fifty six

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Der frische Wind streift mir durch die Haare und ich schaue in den blauen Himmel. Vom Schneesturm ist nicht mal annähernd noch etwas zu sehen. Es ist zwar weiß, aber lange wird der Schnee nicht halten. Nichts wird noch lange halten, wenn das alles so weiter geht. Ich will mein Buch endlich abschließen. Den Lesern kann man das einfach nicht mehr antut, weil das Buch scheiße ist, es ist einfach nur scheiße. So schnell es geht renne ich los. Renne über Feldwege und Waldwege. Kein Halt mehr. Es gibts nichts was mich jetzt noch hält. Stille. Stille ist das einzige was für mich noch eine Bedeutung an. Stille ist alles was für mich zählt. Stille tritt ein wenn alle verstanden haben dass es zu spät ist. Es ist zu spät. Es ist so still, dass es kein Wort dieses Gefühl beschreiben kann. Ich bin verloren und es ist so still.

Nach einer Stunde komme ich wieder an. Mrs. Potty scheint noch nicht zurück zu sein, doch als ich die Tür aufmache und zur Treppe gehe. Entdecke ich einen schlafenden Tyler auf der Treppe. Müde reckt er sich als er mich bemerkt.

"Josh...", murmelt er, doch ich gehe an ihm vorbei.
"Josh", sagt er immer wieder und ich ignoriere ich. Er ist ohne mich besser dran.

"Josh bitte...", schluchzt er und ich gehe in mein Zimmer. Nun höre ich nur ein leises Wimmern und dann ein weinen. Doch nach ca 5 Minuten höre ich weder ein Schluchzen noch ein Weinen. Ich höre eine Melodie. Eine wunderschöne Melodie. Er singt nicht er spielt nur diese wunderschöne Melodie.

Nach jedem Ton weiß ich genau wie er sich fühlt. Es ist wie eine Geschichte die er erzählt und ich bin an allem Schuld. Es geht nicht anders, es muss so sein.

Erst jetzt bemerke ich die Tränen in meinen Augen. Langsam rutsche ich mit dem Rücken die Zimmertüre runter und winkel meine Beine an. Den Kopf lege ich in meinen Händen. Alles um mich blende ich aus. Jedes kleinste Gräusch verstummt. Meinen Atmen versuche ich unter Kontrolle zu bringen. Doch es ist der Schmerz der alles erschwärzt. Der Schmerz und die Stille.

"Mum...", wimmer ich in meine Hände.
"Bitte komm zu mir...ich brauch dich..

Wieder kommt alles hoch. Ein dicker Kloß macht sich in meinem Hals breit. Mein Kopf schmerzt. Mein Herz schmerzt. Alles schmerzt. Vorsichtig versuche ich auf zu stehen.
Soll ich es wagen? Soll ich es jetzt machen? Nein. Jetzt noch nicht, aber bald. Bald endet mein Buch und es wird vergessen in einem Regal verstauben. Ich wische meine Tränen weg und ziehe meine Kapuze ins Gesicht.

Still sitze ich auf dem Bett, wie früher, als Mum starb, als Er die Ketten einsetzte, als ich an meinem Selbstmord scheitterte. Innerlich fühle ich nichts mehr. Es is so leer und dieses Stechen in meiner Brust gibt mir den Rest. Normal herrscht in mir ein Tornado, doch gerade ist es einfach nur Still. So still als wäre ich tot. Vielleicht bin schon tot. Doch der Schmerz in mir sagt, dass ich noch lebe. Wann hört es endlich auf? Dieser unterttäglicher Schmerz. Mir fehlt die Luft zum atmen. Hilfe.

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Wisst ihr schon wo ihr Urlaub machen werdet?
Wir fliegen Paris und Rom😊

Silence || JoshlerWhere stories live. Discover now