19.Kapitel

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Draco:

Wütend auf mich selbst stand ich im Raum der Wünsche. Wie hatte ich nur so etwas sagen können?! Meine Gedanken wanderten zu der nicht so weit zurückliegenden Begebenheit zurück. Katherine hatte so zerbrochen ausgesehen. Ich hatte kein einziges Wort so gemeint, wie ich es zu Blaise gesagt hatte. Ich hatte sie doch nur schützen wollen, ich wollte gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn unsere Beziehung öffentlich geworden wäre. Schlussendlich hätte es der dunkle Lord erfahren und sie töten lassen. Ich wandte mich wieder dem Verschwindekabinet zu. Wenigstens mit dem kam ich weiter und ich glaubte, dass es bald wieder zu gebrauchen war.

Ich hatte beschlossen Katherine zuerst ein wenig Zeit zu lassen. Sie würde mir momentan eh nicht zu hören. Ich hoffte nur, das sie das irgendwann tat. Nach zwei Wochen konnte ich es aber nicht mehr länger aushalten und beschloss mit ihr zu reden. Ich wollte ihr nur verständlich machen, dass ich sie nicht ausgenutzt hatte. Sie sollte verstehen, dass sie alles für mich war. Das ich sie nur schützen will, da ich es nicht ertragen könnte, wenn ihr etwas zustossen würde. Während Zaubertränke, würdigte sie mich keines Blickes, auch wenn wir neben einander sassen. "Katherine, bitte hör mir zu. Es ist nicht so wie du denkst." Flüsterte ich ihr immer und immer wieder zu. Sie zeigte mir aber immer nur ihre kalte Schulter. Obwohl sie die kalte spielte, konnte ich sehen, wie sehr es sie anstrengte so zu tun, als ginge es ihr gut. Nach der Stunde, packte ich meine Sachen so schnell wie möglich zusammen und wartete vor der Tür, bis Kate heraus kam. Als Potty und seine Gefolgsleute an mir vorbei huschten, wunderte ich mich, wo Katherine nur steckte, da sie normalerweise immer mit ihnen unterwegs war. Naja in letzter Zeit hatte ich sie auch immer öfter mit Finnigan rumlaufen sehen, was mir missbilligte.

Irgendwann, kam dann auch endlich Katherine heraus und lief mit gesenktem Kopf an mir vorbei, ohne mich zu bemerken. Ich packte sie an ihrem Arm und erschrocken zuckte sie zusammen. "Wir müssen reden." Sagte ich eine Spur härter, als ich es beabsichtigt hatte. Mit zusammengepressten Lippen schaute sie mich an. "Ich will aber nicht mit dir reden. Generell, will ich nichts mehr mit dir zu tun haben. Schliesslich haben wir unsere Arbeit abgegeben und es gibt keinen Grund sich weiterhin zu sehen, Malfoy." Überrascht schaute ich in ihre Augen. Keine Regung war darin zu sehen, es war kaltes blau welches mir entgegenblickte. Sie warf ihre Haare über ihre Schulter und drehte sich um. "Bitte, Kate." Flüsterte ich ihr noch hinterher, während ich beobachtete wie sie hinter der nächsten Ecke verschwand. Geknickt lehnte ich mich an die kalte Steinwand.

Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. Spontan entschloss ich, die nächste Stunde ausfallen zu lassen, ich konnte mich gerade überhaupt nicht konzentrieren. Ich fragte mich immer wieder, was diese Mädchen nur mit mir angestellt hatte. Wenn sie glücklich war, war ich es auch und umgekehrt. Ihr ging es momentan schlecht und ich fühlte mich genauso. Ich musste sie wieder dazu bringen mir zu vertrauen. Mir zu glauben. Unentschlossen, wohin ich gehen sollte, trugen mich meine Füsse in den Slytheringemeinschaftsraum. Dort angekommen liess ich mich auf ein Sofa fallen. Mit der Zeit wurden meine Lieder immer schwerer und schwerer, bis sie dann schlussendlich zufielen.

