Fröhliche Weinachten*

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Fröhliche Weihnachten.

"Und was hat er gesagt?"

Sie drängten sich vor der Station der Drachenwärter zusammen. Vom dunklen Himmel fielen inzwischen dicke Schneeflocken und nur die Feuer, die überall in großen Schalen aufgestellt waren, erhellten die Lichtung. Andere Angestellte eilten aus dem Eingang und zwischen ihnen wirkte Clara winzig. Genau wie Maisie und Charlie tropfte ihre Kleidung auch noch vor Nässe.

"Er war ziemlich sauer." Sie fuhr sich durch die kurzen Locken, bevor sie den Weg zur Krankenstation einschlug. Automatisch folgten ihr alle. "Und ich bezweifle, dass er mir die Geschichte wirklich abgenommen hat. Siobháns Name ist ein paar Mal gefallen und vermutlich wird sie nicht ganz unbehelligt bleiben."

Ihr folgenden betraten sie alle die Krankenstation.

Im Behandlungszimmer ließ sich Olaf auf einen Stuhl fallen. Das Holz knarzte verdächtig.

"Wenn sie überhaupt irgendwann wieder auftaucht."

"Vermutlich liegt sie Zuhause im Bett.", murmelte Clara, während sie erst Maisie und dann Charlie auf eine Liege drückte. Ihr Griff passte zu ihrem gereizten Tonfall.

"Ich werde mal nachschauen." Ewan stieß sich vom Türrahmen ab.

"Und ich verschwinde wieder zu den Eisenbäuchen." Mit einem Zwinkern für Maisie verschwand Killian.

"Sie sollte sich glücklich schätzen, dass wir noch alle in einem Stück sind." Mit der Zunge zwischen den Lippen befühlte Clara Charlies Rücken. "Vermutlich geprellt. Das gibt ein paar hübsche blaue Flecken." Sie reichte ihm eine bauchige Glasflasche. "Jeden Morgen eine Schluck, bis es nicht mehr weh tut."

"Danke, Clara." Charlie nahm einen Schluck und sein angespannter Gesichtsausdruck verschwand.

"Und nun zu dir." Mit einer Schere in der Hand drehte Clara sich zu Maisie. "Gott, du siehst aus." Kopfschüttelnd schnitt sie Maisie Jacke auf. "Man könnte meinen, wir hätten knapp eine Schlacht überlebt."

"Haben wir das nicht?", erwiderte Charlie. Er hatte sich vor ein paar Bilder über Skelette gestellt. Maisie war ihm dafür dankbar, als Clara auch ihr Oberteil aufschnitt, um besser an ihre Schulter zu kommen.

"Wir haben nur unser dämlichen Freundin aus der Patsche geholfen." Mit ihrem Zauberstab fuhr Clara über Maisies nackte Haut, ohne sie zu berühren. "Was übrigens deine Idee war, Charlie."

"Du weißt, dass sie sonst rausgeflogen wäre." Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und Maisie konzentrierte sich auf die Sommersprossen auf der blassen Haut, als Clara vorsichtig ihren Arm bewegte. Der Schmerz schien durch ihren ganzen Körper zu jagen.

"Wir hätten wissen sollen, dass wieder irgendetwas passiert. Dieses Mal sollten wir wenigstens mit ihr reden-"

Charlie unterbrach sie, "Wir haben auch letztes Mal mit ihr geredet. Mit etwas Glück wird sie jetzt in ein Projekt gesteckt, in dem sie nicht allzu viel Schaden anrichten kann."

Clara sah Charlie an und Maisie war trotz ihrer Schmerzen froh, dass dieser Blick nicht ihr galt. "Nicht allzu viel Schaden heißt in Siobháns Fall mittelgroße Zerstörung."

Auf seinem Stuhl brummte Olaf zustimmend.

"Sie ist unsere Freundin." Charlie hob die Hände. Sein Gesicht war immer noch der Wand zugewandt.

Mit zusammengepressten Lippen wandte sich Clara wieder zu Maisie. "Tut das weh?" Mit ihren kalten Fingern berührte sie Maisies Schlüsselbein.

Als Antwort schrie sie auf.

Von Drachen und Weasleys (Harry Potter FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt