Kapitel 14

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Sophia

»Sophia!«, rief mein Dad sichtlich erleichtert, schlug die Autotür zu und umarmte mich fest. »Oh Gott Plummy ich bin so froh dass es dir gut geht; alles noch dran? Arme, Beine... Kopf?« ohne mich auch nur umzudrehen, lief ich rot an, als ich hörte, wie Dallas kurz davor war loszuprusten. Mein Dad hatte den einen Fehler gemacht - er hatte mich Plummy genannt. Vor einem Menschen, der nicht zu meiner Familie gehörte; Dallas. Das würde er mich niemals vergessen lassen. Niemals. »Ja mir geht's gut Dad«, nuschelte ich leise und lächelte, als er mir mit einem liebevollen Blick über die Wange strich. »Dann bin ich beruhigt - wie hab ich dich überhaupt hier alleine lassen können?«

»Uns geht's so nebenbei bemerkt auch gut, Dad - danke der Nachfrage.« ich warf einen Blick über meine Schulter zu Dallas und Callen, von welchen letzterer mit verschränkten Armen dastand und den Blick des Todes aufgesetzt hatte, während Dallas nur versuchte, nicht zu lachen, was seine roten Wangen und der Gesichtsausdruck verrieten.

Oh hätte ich ihn doch nur aus dem Zelt gekickt und dem Bären überlassen...

***

»Und was ist mit dir Mira?«, fragte meine Mum und tippte weiter auf ihrem Laptop herum. »Willst du dieses Jahr auch wieder mit zu den Cheyenne Frontier Days

Mira, die gerade ihre Schuhe anzog, antwortete meiner Mum sofort: »Na klar Emma, das heißt... wenn ich darf.«

Ich verabschiedete mich noch von ihr, bevor ich zurück zu meiner Mum in die Küche lief und mir heimlich noch eine Zimtschnecke mopste, als Mum nicht hinsah. »Wo is' eigentlich Cal?«, nuschelte ich mit vollem Mund und schaute ihr über die Schultern, als sie gerade dabei war, drei Karten für das jährliche Rodeo zu orden. Aber nicht irgendein Rodeo; das hier, die Cheyenne Frontier Days, waren eines der größten und besten Rodeos der Welt. Und ich kann mit Stolz sagen, dass mein Dad fünffacher Meister im tie down Roping und Callen jedes Jahr im Bronc riding mit mindestens einer Medaille nach Hause kommt (Für gebrochene Knochen hatte er sich noch nie sonderlich interessiert).

»Ahm Mum, du hast 'n Fehler drin - wir brauchen bloß drei zusätzliche Karten«, fiel mir plötzlich auf, als ich die Website etwas länger angesehen hatte. Doch sie schüttelte ihren Kopf. »Hab ich nicht Schätzchen, glaub mir zählen kriege ich grade noch hin - es sind du, Mira, Dallas und ich.«

Dallas. Natürlich. Es war doch so klar - immer dann wenn man am wenigsten damit rechnete.

»Apropos«, meinte ich und sah aus dem Fenster, wo die Sonne schon immer weiter sank, »wo ist er eigentlich? Ich hab ihn bisher den ganzen Tag nicht gesehen.«

Meine Mum verdrehte nur kurz ihre Augen, und daran erkannte ich schon, dass egal was jetzt gleich kam, es ihr nicht zu hundert Prozent gefiel. »Er geht seinem Hobby nach.«

»Schlafen?«, sagte ich, obwohl ich bei jemandem wie Dallas ganz klar an etwas anderes dachte... ihr wisst was ich meine.

»Wenn es doch nur das wäre... nein Sophia, Motocross.«

Ich verzog mein Gesicht überrascht.

Da ich gerade nichts anderes zu tun hatte, zog ich meine Sneaker an und verließ das Haus, um rüber zur Scheune zu gehen. Doch schon nachdem ich aus der Tür getreten war, sah ich wie eine der Maschinen davor stand und Dallas, der sich gerade einen dieser mega coolen Helme aufsetzen wollte. »Hey british boy!«, rief ich lächelnd und kam mit schnellen Schritten auf ihn zu.

»British boy? Wirklich jetzt?« er rollte seine Augen und sah in diesem schwarzen Hoodie so unfassbar gut aus, dass ich mich selbst dabei ertappte, wie ich die Vermutung anstellte, er müsse eine mindesten gleichartig attraktive, unglaublich hübsche Freundin in England zurückgelassen haben. Ich zuckte meine Schultern. »Was hast du vor?«

Er grinste, während er sich entspannt auf das Motorrad setzte, und ich das erste Mal bemerkte dass seine Augen nach innen immer heller wurden, wo sie in ein so helles eisblau gefärbt waren, dass ich stundenlang einfach nur in seine Augen hätte sehen können. Unglaublich. »Ich fahr 'ne Runde. Willst du mit?«

Mit großen Augen sah ich ihn an und trat sofort zwei Schritte zurück. »Auf gar keinen Fall! Nie im Leben bekommst du mich auf so ein Ding drauf.«

Ach, woher kannte ich das nur?

Er lachte. »Jetzt stell dich nicht so an Soph.«

»Vergiss es, ich kann so ein Ding doch nicht mal fahren!«

»Weil ich dich ja auch alleine da drauf setzen würde... du fährst bei mir mit«, sagte er schlicht. Na gut, das schien um einiges vernünftiger. Aber trotzdem.

Bockig verschränkte ich meine Arme vor der Brust. »Dallas Evans, niemals.«

Mit einem frechen grinsen setzte er sich den Helm auf. »Weißt du wie viele Mädchen das schon zu mir gesagt haben?«

***

»Oh mein Gott was war das?!«, kreischte ich und krallte mich panisch in den großen, schwarzen Hoodie von Dallas, der vor mir saß und durch den Helm gedämpft stöhnte. »Das war der Motor Soph, entschuldigung aber den braucht man zum Starten.«

Ich ließ meinen Kopf mit dem schweren Helm in meinen Nacken sinken. Wieso in aller Welt hatte ich mich doch noch von diesem selbstsicheren Idioten überreden lassen mit ihm mitzufahren? Ich bemerkte, wie mein Herz immer schneller schlug und ich hektisch atmend meine Augen zugekniffen hatte.

Für alle die jetzt denken dass ich übertreiben würde: das tat ich nicht. Ich hatte bei Cal oft genug gesehen dass diese Art von Sport mehr als nur gefährlich war. Ein Grund mehr wieso ich mich am Liebsten für diesen ganzen Mist schlagen wollen würde.

»Alles klar?«, hörte ich Dallas fragen und schüttelte energisch meinen Kopf. »Na dann ist ja gut.«

Ich zuckte beim Geräusch, das der Motor verursachte als Dallas Gas gab, zusammen und wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher als auf der Couch zu sitzen und the fresh Prince of Belair zu sehen. Aber als ich meine Augen öffnete und die kilometerweite Landschaft so schnell an mir vorbeiziehen sah, drückte ich mich nur noch mehr an Dallas Rücken, da ich meine Arme um seinen Oberkörper geschlungen hatte und versuchte die nicht so offensichtliche Schönheit der Landschaft zu bewundern. Doch ich hätte am Liebsten so laut geschrien, dass mich selbst Mira gehört hätte, die mehrere Kilometer weiter weg in der Stadt wohnte.

»Mach dich mal locker Soph«, meinte Dallas wieder und ließ mit einer Hand los, obwohl wir immer noch rasend schnell über die trockene, staubige Straße rasten.

Locker? Ich war so locker wie man in meiner Situation nur sein konnte.

Und das würde ich ihm beweisen. Tief atmete ich durch, bevor ich meinen Griff um Dallas lockerte und mich sogar traute, über seine Schulter nach vorne zu sehen. Aber anstatt dass ich wieder in absurde Angstzustände zurück fiel, beruhigte sich meine Atmung wieder. »Hey Sophia, ich bin da.« und obwohl es mir fast etwas peinlich ist das zuzugeben, dieses Versprechen half mir. Es gab mir Sicherheit. Die Sicherheit die ich brauchte um mich frei zu fühlen. Etwas, das ich lange nicht mehr war.

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Das ist jetzt etwas kürzer geraten... in den Ferien werden wir versuchen so viel wie möglich zu schreiben, nicht nur an Dallas, sondern auch an la cage au fou, aber Anna ist Skifahren und Lena hat Familienbesuch💭🎿

Und ist Dwayne nicht ein unfassbar toller Dad? Und dank Chris Pratt noch viiiel süßer?😊

Und unser Dallas wieder... er hat es einfach drauf. Und ist toll. Und süß. Und heiß. Oder?♥

Na dann, Tschau mit V,
~May&Bae (die es verstörend finden von sich selbst in der 3. Person zu sprechen)

Dallas - Just one Year Donde viven las historias. Descúbrelo ahora