Prüfung

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Es vergingen einige Tage, bis die Gruppe wieder auf eine Mission ging.
Diesmal  wanderten sie zu dem Café von Mel's Bruder.
Man konnte es nicht wirklich "Café" nennen, es war eine alte Bruchbude wo jemand das Wort Café und irgendeinen undefinierbaren Namen drüber gekritzelt hatte.
In den steinernen Gängen wirkte es nicht gerade einladend, eher erdrückend und fahl, doch der Innenraum war nicht besser, als Sophie den Innenraum betrat stieg ihr sofort ein muffiger Geruch in die Nase. Die Wände waren kalt und dreckig, Moos und Flechten machten sich in den Winkeln breit.
'Und das soll ein Café sein?' fragte sie sich und sah sich nach dem Besitzer um.

"Willkommen in meinem bescheidenen Café, was darf ich euch bringen?" fragte ein spindeldürrer, karger Mann.

"Wir hätten gerne das Übliche, Rob." milde lächelte Mel, sie sah ihrem halbglatzigen Bruder kein bisschen ähnlich.
Doch Robs Gesicht verzog sich kein bisschen. Als er sich etwas drehte offenbarte er der Gruppe die andere Hälfte seines Gesichts, die total entstellt war. Ein riesiger Brandfleck hatte ihm das halbe Gesicht genommen, sein rechtes Auge und der rechte Mundwinkel waren kaum noch zu gebrauchen.

Er führte die Rebellengruppe in eine weitere Höhle, welche durch einen mottendurchfressenen Wandteppich von dem großen Teil des Raumes getrennt war.
Von dort aus ging ein Gang knapp 15 Meter entlang in eine Abstellkammer, doch nach einigen Metern blieb Rob stehen und ließ einen Teil der Mauer verschwinden.

"Hier ist es. Ein paar Leute sind schon da." Aus der Abstellkammer hinten drangen Stimmen.
Er dämpfte seine Stimme "Ich denke sie sind vertrauenswürdig. Aber am besten spricht einer von euch erstmal mit denen, um zu schauen was sie zu anderen Neulingen sagen."

Sofort fing Mel an zu grinsen "ein Test für einen anderen Neuling!" schmunzelte sie und sah Sophie auffordernd an.
"Ich?!" fragte sie leise. Das Grinsen in Mels Gesicht wich kein Stück, sie nickte nur stumm.

'Schon okay, ich pass schon auf dich auf.' flüsterte Fray in seinen Gedanken.
Dann stimmte auch Sophie dem Vorhaben zu. Aus ihrem Rucksack zog sie einen Mantel, den sie sich für die kühlen Passagen der Tunnel mitgenommen hatte.
Sie hängte sich den violetten Umhang um und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht.

"Wenn sie authentisch erscheinen, dann bring sie mit herein."

Stumm nickte Sophie. Während die Anderen leise in dem geheimen Raum verschwanden, strich Sophie so viel Staub wie nur möglich in den Umhang und schüttelte ihn danach nur grob aus.

"Da lang." wies Rob sie monoton an und wandte sich schon wieder zum Gehen.
Sie schritt in die kleine Kammer, in der sich schon zwei Jungen ihres Alters befanden.
Sie trat in die Kammer, den Blick gesenkt, keine Ahnung wie sie ein Gespräch anfangen sollte.
"Hallo, ich bin Janosch!" Fing einer der Beiden an und griff nach ihrer Hand.
Bereitwillig streckte sie die Ihre entgegen und erwiderte "Sophie."

Die braunen Augen des schmächtigen Jungen glitzerten fröhlich, während der breit gebaute junge Mann skeptisch in der Ecke stand und die Beiden musterte.
"Und wer bist du?" fragte Sophie mit einem schüchternen Lächeln.

Er verdrehte nur seine Augen "Ich bin nicht hier um zu schwatzen, ich will endlich die Leute treffen, wegen der ich hier bin. MEND, vielleicht kann ich hier etwas über meine Cousine erfahren."

"Was ist mit deiner Cousine?"   hakte Sophie nach.
"Verschwunden... vor ein paar Monaten. Hat kein Wort gesagt, nichts. Doch die Stadtwachen wollen sie nicht suchen, meinen, die Schattenkatzen hätten sie gekriegt. Schwachsinn... diese Katzen waren ihre Freunde, die hätten ihr nie was angetan."

"Ohh, vielleicht wissen die ja wirklich was über sie... Und Janosch, warum bist du hier?" fragte sie den kleineren Jungen.
Dieser zuckte mit den Achseln "Nichts zu essen, kein Ort zum Schlafen." murmelte er beschämt.
"Was ist mit deinen Eltern?"
"-tot."
"Wer sorgt sich um dich?"
"-Niemand."
"Ohh, das tut mir leid..."

'Sophie, das reicht. Die sind sauber.' flüsterte Frayon in ihren Gedanken.
"Keine Sorge, bei MEND gibt's genug Essen für alle. Und dir wird sicherlich geholfen deine Cousine zu finden. Folgt mir." Sie schlug ihren Umhang zurück und schritt voran in die geheime Kammer.

Mehr oder weniger verblüfft folgten die Beiden ihr. "Etwas zu offensichtlich." merkte der kräftigere Junge an.

"Kiren." murmelte das eine Mädchen leise und sah den kräftigeren Jungen an.
"Lizzya." sagte er überrascht
"Wieso bist du hier?" fragte sie ihn überrascht. Eindeutig wollte sie ihn nicht dort haben, war dennoch erleichtert, dass er sie nicht ganz vergessen hatte.

"Dich suchen, was denn sonst! Du bist einfach abgehauen und hast uns allein gelassen! Alle dachten du wärst tot..."
Sie schüttelte leicht lächelnd den Kopf und nahm ihn in den Arm.
"Danke, dass du dich um mich sorgst, aber ich bin alt genug. Du solltest jetzt gehen. Um so wenigen du hierüber weißt, desto besser."
Er wollte gerade nachhaken, warum, doch Mel unterbrach beide.

"Es ist ja wirklich toll, dass ihr euch wiedergefunden habt, doch nun ist nicht die Zeit das zu besprechen. Kiren, bleib' oder geh', es ist deine Entscheidung. Aber entscheide dich jetzt."

Demonstrativ zog er seine rechte Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme.

"MEND. Soviel habt ihr schon herausgefunden. Und was wir wollen auch. Die Methode wie wir das umsetzen ist rabiat und wem das nicht passt, der darf gehen.
Noch Fragen?" Mel sprach eindringlich zu den Beiden Neuen, welche zwar etwas verwirrt schienen, doch keine weiteren Fragen mehr hatten.

Nach weiteren Gesprächen wurden die Beiden dann schließlich mit zur Basis genommen, wo alle erstmal mächtig was aßen.

Als Sophie spät dann endlich schlafen gehen wollte, fand sie ihre Niesche belegt vor. Janosch hatte sich in ihrem Bett zusammengerollt und schlief tief und fest.
Grinsend aber ebenso ratlos stand sie davor. Sie hatte nicht vor ihn zu wecken, aber wo wollte sie dann schlafen?

Sie trat aus ihrer Koje und sah sich um. Fray ging gerade zu seinem Schlafplatz, als sie ihn aufhielt.
"Mein Bett ist belegt... Würdest du mir vielleicht noch eine Höhle erschaffen?" Sie wusste, dass es keine bescheidene Bitte war. Um magische Hilfe zu bitten ist kniffliger.

"Es ist eine Regel. Am Tag an dem Neue dazukommen werden keine weiteren Höhlen erschaffen, damit alle etwas enger zusammenrücken." schmunzelte er und zog sie einfach mit zu sich.
"Aber du kannst bei mir schlafen." Er verbreiterte sein Bett etwas, damit Beide gut hineinpassten und legte sich dann hin.
"Nun komm, ich beiß schon nicht." Und irgendwie hatte Sophie das Gefühl in ihrem Kopf ein leises 'noch nicht' zu hören. Doch ob es seine Verbindung zu ihr war, oder reine Einbildung vermochte sie nichtmehr zu unterscheiden, denn sie war schon in seinen Armen eingeschlafen.

Souuu...
Es tut mir wirklich unsagbar Leid, dass ich es nicht geschafft habe zu updaten, aber alles war so stressig und warm und irgendwie hab ich keine Zeit gefunden um zu Schreiben.
Das erinnert mich jetzt etwas an den Anfang dieser Geschichte. Ende der Sommerferien 2015. Ich war in Kroatien und es war nachts so heiß, dass ich nicht ordentlich schlafen konnte. Daher hab ich einfach angefangen ein bisschen auf Wattpad zu schreiben und so fingen die ersten Kapitel an...
Naja, ich will euch jetzt nicht mit alten Geschichten nerven.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr lasst ein Sternchen da 💖

Lg
eure Dämmer 💞

The Elements of Night - Siedendes BlutWhere stories live. Discover now