Fröhliches Suchen

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Fröhliches Suchen

Charlie Weasley P.O.V.

„Sie können nicht einfach so verschwunden sein" Charlie Weasley starrte schon seit geraumer Zeit auf eine Karte, obwohl er wusste, dass sich an dieser nichts verändern würde. Auf ihr sollten schier unzählige Punkte die endlosen rumänischen Wälder darstellen und ein paar gezackte Linien waren Berge.

Mit dem Zeigefinger fuhr er immer wieder die roten Kreise, die sein Chef gezogen hatte, und mehrere Kreuze ab, doch es brachte nichts. Die Karte blieb wie sie war.

Am Morgen waren sie vom Hauptgebäude des Reservats, welches durch ein grobes Haus gekennzeichnetes war, in Richtung der Drachenreviere in den Bergen aufgebrochen.

Seitdem hatte er sich häufiger gefragt, ob er nicht doch einen anderen Beruf hätte ergreifen sollen. Lebendiges Ziel als Quidditchspieler klang plötzlich deutlich reizvoller.

Er blickte auf seine Armbanduhr, ein goldenes Modell, welches nicht recht zu seiner abgewetzten Arbeitskleidung passen wollte. Doch es war ein Geschenk seiner Eltern zur Volljährigkeit. Mit einem Seufzen stellte er fest, dass schon vier Stunden seit Maisie und Ayads Verschwinden nach dem Angriff des rumnänischen Langhorns vergangen waren.

Hinter ihm hielten Maisies Teammitglieder ihre erleuchteten Zauberstäbe in die Höhe und er hörte, wie sie leise miteinander diskutierten. Charlie konnte sich kaum an ihre Namen erinnern und erneut verfluchte er Maisie MacFusty und die Tatsache, dass sie allein losgeflogen war, um ihr viertes Teammitglied zu retten.

Es hatten ihn schon lang genug gekostet ihr restliches Team wieder einzusammeln, die sich auf ihre Anweisung hin zwischen den Baumkronen versteckt hatten.

Widerwillig gestand er Maisie zu, dass sie ihr Team gut unterwiesen hatte. Die meisten anderen Drachenwärterlehrlinge hätten sich vermutlich kopflos davongemacht, anstatt auf weitere Anweisungen zu warten.

„Also-" Hinter ihm trat Stille ein und die jungen Männer bildeten einen Kreis um ihn. Stumm fragte sich Charlie, ob Maisie ihre Lehrlinge durch irgendeinen Zaubertrank so gefügig machte. Dann fiel ihm wieder ein, dass Maisie MacFusty eine Katastrophe in Zaubertränke war und ihren Professor gemeinsam mit Tonks in den Wahnsinn getrieben hatte. „-wir können nicht viel unternehmen, um Maisie und euren Kollegen zu finden. Die Langhörner werden besonders nachts aktiver, weshalb wir hier am Boden sicherer sind."

Wie zur Bestätigung seiner Worte rauschte ein Schatten über sie hinweg, der selbst hier am Waldboden die Blätter rascheln ließ.

„Können sie nicht einfach schon wieder in die Station appariert sein?", fragte der kleinste Lehrling aus Maisies Team. Er war dunkelhäutig und hatte große, unschuldige Augen. Wenn Charlie sich recht erinnerte, war er mit dafür verantwortlich, dass sie das Langhorn angegriffen hatte.

Bevor Charlie antworten konnte, sagte einer der anderen, „Es liegt ein starker Apparier-Schutz auf dem gesamten Reservat, Wu. Hat Maisie gesagt."

„Warum eigentlich?" Alle drei drehten sich mit erwartungsvollen Gesichter zu ihm herum und Charlie seufzte leise. Deshalb war er Drachenforscher geworden und kein Lehrer.

„Weil zum Beispiel die Hörner dieser hübschen Tierchen-" Er deutete nach oben, wo vermutlich immer noch die grünen Langhörner kreisten. „-uns alle zu sehr wohlhabenden Leuten machen könnten."

„Das hat mir bisher niemand gesagt" Einer der anderen jungen Männer sah überrascht nach oben, als hätten sich für ihn nun vollkommen neue Möglichkeiten aufgetan.

„Keine Chance, Yann." Das dritte Mitglied schlug ihm gegen den Hinterkopf.

„Was ist der Plan?", fragte endlich der asiatische Junge. Wu Tang, wenn sich Charlie richtig erinnerte. Olaf hatte sich mal über seinen fehlenden Humor in Bezug auf Witze über chinesisches Essen beschwert.

Von Drachen und Weasleys (Harry Potter FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt