33~ a little drama

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"Buh!" Niall zuckte tatsächlich zusammen. Mit einem breiten Grinsen stand Harry neben seinem Bett und sah feixend zu dem faulenzenden Jungen hinunter. Niall rollte die Augen, schaltete sein Handy aus und erhob sich stöhnend vom Bett.

"Harry, mein Freund", rief er dann freudig und hockte sich dann auf dem Boden. Irritiert blickte der Lockenkopf ihn an und biss sich auf die Lippe um nicht loszulachen. Was hatte dieser verrückte Junge vor? Der hob den Kopf und kniete sich vor Harry auf den Boden. "Ich freue mich ja so, dass du endlich gekommen bist", fuhr er mehr oder weniger theatralisch fort, dann änderte sich sein Blick auf einmal. Er erinnerte den Jüngeren an jemand, der nicht mehr ganz dicht im Kopf war, so wie er nun durch ihn durchzustarren schien. War das noch gespielt? Harry begann gerade, sich ein wenig Sorgen um seinen besten Freund zu machen, als der zu sprechen anfing. An der Tonlage erkannte Harry erleichtert, dass Niall mit aller Kraft ein Lachen zu unterdrücken versuchte. "Willst du mich heiraten?" Er beschloss auf dieses Schauspiel einzugehen.

"Es tut mir so leid, Bro", sagte er jämmerlich und tat so als müsste er sich einige Tränen abwischen. "Aber ich habe doch schon Louis!" Niall zwinkerte ihm für den Bruchteil der Sekunde anerkennend zu. Sein Blick sagte eindeutig "Das war die richtige Antwort". Dann kehrte er in seine Rolle zurück, legte seine Hand dramatisch an die Brust und sank auf den Boden.
"Aber- aber", stammelte er mit brüchiger Stimme und schaffte es sogar seine Augen mit Tränen zu füllen, "was wird dann aus uns?" Er deutete zwischen den beiden hin und her.

"Ich weiß, mein Pupsi-Schatzieleinchen-Niall", Harry schaffte  es beim besten Willen nicht, das so verzweifelt rüberzubringen, wie er es gerne hätte. "Wie gerne würde ich dir den Rest meines Lebens widmen, aber ich vermag nicht gegen dieses Gefühl in meiner Brust zu kämpfen, das ich dem anderen stattlichen Herren, Louisio, gegenüber habe."

"Welches Gefühl meinst du, werter Leidensgenosse?", Niall sprach nun auch hochtrabend, was mit seinem irischen Akzent gemischt sehr lustig klang. "Sag es mir."
"Ich denke, es ist L-", der Lockenkopf machte eine kleine Pause, "Nein! Ich kann es nicht aussprechen!" Niall sah ihn geschockt an und riss seine Augen auf.
"Redest du etwa von-", auch er brach seinen Satz ab und hauchte dann entsetzt. "Redest du etwa von Liebe?"

Harrys Körper überzog unwillkürlich eine Gänsehaut. Natürlich spielten sie beide nur ihre spontane Rolle, aber er überlegte was an ihren Worten wahr sein könnte. Liebte er Louis? War es dazu nicht zu früh? Vielleicht war er ja einfach verknallt. Und überhaupt... wo war denn da die Grenze? Wer entschied, ab wann etwas nicht einfaches Verknallt-Sein war, ab wann war es Liebe? Und wie merkte man das?

Harry versuchte diese Gedanken zu verdrängen. Es war zwar irgendwie spannend, aber es verwirrte ihn und machte auch traurig, dass er nicht wusste, wie Louis ihm gegenüber empfand. "Ja", flüsterte er mit brechender Stimme. "Ich denke schon."
Wenige Sekunden später lagen sich die Jungs in den Armen, bevor sie einen Applaus von hinter ihnen vernahmen. Sofort fuhren sie auseinander und blickten in das Gesicht von Nialls Mutter, die ihren Kopf zu Ihnen auf den Dachboden hinaufstreckte.
"Na, Jungs? Was vollführt ihr hier schönes?", erkundigte sie sich, während sie einige Decken und Kissen neben dem Aufgang platzierte; Material für Harrys Schlaflager, dass die beiden gleich zusammenstellen würden. "Schauspielerisches Talent habt ihr ja, das muss man euch lassen."
"Er will mich nicht heiraten", rief Niall sofort und deutete anklagend auf den Lockenkopf, der protestierend den Mund öffnete.
"Harry, warum denn das nicht?", in ihren Augen lag das gleiche spöttische Funkeln, das Harry so oft in den Augen seines besten Freundes wiederfand. Schon seit er Niall kannte, wurde Harry im Hause der Horans wie ein Familienmitglied behandelt. Eine Tatsache, die er zwar anfangs befremdlich aber schnell sehr angenehm fand. Immerhin trafen sich die beiden Freunde recht oft. "Was hast du gegen eine Heirat mit meinem Sohnemann?"
"Mein Herz ist anderweitig vergeben", erklärte Harry vage, hoffte aber, dass Nialls Mum nicht weiter nachfragen würde. Tat sie auch nicht. Sie zwinkerte den beiden lediglich zu, deutete nochmal auf den Stapel an Weichzeug und dann verschwand ihr Kopf wieder.
Niall griff nach den Decken und Kissen und drapierte sie neben seinem Bett. "Ach übrigens", seine Augen funkelten leicht drohend als er sich zu Harry umwandte, "nenn' mich nie wieder Pupsi-Schatzileinchen-Niall."

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735 Worte
/01.03.18\
Ich musste das im letzten Kapitel übrigens verbessern, denn natürlich kannten sich die beiden mit 10 Jahre noch nicht und können so nicht die Leiter angemalt haben.

You Don't Know You're Beautiful | Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt