Siebzehn

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Dhalia || 》24.12.17《 ||

Weihnachten. Einer der schönsten Zeiten im Jahr. Man verbringt die Feiertage mit seiner Familie, Geschenken und heißer Schokolade. Vor allem Ella war total aufgedreht und wollte, dass alles perfekt wird. James saß auf der Couch und sah seiner Frau kopfschüttelnd hinterher, die hektisch, gefühlt durch das ganze Haus flitzte.

"Ella, Schatz, jetzt mach doch mal eine Pause. Du rennst seit zwei Tagen verrückt durch die Gegend.", James ging auf Ella zu und zog sie mit sich zur Couch, die währenddessen protestierte und versuchte ihm klar zu machen, wie viel denn noch gemacht werden müsse.

"Keine Sorge, ich kann dir doch auch bei den Vorbereitungen helfen.", sagte ich lächelnd, woraufhin sie stark den Kopf schüttelte.

"Nein! Auf gar keinen Fall! Das ist dein erstes Weihnachtsfest mit uns, da lass ich dich doch nicht bei den Vorbereitungen helfen.", sie starrte mich so an, als wäre ich ein Alien. Ich seufzte auf und ihr Mann tat es mir gleich.

"Ella", fing ich wieder an und legte meine Hand auf ihre Schulter.
"Ich muss heute doch eh nicht zur Arbeit, da kann ich dir doch auch hier helfen und dann wärst du auch nicht so gestresst. Außerdem ist es doch viel lustiger, wenn wir zu zweit dekorieren oder kochen.", sie schien über meine Worte nachzudenken und letztendlich stimmte sie mir zu.

Gegen kurz nach 19 Uhr waren wir komplett fertig mit den Vorbereitungen und ich ging daraufhin in mein Zimmer, um mich fertig zu machen.
Vor meinem Schrank stehend überlegte ich, was ich anziehen sollte. Ich wollte wirklich einen guten Eindruck bei Ellas und James' Familie hinterlassen, weshalb ich mir für ein eher schlichtes Outfit entschied und zwar für eine schwarze Skinny Jeans und für ein rotes, schulterfreies Oberteil. Dazu nahm ich mir noch eine goldene Kette, die ich mal beim Shoppen mit Ella gekauft hatte. Mein Handgelenk zierte ein feines goldenes Armband mit einem Plättchen, das ich schon die ganze Zeit über besaß. Als ich es das erste Mal an meinem Handgelenk bemerkte - das war im Krankenhaus, soweit ich noch weiß - keimte sich die Hoffnung in mir auf, dass vielleicht mein Name auf dem Plättchen eingraviert war, aber leider war das Glück nicht auf meiner Seite.

Nachdem ich mich etwas geschminkt hatte, legte ich mich auf mein Bett und nahm mein Handy in die Hand.
Auf dem Display wurde eine Nachricht angezeigt, die anscheinend von Ian kam.

> Frohe Weihnachten und feier schön mit deiner Familie. Wir sehen uns dann bestimmt bald wieder ;) <

Warte, woher zur Hölle hatte er meine Nummer?

Da diese Frage nun in meinen Kopf rumspukte, stellte ich sie ihm und ging somit auch nicht auf seine Worte ein.
Sekunden später verfärbten sich die grauen Häkchen auf WhatsApp blau und ich wartete stirnrunzelnd auf seine Nachricht.

> Ich hab doch gesagt, dass ich vorgesorgt habe. <, ich las mir mehrere Male verwirrt die Zeilen durch, als dann auch schon eine neue Nachricht seinerseits zugestellt wurde.

> Da du dich wahrscheinlich fragst, wie ich das meine, kläre ich dich mal auf. Mehr oder weniger zumindest. Unter anderem habe ich mir nämlich deine Nummer geschickt, falls du meine löschen solltest, um dich bei Notfällen irgendwie kontaktieren zu können. Mehr sag ich dir dazu lieber nicht. <, schrieb er.
Was bitte meinte er mit 'unter anderem und lange hatte er denn mein Handy in der Hand? Ich könnte schwören, dass es nicht länger als drei Minuten waren, aber diese kurze Zeit hatte ihm anscheinend gereicht, um was auch immer zu machen.

> Also ich würde schon gerne wissen, was du so an meinem Handy gemacht hast, außer dir meine Nummer zu schicken. <, antwortete ich ihm.

> Vielleicht sag ich dir das ja zu einem anderen Zeitpunkt. <

> Warum nicht einfach jetzt? Mach es doch nicht so kompliziert und antworte. <, langsam nervte mich seine geheimnistuerische Art und ich hatte doch das Recht auf eine Antwort.

> Pass auf wie du dich mir gegenüber verhältst. Also dann Lia, viel Spaß und genieß den Abend. <, somit beendete somit unsere Konversation und ich war nun echt verärgert.

Arsch.

> Das Thema ist noch nicht beendet, Ian! <, er hatte Glück, dass grade die Türklingel ertönte. Ich stand auf, steckte mir mein Handy in die hintere Hosentasche, betrachtete mich nochmal kurz im Spiegel betrachtete und ging dann runter.
Ich knetete meine Hände vor Nervosität und versuchte die schlechten Gedanken zu verdrängen, die sich in meinen Kopf geschlichen hatten.

Ich war nun mit James im Wohnzimmer, der mir ein aufmunterndes Lächeln zu warf.
Als Ella dann mit den Gästen im Wohnzimmer eintraf, lief James ihnen entgegen und begrüßte alle.

Eine etwas ältere Frau bemerkte mich als erste und kam mit einem breiten Lächeln auf mich zu.

"Ahh du musst Dhalia sein! Ich bin Meggie, James' Mutter.", sie umarmte mich plötzlich, lächelte mich nochmal an und ging dann an mir vorbei.

Nach Meggie begrüßte mich ihr Mann, George, dann folgten Ellas Eltern, Susan und Michael, danach lernte ich die Geschwister der beiden kennen, sowie ein paar weitere Verwandte.

Ellas und James' Familie behandelten mich bisher so, als würden sie mich schon ewig kennen und ich war wirklich erleichtert, dass man mir keine komischen Blicke zuwarf.
Mittlerweile saßen wir alle im Wohnzimmer und unterhielten uns. Ich redete grade mit Kate, Ellas Schwester, als ich jemanden meinen Namen rufen hörte.

"Dhalia, erzähl uns doch mal, wie es dazu kam, dass dich Ella und James praktisch adoptiert haben.", fragte Meggie und lächelte mich nett an.
Meine bisher gute Laune sank von einem auf den anderen Moment und ich blickte zögernd zu Ella und James.
Die Gespräche der anderen verstummten ebenfalls und ich wurde erwartungsvoll angeschaut.

Ich hätte mir denken können, dass mir diese Frage gestellt werden würde. Es war nicht einmal eine schlimme Frage, aber ich kam selbst noch nicht ganz mit dem "Unfall" klar und jetzt wieder damit konfrontiert zu werden, traf mich doch mehr, als anfangs gedacht.

"Dhalia? Alles okay?", James runzelte die Stirn und sah mich besorgt an.
Ich atmete tief ein und aus und nickte dann mit einem gezwungenen Lächeln, wobei ich schwören könnte, dass es eher einer komischen Grimasse ähnelte.

"Ich...ähm...hatte einen Unfall und
Ella und James haben mir geholfen.", murmelte ich nur und hoffte, dass sie keine weiteren Fragen mehr stellte.
Meggie hob eine Augenbraue und nickte dann.

"Was ist mit deiner Familie?", fragte dieses Mal Michael, Ellas Vater.
Bei dem Wort 'Familie' bildete sich ein Kloß in meinem Hals.
Ich hatte immer noch keine Ahnung wer meine Familie war.
Ich wusste nicht einmal, ob ich überhaupt eine richtige Familie hatte.

Ich schaute hilfesuchend zu Ella und James, da ich wusste, dass meine Stimme versagen würde, würde ich jetzt versuchen zu antworten.

"Dhalia leidet an Amnesie. Sie hat keinerlei Erinnerungen an ihr vorheriges Leben.", erklärte Ella ihrem Vater und schaute daraufhin auch die anderen Anwesenden an.
Zu meinem Glück klingelte es in diesem Moment an der Tür, woraufhin ich mit einem kurzen "ich mach schon" schnell in die Richtung der Tür lief und die Stimmen um mich herum vollkommen verdrängte.

Ich öffnete die Tür und vor Verwirrung, Erstaunen und Schock beim Anblick meines Gegenübers, klappte mir der Mund auf.

"Was zur Hölle machst du hier?", fragte ich schließlich die vor mir stehende Person, dessen Lächeln nur noch breiter wurde.

"Ich hab doch gesagt, dass wir uns bald wieder sehen werden."

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Hallüleee,
I'm back Leudee🎉
Meine Prüfungen sind endlich vorbei, Abi ist zum Glück bestanden und jetzt geht es weiter mit Amnesia😍

Dieses Kapitel ist zwar nicht soo lang, aber ich fang heute wieder an, das nächste Kapitel zu schreiben, damit dann morgen oder übermorgen der nächste Teil hochgeladen werden kann😏.

Was denkt ihr eigentlich, wer als letztes gekommen ist?😂

- Sami💕

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