Französischunterricht

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Recht hatte er ja schon, die U-Bahn wartete nicht. Aber ich wollte mich jetzt nicht bewegen. Er hatte meine Hand genommen. Hoffentlich würde er nicht los lassen.

Kennt ihr das Gefühl, wenn kleine Blitze durch euren Körper fahren? Als Nathan und ich auf einer Schulaufführen des Theaters im Chor gestanden hatten, hattten wir immer versucht und gegenseitig vom Podest zu schubsen. Natürlich nur in den Proben. Und natürlich hat Nathan mich immer gerade noch vom Runterfallen bewahrt in dem er mich am Arm gepackt hatte. Einmal hatte er es nicht mehr geschafft, ich fiel rückwärts vom Podest und schlug mit dem Kopf gegen die Wand hinter uns. Als ich austehen wollte half er mir, umarmte mich und entschuldigte sich ungefär dreiunzwanzig mal. Es tat mir gar nicht mehr weh, ich konnte nur noch das Kribbeln fühlen dass seine Brust verursachte,

Genau so ging es mir jezt. Wir bewegten uns Richtung Gleis 2 und ich biss in mein Gebäck. Nathan grinste mich an. "Warum Frühstücken wir nicht zu Huse, du hast immer solchen Hunger" fragte er mich zum ungefär 14sten Mal. Ich lachte. "Um Ilais Patschehänden zu entkommen. Er liebt es an Hörnchen rumzumantschen" Nathan grinste. "Ich liebe diesen kleinen Kerl, auch wenn er mich immer Ata nennt" Ja Ilai hatte es nicht so mit reden. Die Bahn kam und wir stiegen ein. Diesmal kontnen wir bequem in die Ecke sitzten. Ich kuschelte mich an ihn und seufzte zufrieden. "Hey du krümelst auf meine neune Hose"

Ich musste lachen, Nathan und seine Kleider! Ich stand auf, wischte die Krümel von seinen Beinen, setzte mich auf den gegnüberliegenden Sitzt und schmollte. Nach ein paar Sekunden ohne Reaktionen seiner Seite ass ich weiter. Schliesslich gab er auf. "Komm wieder her" bat er. Ich grinste und wechselte den Platz. Wäre aber gar nicht nötig gewesen, die nächste Station war sowieso unsere.

"Musst du noch zu Linda?" fragte ich ihn. "Nein, alle Aufgeben erledigt" er drückte kurz meine Hand. In der Schule angekommen, drückte er mich nochmal an sich, gab mir einen Kuss auf die Wange und machte sich auf Richtung Mathe Kurs. Ich hatte Deutsch, bei Frau Gerster. Na Danke. Montag fing ja gut an. Aber Nathan hatte die ganze Zeit meine Had gehalten, dieser Gedanke würde mich mit Garantie bis zum zweiten Frühstück am Leben halten.

" Weisst du jetzt endlich ob du mit Nathan zusammen bist oder nicht?" fragte mich Grace gerade. Der Lehrer schaute nicht hin, und wir sassen eh im Französischunterricht. Ich hasste diesen Mann, was nichts mit der Sprache zu tun hatte. Ich war gut im Französisch, konnte être konjugieren und so. Ich meine, mehr konnte man auch nicht von mir verlangen. Kennt ihr dass, wenn ihr mit Kopfhörern im Informatikraum sitzt, und ihr hört Vokabeln die ihr dann nachsprechen müsst? Das Dümmste überhaupt.

"Nein weiss ich nicht, wir haben darüber so genau noch nicht gesprochen" flüsterte ich. Grace rollte mit den Augen.

Eine nasse Papierkugel traf mich im Nacken. Wütend fuhr ich herum um Kevin anzuschreien, erinnerte mich aber dann wo wir waren und begnügte mich mit einem scharfen Blick. Der Typ konnte so was von nerven. Seit dem Kindergarten war ich mit ihm in einer Klasse. Bei jeder Versetzung hoffte ich auf unsere Trennung. Meine Gebete waren nie erhört worden. Vielleicht warf mir Gott das Problem namens Kevin mit Absicht vor die Füsse. Das Gefühl hatte ich jedenfalls.

Grace hatte da eine gute Frage gestellt, waren Nathan und ich eigentlich zusammen?

Leute, soll ich weiter schreiben? Wie gefällt euch meine Geschichte bis jetzt?

Würde mich über Kommis freuen... 

Dinge ändern sichWhere stories live. Discover now