Enthüllungen

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Ein Pochen, zwei, drei. "Aufwachen... du musst aufwachen! Bitte!"
Aber es war so schön hier, im Dunkeln. Sophie wollte nicht aufwachen, einfach nur schlafen und ausruhen. Ihr Körper fühlte sich an, als wären hunderte Pechus darüber gelaufen.
"Will... nicht." murmelte sie im Schlaf und drehte sich zur Seite.

Da war etwas warmes, es umschloss sie, sie drückte sich näher an es, wollte nicht, dass das Gefühl endet.
"Keine Sorge, ich lasse dich schon nicht fallen." kicherte jemand.

Sofort war Sophie hellwach. Irgendetwas stimmte da nicht. Langsam entschwand sie dem Reich der Träume und öffnete ihre Augen. Es war stockdunkel um sie herum.
Als sie sich umblickte entdeckte sie die blassen Züge von Frays Gesicht, seine moosgrünen Augen leuchteten selbst an diesem Ort ohne Licht.

Ihr Kopf war gerademal 20 zentimeter von seinem Gesicht entfernt, zu gerne hätte sie jetzt ihre Hand danach ausgestreckt. Doch Frayon schaute nicht zu ihr, seine wunderschönen Augen waren fest nach vorne gerichtet.

"Schön dass du wach bist." murmelte er leise.
Sophie hatte garnicht gemerkt, dass er sie trug, bis er kurz stehenblieb um sich zu strecken.
"Wieso hast du das gemacht?" fragte sie tonlos und erinnerte sich an das schreckliche Szenario.

"Hätte ich dich lieber im Stich lassen sollen?" fragte er und blickte ihr forschend ins Gesicht.
"Himmel, nein! Ich stehe tief in deiner Schuld und bin tausendmal dankbar für deinen Einsatz, aber du hättest sterben können!" sagte sie entsetzt und stellte sich auf ihre eigenen Beine.

Promt sackte sie weg "Pass auf" er hielt sie an ihrer Taillie fest "du bist noch schwach. Die Freisetzung gestauter Energie laugt einen komplett aus." erklärte er und nahm sie ohne ein Wort im Huckepack wieder hoch.
Als wäre es von Natur aus so geschaffen, legte sich ihr Kopf auf seine Schulter. "Danke für die Rettung!" seufzte sie und döste wieder ein.
Sie vertraute ihm, aber warum, das wusste sie nicht.

'Bald sind wir da.'
Langsam wird sie wieder auf. "Was hast du gesagt?" fragte Sophie müde und schaute sich um. Sie konnte in dieser Dunkelheit garnichts erkennen, nur Frays Konturen.
"Ich habe nichts gesagt." stellte er klar und zog seine Stirn in Falten.
"Mhh, vielleicht habe ich mich ja verhört." flüsterte sie und legte ihren Kopf wieder ab.
'Ohje, Sophie hat es ja ganz schön getroffen. Hoffentlich geht es ihr bald besser.'

Sie hatte Frays Stimme gehört, ohne dass seine Lippen sich bewegten. Das war wie...
Sie hob ihr Handgelenk und schob den Ärmel beiseite.
Da war ein neues Zeichen, ein Strudel aus dunkelblau und rot. In dem Nachthimmel waren Sterne zu sehen, der rote Kern in der Mitte zog sich wie ein Strudel in die Ferne und an den Rändern gab es ein wundervolles Farbspiel mit rosa und grün. Das Bild schien förmlich zu leben, sich zu bewegen.

(Quelle: Pinterest, nähere Informationen auf Anfrage 😋)

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(Quelle: Pinterest, nähere Informationen auf Anfrage 😋)

Vorsichtig schob sie auch Frays Ärmel zur Seite, das Gleiche Bild, auch bei ihm.
"Ist etwas?" fragte er zaghaft und blieb stehen.
"Nein, schon gut. Ich glaube ich kann jetzt auch selbst laufen." meinte Sophie und ließ sich von Frayon absetzen.

"Ich weiß wirklich nicht wie ich dir danken kann!" sagte Sophie und tat es ihrem Partner gleich, als dieser sich setzte.
"Du brauchst eine Pause." stellte Sophie klar, als er sich wieder erheben wollte.

Er nickte langsam und nahm aus seiner Tasche einen glänzenden Stein. "Ich muss meinen... Bekannten sagen, dass wir bald da sind." meinte er und sah dann auf "Vorausgesetzt natürlich, dass du mitkommen willst."

"Ich würde sicherlich nur stören..." erwiderte Sophie zaghaft und war überrascht von Frays Eingeständnis "Um Himmelswillen, nein! Du bist mir eine willkommene Abwechslung. Meine momentanen Reisegefährten sind... Wie soll ich das sagen... nicht die Hellsten..." verlegen kratzte Fray sich am Kopf.

Sofort prustete Sophie los, bis ihr der frische Blutfleck auf seinem Shirt auffiel.
"Die Wunde hat sich wieder geöffnet, ich muss sie verschließen!" Sie ging zu ihrem Partner, doch er schüttelte den Kopf "Bis zum Lager ist es nicht mehr weit, und wenn du jetzt wieder deine Magie einsetzt, dann kommen wir dort nichtmehr hin. Beeilen wir uns lieber.

Also stapften die Beiden los, einen kleinen Pfad entlang, die Felswände waren grau und kantig und ließen einem immer weniger Platz.
Am Ende des Ganges krochen sie durch eine Felsspalte und kaum waren sie da hindurch, sah Sophie auch schon spärliches Licht am Ende der Höhle.

"Da sind wir. Willkommen in unserem kleinen Lager." hieß Frayon sie willkommen und führte sie weiter hinein. In der Mitte der kleinen Höhle war ein kleines Feuer am brennen und fünf Leute scharten sich darum.

"Du bist wieder... Vaith, wer ist das?!" fragte eine Rothaarige und stand auf.
"Das ist Sophie, sie kommt mit uns." sagte er nur und wollte sich gerade wegdrehen, als auch ein nraunhaariger Mann aufstand. "Das hättest du mit uns absprechen müssen. Jetzt kennt sie den Weg zu unserem Lager, was, wenn sie es denen erzählt? Dann sind wir alle tot!" der Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben.
"Sie kennt den Weg nicht, und verraten wird sie uns auch nicht." stellte er klar.
"Und warum sollte sie das nicht? Manche bezahlen für die Info gut."
Gerade als Fray ansetzen wollte, schritt Sophie ein "Weil ich seine Partnerin bin." schnell schob sie ihn weiter, Fray zeigte ihr den Weg zu seiner... Höhle.

"Das ist mein Schlafplatz, es ist leider keine andere Höhle frei, du kannst hier schlafen, ich lege mich einfach ans Feuer." er wollte gerade wieder gehen, als sie ihn festhielt.
"Deine Wunde. Leg dich hin, erstmal muss sie geschlossen werden."

Brav zog er sein Shirt aus und legte sich hin, es war schlimmer als befürchtet. Das Flouxtra Pulver hatte zwar eine Borke gebildet und das Schlimmste verhindert, jedoch war die Borke bei der vielen Bewegung zerbrochen und das Blut quoll zwischen den Splittern hervor.

Sanft legte Sophie ihre Hand darauf, er zuckte zusammen, doch er hielt es aus. Sie sah ihn vor sich, vollkommen geheilt von den Wunden, ließ ihre Energie fließen.
"Wieso hast du gesagt, dass wir Partner sind?" fragte er müde und sah ihr ins Gesicht.

'Weil es stimmt' dachte sie und sah ihm dabei tief in die leuchtend grünen Augen.
"Oh." bemerkte er sprachlos.
"Darf ich dir jetzt eine Frage stellen?" fragte Sophie und hörte ein zustimmendes Brummen.

"Warum bist du hier?"
Er öffnete seine Augen wieder, seine Miene verzerrt vor Trauer.
"Die haben meinen Bruder getötet." seine Augen wurden feucht, doch keine Träne floss.
Vor ein paar Wochen noch hatte sie seinen Bruder gesehen, ein kleiner frecher Junge, der ihre Kette klauen wollte.
"Das tut mir schrecklich Leid, ich hätte nicht fragen sollen!" sie war überfordert mit der Situation. Hatte den Tod von Nahor nichteinmal realisiert und nun das.
Der Tod kam sie alle holen, Stück für Stück.

~1120 Wörter.

Soooouuuhhh, hättet ihr das erwartet? Sophie hat wieder nen neuen Partner und Reisegefährten :D
Wer aber sind die Leute, die Frays Bruder umgebracht haben?

Schreibt mir das alles gerne in die Kommis und lasst doch ein Sternchen da, wenn es euch gefallen hat 💓

Lg
Eure Dämmer ♥

The Elements of Night - Siedendes BlutWhere stories live. Discover now