Elf

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Dhalias Sicht || 》07.12.17《 ||

Da gestern Nikolaus war, war das Café geschlossen und Mrs. Ledoux hatte letzte Woche vorgeschlagen, heute eine kleine Feier stattfinden zu lassen.
Momentan sind wir also alle dabei das Café ein bisschen zu dekorieren und die Snacks anzurichten.

Nach circa 1 1/2 Stunden waren wir auch schon fertig und warteten nur noch auf die Leute.
Wir haben viel Werbung für die heutige Feier gemacht und rechnen somit auch mit vielen Menschen.
So viel zum Thema kleine Feier.

Gegen 19:00 Uhr betraten dann schon die ersten das Café und kurze Zeit später war das Gebäude voll.
Drei Mitarbeiter standen hinter der Theke, falls jemand doch etwas spezielles bestellen möchte und eine Person war für die Musik zuständig.
Wir anderen warteten darauf, dass unsere Schicht begann und amüsierten uns währenddessen.

"Dhalia, könntest du bitte diese Müllbeutel rausbringen?", rief Kira, eine meiner Kolleginnen, mir zu.

"Klar", ich nahm mir die Müllbeutel und ging durch die Hintertür raus zu den Mülltonnen.
Ich legte die Beutel ab, ging wieder rein und stoß plötzlich mit einer Person zusammen.

"Huch, sorry", sagte ich schnell und schaute dann hoch in das Gesicht meines Gegenübers.

Oh Gott, nein.

"Ach, das ist doch nicht so schlimm, Dhalia. Du hast dich seit der ersten Sitzung nicht mehr gemeldet und ich konnte dich leider auch nicht erreichen. War denn alles in Ordnung?", Mr. Flester schaute mich prüfend an und ich versuchte meine Stimme wieder zu finden.
In den letzten Tagen hab ich mit Absicht seine Anrufe und Nachrichten ignoriert, weil ich ein echt schlechtes Gefühl in seiner Gegenwart habe.
Mit Ella hab ich auch schon darüber geredet und sagte ihr, dass ich meinen Therapeuten wechseln möchte und sie willigte zum Glück ein.

"Ähm ja, ich hatte leider viel zu tun. Ich musste arbeiten und wir waren alle sehr beschäftigt, wegen der heutigen Feier. Oh und mein Handy ist kaputt gegangen.", während ich sprach, versuchte ich unauffällig ein paar Schritte nach hinten zu gehen, da wir durch unseren Zusammenstoß doch sehr nah aneinander standen und er keine Anzeichen machte, sich von mir zu entfernen.
Mr. Flester glaubte mir anscheinend nicht ganz, da er die Arme vor seiner Brust verschränkte und eine Augenbraue hob.

Uhlala, gönn' dir mal seinen Bizeps., fing mein Unterbewusstsein an zu schwärmen.

Kannst du dich mal kontrollieren? Auch wenn er ganz okay aussieht, ist er trotzdem komisch, dachte ich mir nur und konnte schon spüren, wie mein Unterbewusstsein die Augen rollte.

"Hm, okay. Naja, wir werden uns im Laufe der Feier bestimmt noch sehen und wegen eines neuen Sitzungstermins werde ich versuchen Mrs. Thompson zu erreichen. Du kannst das dann über ihr Handy mit mir klären.", sagte er und grinste mich nochmal an, bevor er zwischen der Menge verschwand.

Im Laufe des Abends ist nicht mehr wirklich etwas passiert, außer, dass ich durchgängig das Gefühl hatte beobachtet zu werden und das nicht nur von Mr. Flester.
Die Feier endete um Mitternacht und eine Dreiviertelstunde später verließen auch wir Mitarbeiter das nun wieder saubere Café.

Ich steckte meine Kopfhörer in mein Handy und machte Musik an.
Ich bog wie immer in die kleine Seitenstraße ein und summte leise das Lied mit.
Als das Lied fertig war, hörte ich ein Knacken hinter mir. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich schaltete die Musik komplett aus. Ich beschleunigte unauffällig meine Schritte und versuchte durch meine Vorderkamera zu erkennen, ob jemand hinter mir ist.
Als ich eine dunkel gekleidete Gestalt mir hinter her laufen sah, wäre ich beinahe vor Angst bewusstlos geworden.
Nach ein paar weiteren Metern, traute ich mich schließlich schnell meinen Kopf nach hinten zu meinem Verfolger zu drehen und wieder zurück und fing dann an zu rennen, was der Unbekannte mir gleich tat.

Fuck, fuck, fuck!, dachte ich mir und versuchte schneller zu rennen, da die Person hinter mir, mich fast überholt hatte.
Während ich rannte, schaute ich immer wieder nach hinten, um zu sehen, wie weit er von mir entfernt ist, bis plötzlich niemand mehr hinter mir war.

"Oh Gott.", sprach ich leise mit mir selbst und blieb kurz stehen und schaute mich um, konnte jedoch niemanden erkennen.
Ich rannte dennoch weiter und fühlte mich erleichtert, als ich bemerkte, dass ich diese Seitenstraße in ein paar Metern verlassen werde.

Kurz vor dem Ende, wurde ich plötzlich zur Seite in eine Gasse gezogen und eine große Hand legte sich auf meinen Mund, sodass meine Schreie gedämpft wurden.
Der Typ hatte einen Arm um meinen Oberkörper geschlungen, weshalb ich meine Arme nicht bewegen konnte. Ich zappelte dennoch und trat um mich herum, mit der Hoffnung ihn zu treffen.
Als mein Fuß gegen etwas stoß und der Typ daraufhin wütend knurrte und seinen Griff verstärkte, war ich mir nicht mehr sicher, ob das so schlau von mir gewesen war.

Am Ende der Gasse lockerte er seinen Griff und drückte meine Arme an die Wand.
Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, da ich mit dem Rücken zu ihm stand.
Das einzige was ich erkennen konnte, war, dass er knappe zwei Köpfe größer war als ich und durch unseren Körperkontakt stellte ich fest, dass er sehr muskulös war.

"Du hättest mich nicht treten dürfen", seine raue Stimme verursachte eine Gänsehaut auf meinem Körper und erst jetzt bemerkte ich, wie nah sein Gesicht an meinem ist.
Ich konnte seinen Atem nämlich an meinem Hals und etwas an meiner Wange spüren, weshalb ich aus Reflex meine Schulter hob und meinen Kopf kurz zur Seite neigte.

Auf seine Worte konnte und wollte ich nichts antworten, weshalb ich vorerst einfach still blieb.

Er löste eine Hand von meinem Handgelenk und hielt dann schnell mit seiner anderen Hand nun meine beiden Handgelenke an die Wand gedrückt.
Ich versuchte meine Hände aus seinem Griff zu lösen, was nur dazu führte, dass er diesen verfestigte.

Ich zuckte zusammen, als ich dann seinen Finger meinen Hals entlang streicheln spürte und bemerkte vor Schock kaum, dass er meine Haare zur Seite strich.

"Fass mich nicht an!", zischte ich ihm zu, als ich mich wieder unter Kontrolle hatte und versuchte meinen Kopf wegzudrehen.
Er ignorierte meine Worte und führte seine Finger von meinem Hals zu meiner Wange und dann runter zu meinem Dekolleté.
Währenddessen zappelte ich, um irgendwie seine Hand von meinem Körper wegzukriegen.

"Du verdammter Bastard, ich hab gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst! Was willst du überhaupt von mir!?", langsam wurde ich wütend und außerdem verstand ich nicht, warum er mich in diese bescheuerte Gasse gezogen hat.

Plötzlich wurde ich herumgedreht und spürte, wie seine Hand mir meine Luftröhren zudrückte. Ich versuchte mit meinen nun befreiten Händen seinen Griff zu lockern, blieb jedoch erfolglos.

"Halt deine Schnauze. Was ich hier mache, ist meine Sache", sagte er zornig und drückte mich mit seinem Körper fester an die kalte Steinwand.
Mein Kopf war etwas nach hinten geneigt, da ich somit wenigstens noch einigermaßen Luft bekam.

"Lass...mich...los", krächzte ich mehrere Male, bis er meinem Flehen nachkam.
Ich sah ihm ins Gesicht, konnte jedoch wegen der Dunkelheit nichts erkennen.

"Sag mir, wie lange du schon in der Stadt bist", befahl er mir.

"Nein", antwortete ich ihm und schaute ihn so hasserfüllt wie nur möglich, an.

"Entweder antwortest du mir gescheit meine Fragen, oder ich werde andere Methoden anwenden müssen..", als er zu Ende sprach, spürte ich, wie seine Hand mein Bein hochstreichelte und konnte im schwachen Mondlicht sein schelmisches Grinsen erkennen.
Ich versteifte mich und schloss meine Augen. Einen kurzen Moment später trat ich ihm so fest ich konnte zwischen die Beine und schubste ihn daraufin weg. Er fiel auf seine Knie und stöhnte auf vor Schmerzen.

"Das wirst du bereuen, du kleine Schlampe!", hörte ich ihn noch sagen, doch ich konzentrierte mich eher darauf schnell hier wegzukommen.

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Hallülee,
hier ist auch schon wieder ein neues Kapitel🙆🏻‍♀️🙆🏻‍♀️
Ich hoffe euch gefällt es😅
Wenn irgendwo Rechtschreibfehler oder so sein sollten, dann tut es mir wirklich Leid, aber wir haben grade halb drei und ich wollte das Kapitel unbedingt fertig schreiben😂🤦🏻‍♀️

Was denkt ihr bisher so über Mr. Flester?🤔
Man hat bisher noch nicht viel über ihn erfahren, aber egal😂

Und, was denkt ihr, wer Dhalia verfolgt hat?🤔😏
- Sami💕

AmnesiaМесто, где живут истории. Откройте их для себя