"Bei dem Wetter gehe ich doch nicht rein." verschränkte Emma ihre Arme vor der Brust. Wie erwartet starrte Adam sie verwirrt an. Sie hob ihren Rock hoch, wodurch Adam leicht errötete, und kickte ihre Schuhe fort. Noch einmal schenkte sie ihm das herausfordernde Lächeln, dann klopfte sie ihm auf die Schulter und lief los.

"Tick, du bist!" rief sie und rannte so schnell sie konnte.

"Ist das dein Ernst?!" rief Adam ungläubig hinterher.

"Natürlich! Es sei denn du bist zu langsam ein Mädchen in einem großen Kleid zu fangen." streckte sie ihm die Zunge raus und rannte weiter Richtung Gärten.

"Das ist doch nicht wahr!" schrie Adam nahezu genervt und Emma hörte wie er begann sie zu verfolgen.

Lauthals lachte sie und wurde sogar noch schneller. Kurz sah sie nach hinten und erschrak. Wahnsinn, war Adam schnell. Er war ihr bereits nah auf den Fersen und lief beinahe animalisch. Emma überlegte, wie sie ihn wieder auf Abstand bringen konnte. Sie stoppte und drehte sich um die eigene Achse bevor er sie berühren konnte und lief in die andere Richtung. Emma sah nur wie er erstaunt zusah als sie die Drehung vollzog.

Nun hatte sie wieder einen Vorsprung und wagte nochmal nach hinten zu schauen. Adam hatte seine Jacke und seine Schuhe ausgezogen und sprintete ihr hinterher. In dem Rosengarten angekommen, versuchte Emma sich zu verstecken, doch war es hoffnungslos. Adam hatte bereits ihre Hand zu fassen bekommen und fiel mit ihr, da sie noch zu schnell waren, in den Rasen.

Adam landete auf Emma und beide lachten ausgelassen. Keine Sorgen, keine Verpflichtungen waren in ihren Gedanken. Nur der Spaß sich endlich ein bisschen frei zu fühlen.

"Grace, du bist wirklich..." versuchte Adam außer Atem zu sprechen.

"Verrückt?" ergänzte Emma und grinste. Sie hatte den Adam herausgelockt, den sie so sehr möchte: Der freche Junge, der es hasste zu verlieren und lachte.

"Ich wollte unbeschwert sagen, aber mit verrückt bin ich auch einverstanden."

"He!" boxte Emma ihn in den Arm und lachte.

"Wie es aussieht habe ich gewonnen." grinste Adam und nahm ihre Hand in seine.

Ihr Herz machte einen kurzen Aussetzer, dann antwortete sie frech mit: "Dann steht es jetzt eins zu eins. Unentschieden."

Emma lächelte und fragte ihn direkt und doch vorsichtig: "Adam? Warum bist du nicht öfter so ausgelassen? Du wirkst ziemlich verklemmt."

Seine Mimik würde für einen Moment starr, dann legte er seinen Kopf ins Gras und erklärte: "Als zukünftiger König wäre es ziemlich schwierig denn unbekümmerten Mann zu spielen. Es könnte ausgenutzt werden. Mein Volk muss doch zu jemanden Starken aufsehen können. Ich lebe schließlich doch nur für sie. Das hat mir mein Vater immer und immer wieder erzählt. Ich lebe nur für andere."

"Das ist Blödsinn." schnaupte Emma.

"Wie bitte?" klang Adam leicht wütend.

"Du bist nicht für andere zur Welt gekommen. Es ist deine Aufgabe einmal König zu sein, doch musst du dich deshalb nicht völlig aufgeben. Du bist doch gerade hier bei mir und bist einfach Adam. Ein schlechter Verlierer und warmherziger Mensch. Selbst wenn du kein König wärst, wärst du noch immer du."

Bevor Adam etwas erwidern konnte, begann es zu Regnen. Emma und Adam sahen nach oben. Gewitterwolken hatten sich gebildet und würden jeden Moment die Wolken aufreißen.

"Lass uns schnell rein..." wollte Emma aufstehen, jedoch reichte Adam ihr seine Hand. Er ergriff ihre Hand und ließ sie nicht los.

"Hast du Lust zu tanzen?" lächelte Adam und nahm ihre andere Hand in seine.

Blutkrone Where stories live. Discover now