naja, aber ihr seit sicher nicht hierhergekommen, um über meine Freizeitbeschäftigung zu sprechen, also außer Tsunade hätte euch geschickt, aber das kann ich mir nicht vorstellen, schließlich hat sie selbst momentan furchtbar viel zu tun", probierte Jiraiya die Situation zu retten, weswegen sein Lächeln aufgesetzt wirkte und er schon fast panisch mit den Händen und Armen herum gestikulierte der Sanin leicht ins Schwitzen geriet, „weshalb habt ihr mich denn gesucht?" „Es geht um Naruto", begann Sasuke und der Bergeremit nickte bedächtig, obwohl er sich dies bereits gedacht hatte, „Sie waren doch mit ihm auf Trainingsreise, oder?". Fuhr Sasuke fort, wofür er ein weiteres Nicken des Sanin erhielt, obwohl dieser sich insgeheim dachte, dass diese Frage schon etwas unnütz war, aber die nächste Frage ließ ihn aufhorchen. „Dann waren sie doch bestimmt immer mit ihm zusammen?", hakte Sasuke nämlich nach. Doch zu der Überraschung des Schwarzhaarigen wurde diese Frage nicht mit einem Nicken bejaht, sondern durch ein Kopfschütteln verneint. „Wie?", fragte Sakura irritiert nach. „Naja, sagte Jiraija und kratzte sich am Hinterkopf, „Wenn ich mir Informationen beschafft habe, habe ich Naruto alleine, zum Beispiel den Modus der Weisen, trainieren lassen. „Dann wissen sie also nicht, wer sein neuer bester Freund ist?", fragte Sasuke enttäuscht nach. „Also erstens meinst du wohl nicht neuer, sondern anderer bester Freund und zweitens: nein, ich habe keine Ahnung. Mir gegenüber hat er so jemanden nie erwähnt," Sasuke ließ den Kopf hängen, aber Sakura gab nicht so leicht auf. Dies war wahrscheinlich das Wichtigste, was sie von dem Blondschopf gelernt hatte: nicht locker lassen, egal wie aussichtslos es auch erscheint. „Ist dir denn etwas Ungewöhnliches an Narutos Verhalten aufgefallen?", fragte sie nach.

Jiraiya überlegte, denn darüber hatte er sich noch nie wirklich Gedanken gemacht. Auf einmal kam in dieser eine Tag in den Sinn:

