Wir standen nun schon seit mindistens einer Stunde in diesem Club. Ich wartete immer noch auf meinen Spass. Die Musik war viel zu laut, sie dröhnte in meinen Ohren. Mein Magen pochte bei jedem Bass und schon viel zu viele fremde Menschen hatten mich angefasst. Überhaupt hatte es hier viel zu viele Leute.

Ich schluckte schwer. In meinem Hals hatte sich ein Kloss festgesetzt, so gross wie ein Pfirsichstein. Mein schlechtes Gewissen nagte an mir. Meine Freunde hatten sich solche Mühe gegeben und ich? Ich konnte natürlich nichts damit anfangen.

Kennt ihr solche Filme, bei denen werden die Hintergrundgeräusche einfach ausgeblendet werden? So ging es mir gerade. Ich starrte in die Menge und hörte nichts mehr. Mein Gehirn blendete alles aus. Desshalb bemerkte ich die Hand an meinem Arsch auch relativ spät. Dann drehte ich mich langsam um, um genug Zeit für ein gefaktes Lächeln aufzubringen. Nathan war das schliesslich wert.

Nun ja, es war nicht Nathan, der mich da angefasst hatte. Auch nicht Kaden, auch nicht Kelly und auch nicht Grace. Ich starrte dem hässlichen Jungen ins Gesicht. Er war viel älter als ich. Sein linker Eckzahn fehlte, was ich an seinem breiten Grinsen erkennen konnte. Er stank nach Alkohol und abgestandenem Zigarrettenrauch. Ich machte einen Schritt nach Hinten. Er machte einen Schritt nach Vorne. So ging das immer weiter, bis ich in der Menge verschwunden war. Ich wurde das beklemmende Gefühl nicht los, dass er mich verfolgte. Verflixt, warum hatte ich nur zugestimmt kurz alleine auf Nathan zu warten? Er wollte mir eine Coke bringen, und jetzt war ich nicht mehr da. Überhaupt hatte ich vollkommen die Orientierung verloren. Das einzige was geblieben war, war ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Mir schnürte es die Luft ab und ich versuchte nochmal zu schlucken.

Wo sollte ich nur hingehen?

"Selia! Da bist du ja!" rief jemand. Ich behielt den Kopf auf meine Knie gepresst und drückte mich noch eine wenig mehr in die Ecke. Oh Gott! Woher wusste diese eklige Junge meinen Namen? Bitte bitte, lass ihn nicht mich meinen. MIr wurde schlecht.

Jemand setzte sich neben mich und ich wimmerte leise. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich zuckte erschreckt zusammen. "Selia, ich bins, Kaden du kannst deine Augen jetzt aufmachen." flüsterte die Stimme sanft. Ich linste zwischen meinen Händen hervor. Er war es wirklich. Langsam hob er mich auf. "Was ist denn?" flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf und vergrub mich in seinen Nacken. Ich war zu intensiv damit beschäftigt, meine Tränen zurückzuhalten.

Irgendwie waren wir nach Draussen gekommen und ich atmete ein. Tief.

Kaden

Scheisse, wo war sie denn? Fuck! Wir hatten sie verloren! Nathan Grace Kelly und ich hatten uns aufgeteilt um nach ihr zu suchen. In zehn Minuten würden wir uns draussen treffen, und ich hatte sie noch nicht gefunden.

Plötzlich sah ich sie in einer Ecke kauern. Sie hatte die Knie angezogen und ihr Gesicht darauf gepresst. Warum tat sie das?

"Selia, da bist du ja!" rief ich. Sie zeigte keine Reaktion, ich setzte mich kauerte mich neben sie. Selia wimmerte leise. Jetzt war ich aber wirklich besorgt. Was war los?

Ich legte vorsichtig eine Hand auf ihre Schulte. Sie zuckte erschreckt zusammen. "Selia, ich bins Kaden, du kannst deine Augen jetzt aufmachen" flüsterte ich so sanft wie möglich. Selia schaute zwischen ihren Händen hervor, und streckte gleich darauf die Arme aus. "Was ist denn?" fragte ich. Sie schüttelte den Kopf und schaute zu Boden. Vorsichtig nahm ich sie hoch. Sie schlang ihre Beine um meine Hüften und vergrun sich in meiner Brust. Ich machte mir jetzt ernsthaft Sorgen.

Nathan

Wir standen schon draussen als Kaden kam. Er trug Selia auf uns zu. Ich runzelte die Stirn als ich sah, dass sie sich versteckte. Was war passiert? Kaden machte einen Gesichtsaudruck, der zeigte, dass er auch keine Ahnung hatte, was abging. Ich nahm ihm Selia ab die jetzt hemmungslos Schluchzte. Das war ja ein schöner Geburtstag. Panik begann in mir aufzusteigen die ich nur sehr schwer unterdrücken konnte. "Hat dir jemand angefasst?" fragte ich. Sie nickte, unfähig zu sprechen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. "Hat er dir wehgetan?" rief ich alamiert. Sie schüttelte den Kopf und eine Wellle der Erleichterung überflutete mich. Sie war okay. Körperlich zumindest.

Zu Hause zeigte ich Grace kurz das Zimmer. Selia war auf der Fahrt eingeschlafen, und ich trug sie auf Ihr Zimmer. Vorsichtig legte ich sie ins Bett und zog sie aus. Ich küsste ihre Stirn und wollte schon gehen als sie flüsterte "Bleib." "Okay" hauchte ich. Zog mich bis auf meine Boxershorts aus und legte mich neben sie. Sie kuschelte sich an meine Brust. Ich nahm sie schützend in die Arme. Sie war sicher bei mir.

In dieser Nacht konnte ich lange nicht schlafen. Was war das Problem? Was war passiert? Und warum hatte Selia so geweint. Un wieso m Himmels Willen, musste das ausgerechnet an ihrem 16. Geburtstag geschehen?

(A/N)

Was haltet ihr davon? Ich hab mir echt Mühe gegeben. Das Kapitel habe ich meiner Freundin gewidmet, weil sie heute Geburtstag hat. Happy Birthday V. I love you!!

Dinge ändern sichWhere stories live. Discover now