Sie sahen Drachen, allerdings nur aus großer Entfernung, was sie alle durchatmen ließ. Maisie hatte am ersten Tag in der Hütte davon geträumt, wie ihr gesamtes Team zum Chef gegangen war, um zu kündigen. Als Grund hatten sie Maisie und eine dank ihr entstandene Furcht vor Drachen angegeben.

Deshalb behielt sie ihr Team auch im Blick und wurde nicht müde erheiternde Geschichten über die putzigen Echsen auf den Hybriden zu erzählen. Sie traf damit auf gemischte Reaktionen.

Schließlich entschieden sie sich am nächsten Tag durchzufliegen, da alle gespannt waren anzukommen. Außerdem vermissten sie fließend Wasser und Essen, welches nicht aus einer Dose kam.

Sie verließen endgültig den Wald und flogen nun über grüne Ebenen in gigantischen Kuhlen, um denen weißen Wipfel trohnten. Oft wurde es plötzlich dunkel, während sie in den Schatten der Berge dahinrasten und sie hielten sich dort bevorzugt auf, weil Drachen auf offener Fläche jagten.

Über ihnen kreisten immer wieder Exemplare, doch hier in den freien Revieren waren sie so gut gesättigt, dass sie kein Interesse an ihnen hatten. Als sie eine kurze Rast an einem beinah unnatürlich blauen See einlegten, erklärte ihnen Charlie den weiteren Weg.

Sie hatten Glück, dass ihr zugedachtes Revier nicht zu groß sein musste. Die Drachenarten, welche gigantische Reviere beanspruchten, waren weiter hinten in den Bergen untergebracht, in welche sie noch mal eine Woche reisen müssten.

So weit oben pfiff ein kalter Wind aus dem Tal und das Gras wurde langsam von trockenen Heidepflanzen und grauem Gestein verdrängt. Die Luft erschien Maisie so klar und trocken, dass sie geruchlos war und über ihnen brachen immer wieder die Wolken auf kreierten Lichtspielen auf der Landschaft.

Sie sah über die Berge, die sie von drei Seiten einschlossen, hinunter ins flachere Land, wo sich der Wald schier endlos in alle Richtung ausbreitete. Sie fühlte sich angesichts der Berge klein und sehr glücklich.

Beinah war sie versucht ihre Eindrücke mit den anderen zu teilen, doch diese sahen sich mit ähnlicher Ehrfurcht um.

Dies war eine Landschaft, welche für Riesen und Drachen geschaffen war. Nicht für kleine Zauberer und Hexen und ganz bestimmt nicht für Muggel, die doch nur versuchen würden alles zu zerstören.

Es machte Maisie traurig, wie schwer es geworden war, so eine unberührte Welt noch zu finden. Und diese hier gab es auch nur, weil Magier alles in ihrer erdenklichen Macht taten, um die Muggel fernzuhalten.

Sie schüttelte über ihre eigenen Gedanken den Kopf und schließen brachen sie gestärkt auf, nachdem alle noch einmal ihre Gliedmaße ausgeschüttelt hatten. Maisie konnte sich nicht erinnern in ihrem Leben schon einmal so lange auf einem Besen gesessen zu haben. Trotz der sommerlichen Temperaturen war der Wind so kalt, dass sie schon bald nicht mehr ihr Gesicht oder ihre Hände bewegen konnte. Von ihren Beinen gar nicht erst zu sprechen.

Schnelligkeit hin oder her, sie saßen auf Rennbesen und keinen Reisebesen. Wobei sie mit den bequemen Reisebesen vermutlich schon längst Drachenfutter geworden wären.

So in Gedanken versunken flog sie weiter. Dabei gingen ihre Gedanken automatisch zu dem Besenrennen in Schweden über das Reservat der schwedischen Kurzschnäuzler. Dies zog sich auch über zwei Tage, aber dort sorgten zwischendurch ein paar tödliche Echsen für Abwechslung.

Ein nicht unwesentlicher Faktor war dabei auch immer ihr ältester Bruder, Adam, gewesen. Dieser war direkt nach Hogwarts von den Montrose Magpies angeworben worden und hatte auch nicht viel später bereits auf der Reservebank der Nationalmannschaft für Schottland gesessen.

Nichtsdestotrotz hatte er sich immer Zeit genommen, um mit seiner kleinen Schwester nach Schweden zu reisen und das Rennen durchzuziehen.

Die Medimagier waren allesamt immer hektisch geworden, wenn sie am Ende des Rennens Adam in Empfang genommen hatten. So zugerichtet war er gewöhnlich von all den riskanten Manövern mit den schwedischen Kurzschnäuzlern angekommen.

Von Drachen und Weasleys (Harry Potter FF) ✔️Where stories live. Discover now