Ich wurde von einem Scharren am Fenster geweckt. Überrascht sah ich, wie die Eule meiner Mutter davor hockte. Schnell eilte ich zum Fenster und liess die Ella herein - so hatte meine Mutter ihre Eule benannt, als mein Vater sie ihr vor ein paar Jahren geschenkt hatte. Ich band den Briefumschlag von Ellas Bein ab und stellte ihr ein Schälchen mit Wasser gefüllt vor die Füsse, aus dem sie sofort anfing zu trinken. Neugierig öffnete ich den Brief.

Hallo Draco,

Ich hoffe es geht dir gut. Ich weiss es ist unüblich, dass ich die Post erst so spät schicke aber es gibt wichtige Neuigkeiten. Der dunkle Lord hat ein Datum festgelegt, bis wann du das Kabinett reperiert haben musst! Es soll im Mai stattfinden. Er wird ein paar seiner Todesser schicken, die dir beistehen sollen die Aufgabe zu erledigen. Bella wird unter anderem dabei sein. Bitte Draco, lass deine Familie nicht im Stich.

In Liebe,

Narzissa.

Im Mai also. Nur noch knappe vier Monate. Ich würde das hinkriegen - irgendwie.

Die nächsten Wochen verbrachte ich grossteils im Raum der Wünsche, die restliche Zeit, die mir blieb, versuchte ich Kate dazu zu bringen endlich mit mir zu reden. Aber sie war wirklich hartnäckig. Sie lief kaum noch allein im Schloss umher, sodass ich sie nicht einfach in einen Seitengang ziehen konnte. Selbst in die Bibliothek wurde sie von Freunden begleitet und ich wusste, wie viel ihr an ihrer alleinigen Lesezeit lag. Anscheinend hatten sie meine Worte wirklich verletzt. Auch die Arbeit mit dem Kabinett konnte mich nicht ablenken. Es war zum verzweifeln. In der Schule wurde ich immer unaufmerksamer und ich schwänzte immer mehr, dazu machte ich kaum noch meine Hausaufgaben. Mich wunderte, dass Dumbledore mich noch nicht zu sich holen gelassen hatte.

Meinen Freunden - besser gesagt Blaise - schien auch aufgefallen zu sein, dass etwas nicht stimmte mit mir. "He Draco." Ich schaute von meinem Essen auf, in dem ich herumstocherte. "Was?" Fragte ich Blaise, "Schau mal, Katie Bell ist wieder da." Erschrocken riss ich die Augen auf und drehte mich um. Dort sah ich, wie sie gerade in die grosse Halle schlenderte. Ich hatte in den letzten Monaten ihren Unfall immer weiter verdrängt, bis ich schlussendlich kaum noch daran gedacht hatte. Doch jetzt viel mir alles wieder ein. Sofort kam Potter auf Katie zu und verwickelte sie in ein Gespräch. Katie liess ihren Blick über die Halle wandern und schaute mir dabei kurz in die Augen. Abrupt stand ich auf und verliess die grosse Halle. Das war jetzt einfach zu viel für mich.

Ich ging den Gang entlang und meine Füsse führten mich schlussendlich in ein wenig benutztes Männerklo. Ich stütze meine Hände an beiden Seiten des Lavabos auf und schaute in mein Spiegelbild. Ich sah schrecklich aus. Müde und dünn. Auf einmal hörte ich ein Geräusch hinter mir und drehte mich um. Dort stand Potter und schaute mich an. „Ich weiss, was du getan hast, Malfoy." Begann er. „Du hast sie verhext, habe ich recht?" Erschrocken schaute ich ihn an.

Wütend schleuderte ich ihm den ersten Fluch entgegen. Potter wich jedoch aus und schleuderte einen Fluch zurück. Wir bewarfen uns gegenseitig mit Flüchen, denen wir immer auswichen. Auf einmal wurde ich kurz abgelenkt, da ich Schritte hier her rennen hörte. „Sectumsempra!" Hörte ich Potter rufen und ich spürte, wie der Fluch mich traf. Ich taumelte zurück und fiel zu Boden. Ich spürte, wie mein ganzer Körper zu schmerzen anfing. Ich betastete leicht meinen Oberkörper und spürte warmes Blut an meinen Fingern.

good and bad - Katherine and Draco ( Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt