Chapter 7

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Danke für euer wundervolles Feedback ♥

Ich hoffe ihr habt viel Spaß mit dem Kaptiel :)

GreetingsfromA

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Ich schwang meine Füße über die Bettkante und stand kurze Zeit später auf. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und zog meine Trainingssachen an. Eine kurze schwarze Hose mit einem eng anliegenden hellblauen Top. Dann ging ich ins Bad und putze meine Zähne, meine Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz. Zu guter Letzt zog ich noch meine Sportschuhe an und sprang die Treppe hinunter. Ich ging in unseren Keller. Der Keller, an sich war normal wir hatten einen Heizungsraum, einen Waschraum und einen Kühlraum. All diese Räume waren durch einen Gang zu erreichen, von dem die Türen links und rechts abgingen. Am Ende des Flurs befand sich ein großes massives Bücherregal. Wenn man drei Bücher verschob kam ein Tastenfeld zum Vorschein. Geübt gab ich den PIN ein und augenblicklich schob sich das Regal in die Wand, bis es schließlich nach hinten aufschwang und einen Gang freigab. Die Wände waren aus Metall und schimmerten bläulich. Der Gang war sehr schmal und es gingen mehrere Türen von ihm ab. Ich betrat den Gang und augenblicklich schloss sich die Geheimtür hinter mir wieder. Es gab insgesamt 7 Türen. An jeder Tür war eine silberne Zahl, die angab was sich in diesem Raum befand. Zimmer 1 war die Waffenkammer. Zimmer 2 der große Trainingsraum. Ich beschloss also zu erst in den Waffenraum zu gehen um mir was geeignetes zum Üben auszusuchen. Ich gab den PIN ein und die Tür öffnete sich. Diese PINs musste man an jeder Tür eingeben, und jede Tür hatte einen anderen. Das heißt, wenn ich mich hier frei bewegen will, muss ich bestimmt 20 PINs auf einmal wissen. Am nervigsten war, dass die PINs jeden Monat aus Sicherheitsgründen geändert wurden. Schon echt verrückt wenn man drüber nachdachte...

Ich stand nun in einem mit Metall ausgekleideten Raum, an dessen Wänden Regale eingelassen waren. Auf denen sich eine Waffe nach der anderen aufreihte. Hier gab es nichts was es nicht gab. Über Wurfmesser, zu Degen, Gewehren, Pistolen, Dolche alles was das Herz begehrte. Ich ging an den Reihen entlang und entschied mich heute für ein Wurfmesser und Kampfhandschuhe. Diese Handschuhe hatte ich natürlich nur fürs Training, da man sehr schnell blaue Flecken bekam und das wohl oder übel jemandem auffallen würde. Ich verließ den Raum und ging in den Trainingsraum. Wir hatten zwei verschiedene Trainingsräume. Den so genannten großen Trainingsraum und den kleinen Trainingsraum. Der kleine Trainingsraum war eher für Workouts und Krafttraining gedacht, wie ein kleines Fitnessstudio sozusagen. Der große Trainingsraum war einfach nur der Hammer! Es gab eine Kletterwand, eine riesige mit Matten abgedeckte Kampffläche, einen Scheißstand. Und das Highlite überhaupt: Die mechanischen Kampfpuppen. Ich beschloss damit anzufangen. Ich ging zu dem Computer, stellte Trainingsdauer auf 30min ein, Kampfart auf Faustkampf und Schwierigkeit auf Mittel. Zum Schluss definierte ich noch ein Notpasswort: Sonne.

Das Passwort war sehr wichtig, die Puppen waren nämlich mit der neuesten Technik aufgemotzt, konnten Bewegungen wahrnehmen und angreifen. Manchmal konnte es ziemlich gefährlich werden, in diesem Fall sollte man dann das Notpasswort rufen, um die Roboter auszuschalten. Ich öffnete die Tür und begab mich in den Glaskäfig zu den Robotern. Hinter mir machte die Tür ein kleines Klicken. Die Stimme läutete monoton wie immer den Countdown ein. „3, 2, 1, Los!“ Die Roboter richteten sich auf, ihre Augen begannen rot zu leuchten. Eigentlich hätte ich jemandem Bescheid sagen müssen, dass ich hier unten mit den Robotern trainierte, aber das machte ich fast nie. Ich hatte nur einen Dolch und meinen Körper, und nicht mehr um mich zu verteidigen. Es waren 3 Roboter. Wenn ich einen verwundete oder sogar „tötete“, befand er sich 3-5 Minuten im Ruhemodus bis er wieder scharf gemacht wurde. Die Roboter kamen auf mich ich zückte mein Messer.

Mir tat alles weh und ich hatte das Gefühl keinen Schritt mehr tun zu können. Ich hatte noch eine Stunde weiter trainiert. Nachdem ich die Roboter bestimmt 10mal abgestochen hatte, war auch ich total erledigt aber ich hatte noch nicht genug, also hab ich noch ein bisschen schießen geübt, Ausdauertraining und ein bisschen Klettern. Ich schleppte mich nach oben in mein Zimmer und erst einmal unter die Dusche. Das kühle Wasser erfrischte mich etwas und ich konnte neue Energie tanken. Ich schlang eines der weißen Handtücher um meinen Körper und ging zu meinem Kleiderschrank um mein heutiges Outfit auszusuchen. Es war schon ziemlich spät und so schnappte ich mir ein einfaches Top mit Hot Pants und Ballerinas. Noch ein kleines Armband und eine dezente Kette und schon war ich fertig. Zu guter Letzt schminkte ich mich noch und föhnte meine Haare. Da ich keine Zeit mehr hatte ließ ich sie offen. Ich nahm meine Tasche und lief die Treppe hinunter. Am Tisch saßen meine Eltern und tranken Kaffee und lasen Zeitung. Ich setzte mich zu ihnen, meine Mutter hatte mir einen Kakao gemacht. Die Sache mit meinen Eltern war echt kompliziert. Am Anfang als ich diesen Auftrag zugeteilt bekommen hatte, war ich noch ziemlich jung. Ich meine so vom Mentalen her. Mir hatte der Verlust meiner Mutter jeden Tag ein Loch ins Herz gerissen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich zu dieser Zeit keine Bezugsperson hatte. Vor allem am Anfang hatte ich sehr darunter gelitten, aber mit der Zeit lernte ich ein sehr nettes Mädchen kennen, ihr Name war Cara und wir waren 2 Jahre die besten Freundinnen die man sich nur vorstellen konnte. Wir teilten alles, unsere Ängste, Sorgen, Probleme. Aber es kam wie es kommen musste und Cara wurde ein Auftrage zugeteilt. Sie musste einen internationalen Kriminalitätsring ausspionieren. Ich musste den Kontakt zu ihr abbrechen und habe sie seit diesem Tag nicht mehr gesehen. Sie könnte mittlerweile tot sein oder die wichtigste Person der Welt, ich würde es nicht wissen. Oft ist es nämlich so, dass Undercoveragentinnen sich hunderten Schönheitsoperationen unterziehen müssen um von niemandem als Agent wiedererkannt zu werden. Ich musste das glücklicherweise nicht tun, da ich noch sehr klein, war und mich in den letzten 10 Jahren sehr verändert habe, sodass niemand mehr einen Bezug zur kleine Claire Adams, die ihre Mutter verloren hatte herstellen konnte. Aber zurück zu meinen Eltern. Als meine Ausbildung beendet war, bekam ich einen Auftrag zugeteilt. Ich sollte eine Vorstadtfamilie spielen und insgeheim alle Verdächtigen Personen überprüfen. Zu meinen Aufgaben zählte bei weitem noch mehr. Auftragsmord (eine Sache auf die ich nicht unbedingt stolz bin), Diebstähle (Also geheime Informationen etc. auf illegale Weise beschaffen) und natürlich noch Spionage. Als ich dann den Auftrag entgegengenommen hatte, lernte ich meine neuen „Eltern“ kennen. Sie versuchten am Anfang sich wirklich sehr viel Mühe zu geben und versuchten mir die Geborgenheit einer Familie zu bieten. Doch sie haben bald bemerkt, dass ich mich mit meinem Schicksal abgefunden habe und so haben sie es gelassen. Ich nehme ihnen das nicht übel. Sie nehmen es mir auch nicht übel. Man könnte sozusagen denken wir würden hier in einer 3er – WG wohnen. Ich weiß aber, dass ich immer mit ihnen reden kann, wenn ich Probleme habe. Sie sind mehr wie Freunde als wie Eltern. Ich weiß, sie wollten ursprünglich nichts mit mir zu tun haben und hatten keine Lust meine Schein- Eltern zu spielen, aber irgendwie habe ich das Gefühl macht es ihnen sogar ein wenig Spaß. Ich nenne sie trotzdem Mum und Dad, oder meine Eltern. Ganz einfach aus dem Grund, dass ich mich nicht verplappere und sage „Meine Eltern? Hä? Du meinst wohl Sandra & Benjamin.“ So etwas war bei mir durchaus denkbar. Wir gaben uns einfach alle Mühe.

Ich trank meinen Kakao aus und aß noch schnell eine Semmel mit Butter und Honig. Dann sprang ich auf und teilten meinen Eltern mit, dass ich jetzt zur Schule müsse. Meine Eltern nickten mir zu und verabschiedeten sich. Ich verließ das Esszimmer und fuhr zur Schule. Ich schaffte es sogar noch rechtzeig.

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