... Jiraiya näherte sich langsam der Lichtung, auf welcher er Naruto zurück gelassen hatte, als er zu seinem letzten Treffpunkt aufbrach. Die Informationen, welche er erhalten hatte, waren von großer Bedeutung, denn Akatsuki schien wohl langsam aktiver zu werden. Noch war ihre nächsten Schritte nicht vorhersehbar, aber Naruto würde, wenn die Gruppe aktiv werden würde, wohl wieder in gewaltigen Schwierigkeiten stecken. Mit einem leisen Seufzer schob der Weißhaarige mit der rechten Hand die letzten Zweige aus seinem Sichtfeld und erlangte so einen guten Überblick über die ehemalig grüne Lichtung, denn grün und friedlich war sie generell nicht mehr. Der Boden war zerstört, ebenso wie ein Großteil der Bäume, welche diese Lichtung eingegrenzt hatten. Generell war die Lichtung nun deutlich größer, als er sie verlassen hatte. Und in der Mitte des ganzen Schlachtfeldes stand Naruto und rührte sich nicht. Auch Jiraiya blieb stehen Was tut der Junge wohl?, fragte er sich. Die Situation gab ihm die Möglichkeit seinen Schüler etwas genauer zu betrachten. In den anderthalb Jahren, in welchen er Naruto trainiert und geschult hatte, war dieser deutlich gewachsen. Seine Klamotten hingen nahezu an Fetzen an ihn. Auch muskulöser und somit breiter war der blonde Junge geworden, weswegen seine Klamotten einer noch stärkeren Belastung ausgesetzt waren. Die so auffälligen blonden Haare Narutos waren inzwischen um einiges länger geworden, auch wenn Naruto darauf achtete, dass mindestens einmal aller drei Monate seine Haare eine Bekanntschaft mit dem Kunai machen durften. Mit den etwas längeren Haaren sah er noch mehr wie sein Vater aus. In diesen blonden Haaren hing das inzwischen auch sehr heruntergekommene Stirnband. Er wirkte stärker und erwachsener, als bevor er mit ihm die Trainingsreise begonnen hatte. Doch ihn ließ das Gefühl nicht los, dass noch etwas anderes sich verändert hatte, seitdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten. „Wie lange willst du denn noch da oben herumstehen Jiraiya?", fragte Narutos Stimme in die Stille hinein, aber der Junge hatte sich immer noch nicht umgedreht. Jiraiya war irritiert. Wie hatte Naruto sein Erscheinen bemerkt? Er war zwar nicht besonders bemüht gewesen leise zu sein, aber da er Gegenwind hatte während des Weges, wäre es trotzdem ein erstaunliches Unterfangen ihn zu bemerken. Wer weiß, überlegte er und hob seine rechte Hand, um Naruto zu winken. „Ich habe überlegt, ob du inzwischen eine Chance gegen Sasuke haben würdest?", behauptete er und freute sich schon auf Narutos ehrgeizigen und gleichzeitig eingeschnappten Blick, aber dieser blieb aus. Denn als sich Naruto umdrehte, lächelte er und kratzte sich am Hinterkopf, während er zurückrief: „Ich muss mich bestimmt noch anstrengen, aber irgendwann werde ich es schaffen!" Doch dass Naruto nicht so kopflos wie immer reagierte war nicht das, was Jiraiya am meisten Schockte. Nein, eigentlich wäre er wahrscheinlich stolz gewesen, schließlich predigte er seinem Schüler schon seit dem Beginn dieser Reise, dass er nicht ganz so kopflos vorgehen soll. Auch wenn es schon etwas eigenartig war, dass dieser Junge die Lektion von anderthalb Jahren innerhalb von drei Wochen verinnerlicht haben sollte, aber das Aussehen des Blonden verdeckten diesen Erfolg. Naruto war ja schon schlimm zugerichtet gewesen, als er gegen Sasuke gekämpft hat, obwohl seine Verletzungen zu dem Zeitpunkt, wo er gefunden wurde schon weitestgehend verheilt waren, doch seine zerstörte Kleidung sprach Bände, besonders das große Loch auf der rechten Seite in dem von Blut verschmierten Stoff der ehemaligen Jacke zeigte eindeutig, dass er sein Leben dem Neunschwänzigen zu verdanken hatte. Doch dies war harmlos im Vergleich zu dem jetzigen Aussehen von Narutos Kleidung. Sie war vollkommen zerfetzt und der ehemalig orangene Stoff war durch das Blut so verfärbt, dass er seine ursprünglich leuchtenden Farben überdeckt waren, durch die des getrockneten Blutes. Man konnte kaum noch erahnen, wodurch all das Blut zutage gekommen war, doch anhand der Tatsache, dass nicht wenige Narben Narutos Haut zierten, schienen es nicht wenige Wunden gewesen zu sein. Auch die etwas längeren blonden Haarsträhnen waren an den Spitzen rötlich gefärbt. „Was ist passiert?", fragte Jiraiya seinen Schüler geschockt. Naruto starrte diesen erst scheinbar völlig regungslos an, so als würde er nicht verstehen was sein Gegenüber von ihm wollte, bis er schließlich darauf kam, auch wenn es eher so schien, als hätte ihn jemand ihm die Lösung verraten, seinem erleichterten Gesichtsausdruck nach zu urteilen. „War nichts so besonderes, ich hatte nur Pech und war zur falschen Zeit am falschen Ort!", probierte er die Situation herunterzuspielen, runzelte dann aber die Stirn, als würde jemand sich über seine lächerliche Ausrede lustig machen. Mit einem Satz stand Jiraiya bei seinem Schüler und legte seine Hände auf dessen Schultern und schaute ihm in die Augen. „Und jetzt die Wahrheit Naruto?", sagte er, doch Naruto senkte lediglich seinen Blick. „Das ist die Wahrheit", murmelte er. „Naruto?!", wiederholte Jiraiya. Doch der Blonde blieb stur, obwohl in seinem Kopf scheinbar einiges vor sich ging. Nach dem Jiraiya den Blonden einige Minuten angestarrt hatte, warf er frustriert die Hände in die Luft, doch als er seine Hände von Narutos Schultern nahm, begann dieser zu schwanken. „Was ist los?", fragte der Sanin seinen Schüler in leichter Panik. „Ich... bin... nur... müde!", antwortete dieser langsam, bevor er endgültig umkippt und in den Armen Jiraiyas landete. „Was machst du denn nur immer?", murmelte dieser und verfrachtete seinen Schüler auf seinen Rücken. Der Blondschopf schlummerte seelenruhig und murmelte im Schlaf etwas: „Ich hab dir vorhin schon gesagt, dass ich das nicht tue. Jetzt hör auf herum zu meckern. Mir geht es dank dir doch schon wieder gut..." Sein Gebrabbel wurde immer leiser bis es langsam verstummte und sein Kopf nach vorne auf die Schulter des Sanin sank. Dabei löste sich das Stirnband endgültig von dem Kopf des Schlafenden. Jiraiya steckte es kopfschüttelnd ein. „Ist wohl Zeit für ein neues Outfit, was Naruto?" wandte er sich an den schlafenden Quirlkopf, ehe er sich mit diesem auf dem Rücken auf den Weg in die nächste Stadt machte...

Nachdem Jiraiya seine Erzählung beendet hatte, fügte er noch hinzu: „Er war wirklich viel stärker als zuvor, nachdem er sich wieder erholt hatte und er lernte besonders viel, wenn ich wieder einmal nicht da war, auch wirkte er öfter abwesend und schien über irgendwas angestrengt nachzudenken, aber ich weiß nicht, ob dies schon Krankheitssymptome waren, oder nicht." Sakura schüttelte den Kopf: „Diese Symptome sind nicht typisch, aber wir haben leider trotzdem keine Ahnung, um wen es sich bei seinem anderen besten Freund handelt, aber wir wissen zumindest, dass sie sich etwa ein Jahr, bevor Naruto nach Konoha zurückgekehrt ist, kennen gelernt haben." Sasuke ließ den Kopf wieder hängen und auch Jiraiya schien etwas betrübt. Sakura wurde wütend: „Man Leute, ihr benehmt euch, als wäret ihr die Hoffnungslosen, so hat sich Naruto kein einziges Mal verhalten, oder zumindest nicht, wenn jemand im Raum war", begann sie zu wettern, wobei sie den letzten Teil eher leise hinzufügte, „und Naruto war todkrank und trotzdem hatte er immer Hoffnung. Ich dachte, ihr wollt ihn in Ehren halten, dann benehmt euch auch so und nicht so, als wäret ihr hier die Leidtragenden." Bevor sie fort fahren konnte, wurden sie von einer Stimme unterbrochen. „Da hat Sakura Recht Jiraiya und Sasuke", bestätigte Katsuyu. „Deswegen tut es mir auch leid, dich unterbrechen zu müssen, aber Tsunade verlangt nach euch." Sakura nickte. „Wir kommen gleich", sagte sie, worauf die Schnecke verstand. „Trotzdem hoffe ich, dass ihr eure Lektion gelernt habt!", wandte sie sich an die beiden Ninjas, welche vor ihr saßen. Diese nickten und wirkten so, als würden sie sich wirklich schämen. „Na dann. Kommt, Tsunade wird echt ungemütlich, wenn man sie warten lässt!"

Kaum zehn Sekunden später sah man die drei Ninja zum Büro der Hokage eilen. „Hat Naruto sich wirklich nie beklagt?", fragte er Sakura. Diese schüttelte den Kopf. „Er hat immer gesagt, es gibt kein Schicksal und blieb dabei, weswegen er auch stets daran glaubte, dass er Hoffnung gibt!", stieg auf einmal Neji in das Gespräch ein. „Er ist eben echt ein Idiot", kam es von Shikamaru. „Was macht ihr denn alle hier?", fragte Sasuke irritiert, als er bemerkte, dass sich immer mehr Ninjas versammelten. „Dasselbe wie ihr", gab Shikamaru von sich und verdrehte entnervt die Augen, „Tsunade hat uns gerufen!"

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So, es tut mir leid, dass das Kapitel erst heute kommt, aber ich bin gestern nicht damit fertig geworden. Trotzdem soll heute noch ein zweites kommen, wenn es nach mir geht. Ich gebe mir Mühe. Es könnte aber etwas knapp werden, da ich heute noch eine Prüfung für meine Flöte habe...

Aber wie gesagt ich gebe mir Mühe!

Ich wünsche euch erst mal einen wunderschönen Nachmittag!

Maggie

Amnesia ReturnWhere stories live. Discover now