✒ "I'm not in control"

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Die Suche nach einem geeigneten Therapeuten für die dissoziative Identitätsstörung gestaltet sich häufig schwierig.

September, 2008

Nick und Finn betraten den Raum, wo bereits eine junge Frau hinter einem Schreibtisch saß.

Sie begrüßte Finn, indem sie sich hinkniete und durch die schwarzen Locken wuschelte. Danach wendete sie sich zu dem 10-jährigen, dem zugewiesen wurde, seinen Bruder hierher zu bringen.

"Du solltest lieber vor dem Raum warten", sagte die Frau und Nick verließ den Raum.

"So, ich bin Jane. Und wie heißt du?", fragte sie mit einem breiten Lächeln und der 7-jährigen erwiderte dies mit einem schwachen Lächeln.

"Finn", verriet er der fremden Frau seinen Namen.

Mutter hatte ihm gesagt, dass er Fremden nicht vertrauen sollte. Dies würde er niemals vergessen.

"Okay, willst du dich auf den Stuhl dort setzen?", fragte sie und Finn nickte.

"So, Kleiner. Lass uns sehen, was mit dir nicht stimmt", flüsterte sie sich selbst zu, wusste jedoch nicht, dass sie mit den falschen Therapievorgängen, den kleinen Jungen nur vollkommen zerstören würde.

Lauren P.O.V.

Ich öffnete meine Augen, als sich die Haustüre öffnete und stand auf, um den Flur zu betreten.

Ich kam vor Finn zum stehen, der gerade dabei war, die Tür hinter sich zu schließen. Als er sich umdrehte und sein Blick auf mich viel, schien er sich kurz zu erschrecken, ehe er anfing zu grinsen und die Einkaufstüte auf den Boden absetzte.

"Du schon wieder", sagte er mit seiner spottenden Stimme und ich wusste sofort, dass es sich hierbei um Richie handelte. Ich wurde immer besser darin, Persönlichkeiten zu erraten.

"Du wirst mich eine Weile ertragen müssen", erklärte ich ihm triumphierend und verschränkte meine Arme vor der Brust, hob eine Braue an.

Seine Augen lagen auf mir, ehe er auf mich zu kam. "Das wird nett", verriet er mir und ging in das Wohnzimmer. Ich lockerte mich, verdrehte meine Augen und ging schließlich auf die Tüte zu, um die Sachen einzurichten. Ich brauchte eine Weile, um die passenden Orte für die Lebensmittel zu finden, jedoch war ich nach ein paar Minuten fertig und gesellte mich wieder in das Wohnzimmer.

Als ich dort ankam, landete mein Blick auf Richie, der weit ausgebreitet auf der Couch lag und seine Augen geschlossen hatte, wodurch ich schließ, dass er eingeschlafen war.

Ich seufzte und blickte aus dem Fenster in den dunklen Himmel. Mit einem Blick auf die Uhr, bemerkte ich, dass es 9 Uhr war, verspürte jedoch kein bisschen Müdigkeit. Also beschloss ich, auf die Balkontüre zuzugehen und diese zu öffnen. Ich drückte die Klinke herunter und zog, wodurch sich die Glastür laut quietschend öffnete.

Erschrocken drehte ich meinen Kopf zu Richie, jedoch lag dieser seelensruhig auf der Couch. Ich seufzte erleichtert und trat mit meinen in Kuschelsocken umhüllten Füßen auf den kalten Beton des Balkons. Die kühle Luft kam mir entgegen und ich atmete zufrieden aus, wodurch sich eine Rauchwolke bildete.

Das Gebäude zeigte auf ein anderes, das direkt vor uns platziert war und ich betrachtete die vielen Lichter und Schatten, die in den Fenstern zu sehen waren. Ich kuschelte mich in den Pullover, den ich von Finn geliehen hatte und blickte durch die Dunkelheit.

Shades ➳ Finn WolfhardWhere stories live. Discover now