In den Bergen

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In den Bergen

„Bist du dir sicher, dass wir weitergehen sollte?", fragte Maisie leise, während Charlie gerade erneut seine vermaledeite Karte überprüfte. Es war ihre zweite Nacht in einer vergrößerten Hütte und im angrenzenden Raum war lautes Getöse zu hören, während ihr Team Abendessen zubereitete. Oder es versuchte.

Sie konnte immer wieder hören, wie Ayad sich beschwerte, dass die anderen trotz seines verletzten Armes Hilfe von ihm wollten. Regelmäßig erzählte er erneut von ihrer gefährlichen Begegnung mit dem Wildschlupf.

„Wir sind so nah dran" Charlie sah auf. In den drei Tagen seit ihrem Aufbruch hatte er sich in jemanden verwandelt, der in eine Berghütte passte. Abgerundet durch den roten Bart, machte er durchaus den Eindruck von jemanden, der mit einer Axt durch den Wald laufen konnte. Zum Bäume fällen natürlich. „Und jetzt wo wir das Langhorn Gebiet verlassen haben, ist es auch relativ sicher."

„Na ja" Zweifelnd sah auch Maisie auf das Pergament. Sie waren immer noch in der Nähe des Flusses, welcher aus den Bergen floss. Aber die Bäume wurden hier bereits spärlicher und sie war angesichts der immer höheren Steigung froh um ihre Besen. Das alles war allerdings nicht auf der Karte eingezeichnet. „Weniger Langhörner, dafür aber genug andere Drachen und allesamt gefährlicher."

„Es ist höchstens ein zwei Tage Trip hoch. Höchstens."

„Charlie" Maisie ließ ihn nicht aus den Augen. „Hast du schon vorher Mal Gruppen in die Berge gebracht?"

Auch wenn er sie nicht ansah, so sah sie doch, wie seine Ohren rot wurden. Immer ein guter Indikator, dass ihm etwas unangenehm war. Sein Bruder, Bill, hatte sich dafür extra die Haare lang wachsen lassen. Zumindest war das Maisies Theorie.

„In Ordnung" Sie fühlte sich durchaus wieder in der Lage den Weg fortzusetzen. Zwar schmerzte ihr Arm noch, weshalb sie einhändig flog und es quälte sie auch ein schlechtes Gewissen, weil sie die Jungdrachen zurückgelassen hatten. Aber sie war angesichts des Anblicks, der sich ihnen jeden Tag bot, bereit weiterzugehen. Die Berge auf ihren Heimatinseln konnten mit den Rumänischen nicht mithalten. Das sagte sie Charlie auch.

Sein Gesicht hellte sich auf, weshalb sie schnell hinzufügte, „Es geht mir aber nicht um mich. Denkst du die anderen können es?"

„Es ist dein Team" Er runzelte die Stirn. „Du kennst sie besser und solltest das einschätzen können."

„Ja, aber ich bin mir nicht sicher. Deshalb frage ich dich."

Nun schien er ernsthaft darüber nachzudenken. Dann sagte er, „Sie halten sich alle bisher sehr gut. Wirklich, ich bin überrascht."

„Ich weiß" Leiser Stolz schlich sich in Maisies Stimme. Ihr Team hielt sich wirklich gut und sie wusste, dass selbst Ayads Beschwerden halbherzig waren. „Aber sie sind alle erst..."

„Sag mir nicht wie alt sie sind" Charlie rollte die Karte zusammen. „Ich fühle mich schon so wie der Großvater auf diesem Trip."

„Warum?" Aus der Küche kam nun der Ruf, dass das Essen fertig war.

„Weil du mir ständig die Show stielst, Fusty." In seinen Worten war kein Ärger, sondern es klang beinah auch ein wenig stolz.

Beim Essen entschieden sie weiterzugehen. Obwohl Maisie allen anbot, dass sie umkehren konnten.

Am nächsten Tag brachen sie gestärkt durch die Vorräte aus der Hütte auf und Maisie merkte, dass alle aus ihren Fehlern gelernt hatten. Wu und Yann kontrollierten ihre Richtung, ohne sich einmal zu streiten, während Ayad und Noel sie alle mit Geschichten unterhielten.

Von Drachen und Weasleys (Harry Potter FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt