Chapter 25

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Hey,

leider kommt das Kapitel erst heute, da ich im Urlaub war. Ich hoffe ihr hattet schöne Ferien :) ♥

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Ich lag auf meinem Bett und starrte seit etwa einer halben Stunde auf die Decke. Wie konnte ich nur so blind sein? So wurde aus vermeintlichem Freund ein Feind. Das war immer noch so surreal. Doch die wichtigere Frage war doch: Wie sollte es weiter gehen? Ich hatte einen Agenten im Keller sitzen und ca. 30 Agenten die in Gefangenschaft saßen. Und dann gab es nur noch mich. Wie sollte ich es bitte anstellen, dass diese Sache nicht in einer internationalen Katastrophe endet? Das könnte nämlich durchaus passieren. Eine Atomwaffe in den falschen Händen konnte grauenhafte Folgen mit sich bringen. Für ganz Großbritannien, ach was, für ganz Europa und die restliche Welt. Plötzlich surrte das  schwarze Handy das auf meinem Schreibtisch lag. Es gehörte Carlos, meinem „Gefangenen“. Ich hatte es ihm abgenommen und ihn auf Waffen und Sonstiges untersucht, doch ich hatte bisher nur das Handy an mich genommen, um den Rest der sich in seinen Taschen befand wollte ich mich noch kümmern. Das Handy surrte immer noch. Ich erhob mich und ging auf das Smartphone zu. „Chef“ stand auf dem Bildschirm. Was sollte ich nur tun? Es gehörte natürlich zur Ausbildung eines Agenten die Stimme verstellen zu können, aber konnte ich das so gut um einen vermeintlichen Terrorboss zu täuschen? Egal. Ich hatte eh keine andere Wahl, wenn ich weiterhin Carlos hier versteckt halten wollte ohne Aufsehen zu erregen. „Ja?“ fragte ich ins Telefon. Meine Stimme hörte sich wirklich ähnlich an eben nicht genauso. „Carlos bist du das?“ fragte eine knarrende und rauchige Stimme. „Klar, hab mir bei dem Kampf ne kleine Verletzung zugefügt deshalb kann ich nicht gut durch die Nase atmen.“ Log ich. Mein Atem stockte. „Ok.“ Kam die Antwort und mir fiel ein Stein vom Herzen. „Was gibt’s?“ versuchte ich so lässig zu fragen wie Carlos/Luke es immer getan hatte. „Wie läuft’s mit der kleinen Agentin?“ Kleine Agentin?! Was sollte den das? „Ja alles bestens. Die schöpft keinen Verdacht.“ „Alles bestens? Spinnst du? 4 unserer Männer sind tot weil die kleine Prinzessin auf sie losgegangen ist!“ „Ja sorry aber die is abgegangen wie sonst was!“ versuchte ich den Typ zu besänftigen. Ein wütendes Schnauben am Ende der Leitung war zu hören. „Ich hab die voll im Griff, sie vertraut mir.“ Fügte ich schnell hinzu. „Ich hoffe es für dich.“ Knurrte der Mann. „Hast du den Code?“ fragte er weiter. „Nee, leider nicht aber ich bin dran.“ Entgegnete ich. „Beeil dich gefälligst. Hier läufts nämlich alles andere als gut, wir haben nicht mehr viel Zeit und du weißt was passiert wenn wir den Code nicht bekommen.“ „Wieso was läuft den falsch?“ fragte ich so beiläufig wie möglich. „Zwei Agenten haben es geschafft abzuhauen!“ Ich konnte nicht glauben was ich da hörte. „Wer? Und wo sind sie?“  „Wieso willst du das wissen?“ fuhr mich die knarrende Stimme am anderen Ende der Leitung an. „Ehm… also ich dachte… Ich meine man muss sie doch von der Agentin fernhalten, nicht auszudenken was geschehen würde wenn sie sich begegnen würden.“ Log ich mit noch immer verstellter Stimme. Das schien Carlos‘ Boss einzuleuchten. „Nun gut also die Agenten werden ja im Keller der SSO-Zentrale gefangen gehalten und zwei Agenten haben es geschafft zu entkommen. Die bescheuerte Wache hab ich eigenhändig erwürgt. Leider wissen wir weder was sie tun werden oder wo sie jetzt sind. Wir versuchen sie aber zu verfolgen. Sie haben einen Wagen gestohlen und sind vermutlich auf der Fluch.“ „Ah ok, das ist ja gut dann tauchen die hier wahrscheinlich nicht so schnell auf.“ Antwortete ich. „Carlos, du hörst dich heute aber echt seltsam an…“ sagte der Typ kritisch. „Wie gesagt meine Nase ist ein bisschen geschwollen, morgen geht’s bestimmt besser.“ Log ich weiter während ich mit dem Fuß meine Zimmertür laut zuschlug. „Was war das?“ erklang wieder die Stimme des Terrorchefs. „Mist! Die Prinzessin ist da. Wir sprechen uns nochmal.“ Ich legte auf bevor der Typ noch was entgegnen konnte. Mit einem Seufzen lies ich mich aufs Bett fallen. Das war ja alles mehr als interessant. Die Agenten waren also noch in London. Eine Sache war klar: Alleine würde ich es nicht schaffen. Ich brauchte Hilfe. Auch wenn es mir schwer fiel das zuzugeben. Ich hatte genau genommen zwei Möglichkeiten: Entweder die Agenten in einem sehr waghalsigen und wagemutigem Unterfangen retten oder etwa die anderen entkommenen Agenten finden und sie zu überreden mir zu helfen. Eine dritte Möglichkeit hatte ich auch noch: Alles alleine erledigen oder besser gesagt: Selbstmord.

Ich beschloss bei einem guten Abendessen weiter über die Sache nachzudenken. Da aber bei meiner Ausbildung als Agentin Kochen nicht gerade an erster Stelle stand beschloss ich Essen zu bestellen. Ich rief bei einem Lieferservice an und bestellte mir einen großen Chicken Salat und ein Sandwich für Carlos. Immerhin musste ich ja auch mal auf gesunde Ernährung achten. Nach fünfzehn Minuten läutete es an der Tür und ein junger Typ stand mit gelangweiltem Blick und einer großen Tüte auf meiner Fußmatten. Ich aß in Ruhe und ging dann mit einer Pistole, dem Sandwich und einem Glas Wasser in den Keller. Ich öffnete die Tür, Carlos saß am Boden und lehnte sich an die Wand. Ich stellte das Essen am Boden ab und wollte mich schon zum Gehen wenden „Tja… was machst du jetzt? Jetzt, wo du niemanden mehr hast?“ fragte Carlos sarkastisch und bösartig. Es war als wäre seine Freundlichkeit nur eine Maske gewesen, wie sein Name. Wütend stapfte ich aus dem Bunker und schlug die Tür zu. Aber er hatte Recht, wie ich mir eingestehen musste. Ein Plan musste her und zwar schnell.

Ich lag in meinem Bett, mein Kopf rauchte denn seit über drei Stunden war ich damit beschäftigt einen Plan zu finden. Leider hatte ich bisher nicht viel Erfolg gehabt. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein denn als ich meine Augen wieder aufschlug dämmerte es bereits. Neuer Tag – neues Glück wie man so schön sagt. Mittlerweile hatte ich sogar sowas wie einen Plan. Ich musste die Regierung informieren. Es war nicht mehr nur eine kleine Sache sondern etwas von dem auch der Premierminister wissen sollte. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Carlos noch in dem Bunker schlief, duschte ich und zog mich um. Dann wählte ich die Nummer des Premierministers. Wieso ich diese Nummer hatte? Für Notfälle wie diesen eben. Nach fünfmaligem Tuten hob jemand ab: „Hallo?“ „Äh ja Hallo hier ist Anabelle Miller, es gibt das etwas das sie…“ „Soll das ein schlechter Scherz sein?“ wurde ich unhöflich unterbrochen. „Nein, wer spricht da überhaupt?“ entgegnete ich verwirrt. „Micheal Combs, Obersekretär des Premierministers.“ „Was?“ stotterte ich. „Ach dann muss ich mich wohl verwählt haben ich wollte eine ähm … Freundin anrufen.“ Log ich schnell. Erst ertönte ein genervtes Schnauben, dann legte er auf. Micheal Combs. Offenbar hatten die Roten weit mehr Einfluss als ich vermutet hatte, oder erlebte ich hier gerade einen unfassbaren Zufall. Denn seit wann haben der Chef der Roten (Curtis Combs) und der Obersekretär des Premierministers (Micheal Combs) dieselben Nachnamen? Die Sache wurde immer unheimlicher. Also der nächste Punkt war: Besagten Curtis Combs nochmal anrufen.

„Ja?“ fragte die rauchige Stimme. Ich verstellte mal wieder meine Stimme. „Hier ist nochmal Carlos. Also das Prinzesschen liegt hier nur auf der faulen Haut, schert sich nen Dreck um den Code und genießt das Leben oder so.“ „Und?“ fragte Combs gelangweilt. „Ich hab sozusagen erst mal Freizeit und dachte mir ich könnte die entkommenen Agenten ausfindig machen?“ fragte ich vorsichtig. Eine Pause entstand. Curtis dachte offenbar nach. „Ok, geht klar aber ich schicke dir Verstärkung vorbei.“ Antwortete er schließlich. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. „Ach Boss die brauche ich doch gar nicht.“ Setzte ich verzweifelt an. Noch ein Roter hier war das letzte was ich gebrauchen konnte, einer reichte vollkommen aus. „Keine Wiederworte! Heute Abend ist jemand da der dir hilft und die Infos hat, Carlos.“ Mit einem Klacken wurde die Leitung unterbrochen. „Scheise!“ fluchte ich und warf Carlos Handy aufs Bett. Das hatte ja mal überhaupt nicht gut funktioniert. Ich wollte doch nur den ungefähren Aufenthaltsort um nach den SSO-Agenten zu suchen und jetzt kam der nächste Rote Agent um mich zu „besuchen“. 

Secret IdentityTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon