✒ "I just want to have fun"

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Jeder Mensch hat gute Vorsätze, Ziele und Träume, die er oder sie in seinem Leben erreichen bzw. umsetzen möchte.

März, 2012

"Was ist dein größter Traum, Finn?", fragte Nick seinen kleinen Bruder, während sie in dem Musikraum des Waisenhauses saßen.

Finn blickte auf seine kleine Gitarre und erhob sein Gesicht mit einem breiten Lächeln.

"Ich möchte singen."

Nick lächelte und legte seine Hand auf die Schulter des Lockenkopfes.

"Eines Tages wirst du auf einer Bühne stehen, vor einer Menge und wirst singen. Sie werden dir zujubeln. Sie werden dich lieben. Du wirst dein Leben leben."

Finn's Augen leuchteten und er nickte. Nahm sich mit seinem kindlichem Verstand vor, seinen Traum zu verwirklichen.

"Was ist dein Traum?", fragte Finn nun an seinen Bruder gerichtet.

Nick lächelte.

"In einer großen Menge zu stehen und dir beim Singen zuzuhören."

Lauren P.O.V.

Ich saß verkrampft auf dem Sofa. Mein Blick huschte hin und wieder von dem Fernseher, zu dem Jungen neben mir.

Richie saß halb liegend auf der Couch und hatte seine Hand in seinen weichen Haaren vergraben. Wie gerne ich durch seine schwarzen Locken wuscheln würde. Doch ich kam wieder zu mir und hielt mich rechtzeitig davon ab, meine Hand auszustrecken.

"Wieso bist du so?", fragte ich und wendete meinen Blick nicht von dem Bildschirm ab. Sobald diese Worte meinen Mund verließen, hatte ich sie schon bereut.

Ich rutschte etwas von ihm weg, verängstigt von der Antwort, die er mir geben würde. Es bestand die Möglichkeit, dass er mich anmotzen, sogar beleidigen würde und ich hatte nicht die Kraft, mit seinen Beschimpfungen umzugehen.

"Was meinst du?", fragte er stattdessen und ich blickte ihn mit einem verwunderten Gesichtsausdruck an. Seine runde Brille, saß ruhig auf seiner zierlichen, mit Sommersprossen geschmückten Nase und seine Wimpern unrandeten seine großen Augen, die auf mich hinunter blickten.

Ich verwurzelte meine Finger ineinander und begann an der Haut, die meine Hand umgebte, zu kneten. Ich suchte nach den richtigen Worten und durchging meine Antworten, bevor ich meinen Mund öffnen würde.

Ich durfte mir keine Fehler gegenüber diesem grausamen Jungen leisten.

Grausam.

War er wirklich grausam?

"Ich meine, wieso bist du so...scheiße?", fragte ich schließlich und schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln, was ihn auflachen ließ.

Er warf seinen Kopf in den Nacken und öffnete seinen Mund, um innig zu lachen. Ich beobachtete ihn währenddessen sprachlos. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, richtete er seinen Blick aufmerksam auf mein Gesicht. Jedoch wich ich seinen Augen aus, die mich in einen Bann zu ziehen schien und wurde rot.

Er lachte aufgrund meiner Reaktion und rutschte näher.

"Keine Angst, ich beiße dich nicht. Kein Grund, so rot zu werden", neckte er mich und mir kam das Gefühl hervor, ihm einen leichten Schlag auf die Schulter zu verpassen, doch ich hielt mich erneut zurück.

"Ich will einfach nur meinen Spaß haben. Ich weiß, manchmal übertreibe ich es. Ich bin auch nur ein Mensch", erklärte er und in mir wurde die Wut immer größer und ich drohte, bald zu platzen.

Ihm machte es Spaß, mein Herz zu brechen und er fand Gefallen daran, andere Menschen leiden zu sehen.

"Ohne Finn, würdest du garnicht existeren", sagte ich schließlich und schlug mir sogleich erschrocken meine Hand gegen meinen Mund, bereute es, jemals meinen Mund geöffnet zu haben.

Sein Blick verdunkelte sich zugleich und in mir war die Wut wie weggewischt. Stattdessen machte sich die Angst breit. Die Angst davor, was nun passieren würde.

Er wendete seinen Blick nicht von mir ab und ich entschloss mich, meine Hand zu entfernen und mich von dem Jungen für meine Worte zu entschuldigen.

Gerade, als die Entschuldigung dabei war, meinen Mund zu verlassen, machte sich ein Vibrieren in dem Raum bereit. Gefolgt von einem Ton, meinerseits. Die Quelle des Tons war mein Handy, das mir berichtete, das ich eine Nachricht bekommen hatte.

Ich zog mein Handy heraus und Finn tat es mir gleich. Gemeinsam starrten wir jeweils auf unsere Handys und mir kam Alice's Name entgegen. Ich zog meine Augen zusammen und mein Atem verschnellerte sich vor Wut. Allein schon ihren Namen zu lesen, brachte mich zu glühen.

Sie hatte mir ein Bild geschickt.

Ich erhob meinen Blick.

Blickte zu Richie, der gerade seine Brille ablegte und mit einem geschockten Ausdruck auf sein Handy starrte.

Ich wendete meinen interessierten Blick von ihm ab und öffnete die Nachricht. Mir sprang sogleich ein Foto entgegen. Auf erstem Blick, fiel mir nichts besonders auf. Doch sobald ich das Bild genauer betrachtete und heranzoomte, entwich mir ein Keuchen und das Handy fiel mir fast aus den Händen.

Shades ➳ Finn WolfhardHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin