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Draußen ist es mittlerweile schon dunkel und dementsprechend kühl, jedoch mit meinem Pullover empfinde ich diese Kälte als einladend und vertraut. Zum Glück war ich so schlau und habe mir im vorbeigehen noch ein Paar Schuhe geschnappt, die ich mir vor der Tür dann schnell übergestreift habe.

So schnell ich kann, laufe ich die Straßen entlang, immer weiter weg vom Dorm. Mitten in einem Park, geben meine Beine plötzlich kraftlos nach und ich breche heulend am Boden zusammen. 

Verzweifelt bleibe ich einfach liegen und starre in die Sterne hinauf, die, als ich noch kleiner war, mir so viel Hoffnung und Trost gespendet haben. Obwohl man eigentlich ja in die Vergangenheit schaut, halfen sie mir, an meine Zukunft zu glauben. Daran das es eines Tages besser wird. Daran das ich es auch erleben werde. Daran das sich aufgeben nichts brachte. 

Mein Kopf ist voller Gedanken und doch überfordern sie mich nicht und ich kann alle Gedanken hören und sie verstehen. Es fühlt sich so an, als wären in meinem Kopf keine besonders laute und wütenden Gedanken die mich die ganze Zeit anschreien und mir Vorwürfe machen. Es ist als wäre, alles gut und ruhig. 

Ein wenig legt sich die Verzweiflung und völlig rationale Gedanken schwirren in meinem Kopf herum und suchen nach einer Lösung. Erschöpft stehe ich langsam auf und gehe die paar Schritte hinüber zur nächsten Bank, wo ich mich dann ausgelaugt und völlig fertig niederlasse. 

Was soll ich jetzt machen? Die wissen jetzt alles, wie kann ich da jetzt noch weiter zur Band gehören? Jimin hat Recht, ich bin eine Belastung für die Band. Ach Jimin, wieso musste mein Herz genau dich auswählen? Ich meine, wann warst du mir schon jemals richtig Nah? Ja vor der Kamera, aber du wusstest ja praktisch nichts über mich. Also wieso hasst du mich so sehr? Du kennst mich nicht einmal richtig und trotzdem urteilst du über mich. Wieso? Was habe ich dir jemals getan? Außer das ich mich in dich verliebt habe.

Wütend schreie ich immer wieder in die stille Nacht hinein und weiß nicht mal genau, auf wen ich mehr wütend bin. Auf mich, auf Jimin, auf Namjoon, auf Jungkook? Ich weiß es nicht. Laut schreie ich immer wieder meine ganze Frustration hinaus in die Welt. Ich bin froh, dass sonst niemand in dem kleinen Park ist, so kann ich ungefiltert meine ganze Wut auslassen und mich so hoffentlich wieder beruhigen. 

Erschöpft von dem ganzen Geschrei und Geheule lege ich mich seitlich auf die Bank. Was soll ich jetzt machen? Soll ich zum Dorm zurück kehren? Was ist mit den anderen? Suchen sie mich? Halten sie zu Jimin? Werfen sie mich raus? Ich muss nochmal zurück! Diese Ungewissheit bringt mich um! Ich will wissen, was jetzt los ist! 

Voller Überzeugung setze ich mich mit Schwung auf und muss mich erstmal an der Bank festhalten damit ich nicht wieder umfalle. Zu schnell! Der Schwindel und die schwarzen Pünktchen tauchen wieder vor meinen Augen auf und ich braue eine Weile zum regenerieren. 

Als ich wieder klare Sicht habe, fällt mir auch schon der Groschen und ich lasse mich wieder hoffnungslos zurück auf die harte Lehne fallen. Wenn ich zurück gehe, muss ich darüber reden. Das kann ich nicht! Ich will nicht darüber reden! 

Ich merke wie meine Stimmung im Sekundentakt sich immer wieder verändert und ich meine Gefühlslage nicht mehr kontrollieren kann. Kurz bin ich wütend und will jeden und alles schlagen, dann bin ich wieder voller Hoffnung, dass alles gut wird, dann wechselt es zu deprimiert und ich will mich am liebsten nie wieder bewegen, dann setzt der Tatendrang ein und ich würde am liebsten sofort losrennen und alles ausreden, dann folgt Hoffnungslosigkeit, in der ich denke, dass eh nichts mehr einen Sinn macht und ich mich am Besten irgendwo runterstürzen sollte. Es wechselt alles so schnell, dass ich mit dem Verarbeiten nicht mehr nachkomme und ich mich in einem Strudel der Gefühle, der extremen Gegensätze gefangen fühle aus dem ich einfach nicht mehr rauskomme. Am liebsten würde ich alles abschalten, aber leider klappt das nicht.

So sitze ich einfach nur bewegungsunfähig und gefangen in mir selbst auf einer einsamen Parkbank im Nirgendwo und realisiere nichts mehr was um mich herum passiert. Viel zu sehr nimmt mein Kopf mich und meine Aufmerksamkeit ein und hält mich in einem Gefäß zusammen mit dem Chaos in mir gefangen. Ich will weg, ich will ausbrechen, aber ich kann nicht. Es lässt mich nicht los, so sehr ich auch zerre und kämpfe, es packt mich nur noch kräftiger und zieht mich immer weiter hinab ins Verderben, hinab in den Abgrund. 

Ich weiß, dass ich schon lange falle aber ich kann es nicht stoppen. Ich weiß nicht einmal, wann genau ich am Boden auftreffen und es mich zerschmettern wird. Ich habe keine Ahnung wie weit ich noch vom Boden entfernt bin. Ich hab keine Ahnung und dieses Unwissen, wann es mich endgültig zerstört frisst mich auf und lässt mich schneller und tiefer fallen. Ich habe Angst, Angst davor was dann passieren wird, was der Aufprall verursachen wird. 

Kalte, nasse Tropfen bringen mich in die Realität zurück und schwer atmend blicke ich auf und reiße mich somit von meinem Chaos und meinen Gedanken los. Ich spüre und höre zwar noch immer alles aber ich fühle mich nicht mehr ganz so gefangen wie zuvor. 

Ich glaube es wäre an der Zeit zurück zu kehren. Seufzend gebe ich mir einen Ruck und stehe schwankend auf. Jedoch habe ich keine Kraft, den nächsten Schritt zu gehen und so falle ich wieder zurück auf die Bank wo ich mich zusammenrolle und einfach nur warte. Worauf ich warte, weiß ich nicht. Jedoch beruhigt mich das stetige aufprallen der Regentropfen auf den Boden und auf meiner Haut. Mir ist bewusst, dass ich friere und ich so nur riskiere Krank zu werden, aber ich spüre die Kälte nicht auf meiner Haut und auch ist es mir egal was mit meiner Gesundheit passiert. Gerade ist mir alles so egal und ich will einfach nur das es aufhört. 

Abgelenkt von den Regentropfen können mir meine Gedanken kaum mehr etwas anhaben und auch das Gefühlschaos flacht ab bis ich gar nichts mehr fühle aus diese schmerzvolle leere. 

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Was? Ein Kapitel am Montag? Jap 😇
Weil, ich hab auf Insta eine Umfrage gemacht, ob ich dieses Kapitel früher oder erst am Samstag veröffentlichen soll und sie habe halt für früher gestimmt 😅😇 Aber trotzdem kommt am Samstag ein Kapitel, ich bin eh schon fast wieder fertig 😂🙈

Irgendwie kann ich bekifft viel besser schreiben. Hab dieses Kapitel auch wieder gleich wie das Letzte geschrieben und lies es auch gerade in diesem Zustand Korrektur also verzeihst falls viele Rechtschreib oder Grammatikfehler vorhanden sind 🙈

Butterfly || BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt