Kapitel 36

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Ivy's p.o.v.:

„Du bist-" Shawn stockte und fuhr sich geschockt durch die Haare.

„Schwanger?" Seine Stimme zitterte, so als hätte er mehr Angst als ich in dieser Situation gerade.

„Ich- Oh Gott. Warum?" Perplex blickte ich zu Shawn, der seinen Kopf vehement schüttelte.

Hatte ich ihn mit dieser Nachricht grade verschreckt? Aaliyah hatte doch vollkommen anders reagiert. Sie hätte sich sogar gefreut, wenn es nicht gerade von Logan gewesen wäre.

Mochte Shawn keine Kinder?

„Ich glaube du weißt sehr gut warum." Murmelte ich und warf einen Blick auf meinen Bauch.

Ich war bald im 3. Monat schwanger. Der Bauch würde sich bald runden, da er es bis jetzt noch nicht getan hatte.

„Tut mir leid, Ivy, aber ich muss jetzt gehen. Ich habe später einen wichtigen Termin und kann mich jetzt nicht mit deinem Problem beschäftigen." Kam es plötzlich sehr schroff von ihm, ehe er auch schon aus meinem Schlafzimmer geflüchtet war.

Und mit ihm meine letzte Hoffnung.

Wenn nicht er hinter mir stand, wer sonst?

Da blieb nur noch-

Shawn's p.o.v.:

„Tut mir leid, Ivy, aber ich muss jetzt gehen. Ich habe später einen wichtigen Termin und kann mich jetzt nicht mit deinem Problem beschäftigen." Gab ich von mir und flüchtete aus Ivy's Schlafzimmer.

Wieso musste sie auch noch unbedingt schwanger werden? Hatte Logan's Betrug nicht schon ausgereicht?

Mit Tränen in den Augen erreichte ich mein Auto, in dem ich zunächst die Tränen wegstrich und von dort zu Aaliyah fuhr.

Das würde eine lange Nacht werden.

„Was zum Teufel, Shawn! Was suchst du hier?" Fragte mich meine andere Hälfte wütend, aber auch zugleich müde. Ich hatte sie immerhin mit dem Klingeln an ihrer Haustüre geweckt.

„Ich kann das nicht. Wie soll ich das schaffen? All die Jahre habe ich es versucht. Mehr noch in den  letzten Wochen und Monaten! Alles zunichte gemacht." Ratterte ich herunter und trat ein.

„Was ist- Sie hat es dir erzählt, oder?" Noch immer aufgelöst ließ ich mich auf ihre Couch sinken. Meine Beine konnten mich kaum noch halten.

„Schwanger. Sie ist schwanger von diesem Arschloch! Und da dachte ich, dass ich endlich mal eine Chance bei ihr haben könnte!" Verletzt griff ich mir an mein Herz. Es schmerzte tatsächlich.

Parallel dazu fasste Aaliyah sich ebenfalls ans Herz. Trauer und Schmerz hatten wir schon immer geteilt.

„Und wer sagt, dass du diese Chance nicht hast? Dann ist sie halt schwanger von ihm, aber du denkst ja wohl nicht, dass sie deshalb zu ihm zurückgeht. Sie hat ihn aus ihrem Leben verbannt und würde daran nie mehr etwas ändern." Beruhigend streichelte sie mir über den Rücken, nachdem sie sich ebenfalls auf die Couch gesetzt hatte.

„Ein Baby, Aaliyah. Was ist, wenn es aussehen wird, wie Logan? Sie würde niemals damit klarkommen?"

„Das sollte sie besser. Vor allem weil sie es auch nicht abtreiben wird. Ich kann sie aber auch verstehen." Ich musste wie ein neugeborener Welpe aussehen. Vollkommen schutzlos.

„Nicht?" Meine Stimme und brach gegen Ende, sodass sie schrill wurde. Alarmiert schaute Aaliyah mich deshalb an.

„Könntest du es fertigbringen, dein eigenes Kind zu töten? Egal welche andere DNA es besitzt?" Ich stellte mir vor, dass Zara mit meinem Baby schwanger wäre und ich die Entscheidung haben würde, ob es abgetrieben wird oder nicht.

Meine Welt würde zusammenbrechen.

„Nein. Ich würde es niemals töten können. Aber es muss doch irgendwas anderes geben!"

„Darüber habe ich auch schon mit ihr geredet. Es gibt Angebote, dass Eltern ungewollte Kinder großziehen, den Kontakt zu den leiblichen Eltern aber nicht abbrechen. Das können die leiblichen Eltern selber entscheiden. So könnte Ivy das Kind in der Nähe haben, sie wüsste, dass es ihm gut geht und irgendwann, wenn es älter wäre, könnte sie eine richtige Beziehung zu ihm aufbauen." Ich nickte und nahm jede Information auf, die Aaliyah mir gab.

Das wäre doch das richtige! Ivy müsste sich dadurch nie fragen, was wohl aus ihrem Kind geworden wäre, wenn sie es einfach nur zur anonymen Adoption freigegeben hätte.

„Was hat sie denn zu dir gesagt? Immerhin scheinst du ja nichts über die Ideen zu wissen." Ich schüttelte meinen Kopf.

„Gar nichts. Ich bin im Grunde sofort abgehauen. Wie konnte ich denn weiterhin neben ihr sitzen, sie weiterhin angucken, während ich wusste, dass da ein Baby von Logan in ihr heranwächst?" Ich fühlte mich etwas schlecht, aber es war die beste Entscheidung. Anderweitig wäre ich vielleicht wütend geworden oder vielleicht sogar verrückt.

„Oh Shawn! Wie kannst du nur so rücksichtslos sein? Wer weiß, wie sie das verkraftet hat? Ihr muss es wohl ziemlich schlecht damit gehen! Vor allem weil sie sich scheinbar nach 1 Uhr dazu beschlossen hatte, es dir noch zu erzählen und nicht zu warten." Ich schrumpfte ein wenig zusammen und zuckte nicht einmal, als Aaliyah mir auf den Arm schlug.

„Es war besser so. Ich wäre zusammengebrochen, hätte sie mir von dem Kind erzählt." Allein die gedankliche Erwähnung von Logan und alles was mit ihm und seiner gemeinsamen Vergangenheit mit Ivy zutun hatte, ließ mir ja schon jedes Mal einen kalten Schauder über den ganzen Körper laufen.

„Dann solltest du jetzt aber schlafen gehen, genauso wie ich es jetzt auch tun werde, und sobald die Sonne aufgeht, machen wir uns auf den Weg zu ihr. Ich will mir nicht wirklich vorstellen, was deine Reaktion in ihr ausgelöst haben könnte." Sagte Aaliyah diplomatisch und begab sich in ihr Schlafzimmer. Ich selber schnappte mir nur noch eine ihrer zahlreichen Decken und legte mich dann auf ihrer Couch schlafen.

Morgen, oder eher heute nur nach Sonnenaufgang, würde ich wirklich mit Ivy reden. Auch wenn ich ihr dann wohl oder übel meine Gefühle offen legen musste. Denn würde ich es noch länger verheimlichen, könnte ich ihr schlichtweg nicht mehr in die Augen blicken.

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Ich weiß.. das Kapitel kommt 5 Tage zu spät, aber keine Sorge! Dafür gibts am Sonntag trotzdem noch ein weiteres Kapitel!

She'll be the one!《S.M.》Où les histoires vivent. Découvrez maintenant