20. Kapitel

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Katherine:

Ich schaute zu, wie Draco abrupt die grosse Halle verliess und ihm Harry kurz darauf folgte. Kurz blieb ich sitzen und stand dann, ohne weiter darüber nachzudenken, auf und folgte den beiden. Mich interessierte, was Harry von Draco wollte, auch wenn ich mir geschworen hatte, mich aus allem herauszuhalten, mit dem Draco in Verbindung stand. Er hatte in letzter Zeit immer wieder versucht mit mir zu reden, denn oftmals, wenn ich irgendwo war, kam er mir zufälligerweise über den Weg. Deshalb ging ich so gut wie jedes Mal, wenn ich den Gryffindorturm verliess mit jemandem zusammen durch die Gänge. Ich konnte ihn einfach nicht sehen, geschweige denn seine Stimme zu hören. Ich wollte seine Ausreden nicht hören, seine Lügen, nur damit er mich ein weiteres Mal verarschen konnte. Und doch folgte ich ihm nun.

Als ich auf einmal Flüche hörte, fing ich an zu rennen und blieb im Eingang einer Männertoilette stehen. Die ganze Toilette war zerstört, überall lagen kaputte Teile von Toiletten oder eines Lavabos. Ich sah mich um und entdeckte Harry, der regungslos neben einem Waschbecken stand und erschrocken auf irgendetwas am Boden schaute. Mit einer bösen Vorahnung, was oder wer dort liegen könnte, ging ich langsam auf die Stelle zu. Als ich denjenigen, der dort am liegen war, sah, sackte ich zu Boden. Dort lag Draco, dessen ganzer Körper mit Wunden übersäht war, aus denen Blut quoll. Ich robbte neben ihn und presste meine Hand auf seinen Blutüberströmten Oberkörper, mit der kindischen Hoffnung die Blutung stoppen zu können. Nach Luft schnappend lag er da. Tränen liefen mir über die Wangen. „Draco, Draco, bitte." Flüsterte ich unaufhörlich. Als Draco mich entdeckte, schlich sich trotz aller Umstände ein Lächeln auf sein Gesicht.

„Was hast du getan?!" Wandte ich mich an Harry, der immer noch regungslos dort stand. Benommen schüttelte er den Kopf. „Hol Hilfe!" Fuhr ich ihn an. Erleichtert darüber zu sein, etwas zu tun zu haben, lief er eilig aus dem Raum. Ich wandte mich wieder Draco zu. „Katherine." Flüsterte er und holte rasselnd Luft. „Ich bin hier." Ich nahm seine Hand in meine und drückte ihr einen Kuss darauf. „Es tut mir Leid. Ich habe es nicht so gemeint." Meinte er schwer Atmend zwischen zwei Atemzügen. Weitere Tränen liefen mir über das Gesicht. „Es ist gut, Draco." Kaum merklich schüttelte er den Kopf. „Nein. Ich liebe dich Katherine, bitte glaube mir." Schniefend nickte ich, beugte mich zu ihm runter und gab ihm einen Kuss auf die blutigen Lippen. „Ich liebe dich auch, Draco." Ganz leicht kam mir dieser Satz über die Lippen. Ein metallischer Geschmack bereitete sich in meinem Mund aus.

„Katherine." Hörte ich Draco sagen. „Ich bin müde. Aber ich will nicht schlafen, da ich Angst habe, dich nie wieder zu sehen." Ich schluchzte auf und presste mir meine freie Hand auf meinen Mund. „Alles ist gut, Draco. Du kannst loslassen." Als ich schon alle Hoffnungen verloren hatte und Draco seine Augen schloss und nur noch röchelnd Atem holte, kam Snape gefolgt von Harry herein gestürmt. Um ihm Platz zu machen, stand ich auf. Snape kniete sich direkt neben Draco und murmelte „Vulnera Sanentur". Dracos Wunden fingen an sich zu schliessen und glücklich schluchzte ich auf.

„Verschwindet!" Fuhr uns Snape an. „Nein." Sagte ich. Ich konnte Draco jetzt einfach nicht verlassen. Snape schaute mich durchdringend an. „Komm, Kate." Hörte ich Harry sagen und wurde von ihm durch die Tür gezogen. „Nein, Harry. Ich kann ihn nicht alleine lassen." Ich wollte mich von ihm losreissen aber Harry verstärkte seinen Griff nur und zog mich weiterhin hinter sich her. „Nein. Nein. Nein." Stammelte ich immer wieder und versuchte mich weiter von seinem Griff zu befreien. Mittlerweile hielt er mich mit beiden Händen fest und ich prügelte mit meinen Fäusten auf seine Brust ein. Er hielt mich aber weiterhin fest. „Kate! Kate, hör mir zu!" Ich hörte wirklich kurz auf und schaute ihn mit tränenverschleiertem Blick an. „Er wird wieder gesund, ok? Er lebt aber du kannst momentan nicht zu ihm, verstanden?!" Müde liess ich mich hinter Harry her schleifen, der nun wieder seinen Weg fortsetzte. Es nützte nichts sich zu wehren.

Im Gryffindorturm angekommen, wollte ich auf direktem Wege in den Mädchenschlafsaal gehen, jedoch hielt mich Harry zurück. „Ich erkläre dir alles, dafür bekomme ich auch von dir eine Erklärung." Es hatte keinen Zweck mehr ihm weiter etwas vorzulügen. Harry hatte wahrscheinlich eh schon eins und eins zusammengezählt, also willigte ich ein. Zuerst fing er an zu erzählen, was es mit dem Zauber auf sich hatte und schlussendlich erzählte er mir auch noch von seinem Plan mit Slughorn. Wir hatten schon lange nicht mehr richtig miteinander geredet.

Danach erzählte ich ihm von Draco und mir. Nachdem ich geendet hatte, wartete ich auf Harry Reaktion. "Du weißt, dass ich Draco nicht ausstehen kann?" Ich nickte stumm. „Ich muss zu ihm Harry." Sagte ich schlussendlich. Nun war er es, der nickte. „Heute noch." Fügte ich hinzu. „Dann werde ich dir helfen." Überrascht schaute ich ihn an. „Wirklich?" „Wo wird er momentan gerade sein?" Fragte er anstatt auf meine Frage zu antworten. „Ich denke bei sich im Bett. Das sagt mir mein Gefühl." Ich war mir sicher, dass Draco nicht im Krankenflügel war. Ich wusste nicht woher aber da war ich mir hundertprozentig sicher. „Warte kurz." Meinte Harry und verschwand für ein paar Minuten im Jungenschlafsaal. Als er zurückkam, drückte er mir seinen Tarnumhang in die Hände. „Mehr kann ich nicht für dich tun und jetzt geh." Sagte er. „Dank, Harry. Ich bin dir was schuldig." Rief ich ihm noch hinterher, als ich schon aus dem Turm verschwunden war.

Durch den Tarnumhang unsichtbar, lief ich schnellen Schrittes zum Kerker. Das Glück musste auf meiner Seite stehen, da gerade Blaise aus dem Eingang zum Slytheringemeinschaftsraum kam und ich so hindurchschlüpfen konnte. Auf Zehenspitzen schlich ich mich in Dracos Zimmer, wo ich ihn schlafend vorfand. Ich zog den Tarnumhang aus und legte ihn auf den Boden. Dann Schritt ich neben sein Bett. „Katherine." Begrüsste er mich und ich zuckte zusammen. Anscheinend war er doch noch wach. „Wie geht es dir?" Fragte ich besorgt. Als Antwort klopfte er auf den Platz neben sich in seinem Bett und kurzentschlossen legte ich mich neben ihn.

Nachdem wir eine Weile aneinander gekuschelt dagelegen waren, fing ich an zu sprechen. "Ich bin bereit zu reden." 

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Hallo Leute <3

Sorry für die zwei ein wenig kürzeren Kapitel. So ich habe eine kleine Frage an euch. Das Buch neigt sich langsam den Ende zu und ich bin mir nicht sicher, ob ich von diesem hier eine Fortsetzung schreiben soll, die im 7. Teil im Schloss spielt oder ob ich eine selbsterfundene Geschichte online stellen soll. Was meint ihr? :) 

xx 

good and bad - Katherine and Draco ( Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt