手 - Te | Hand - Haiba Lev

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-Erzähler Sicht-


Es war zu einem Ritual geworden.
Etwas, was die beiden Schüler jeden Tag machten.
Seit er neben sie gezogen war, hatte es keinen Tag gegeben, an dem sie das Ritual vernachlässigt hatten.

Auch heute nicht, wo sie den ganzen Tag krank im Bett gelegen hatte und von ihrer Mutter nur Suppe zum schlürfen bekommen hatte.

Mit der Decke um den Körper geschlungen schob sie die gläserne Tür auf und trat auf den Balkon hinaus.
Die Kälte kitzelte ihre Haut, während ihr Blick gespannt zu dem Haus gegenüber gerichtet war.

Wie auf Kommando flammte Licht in dem Zimmer des Nachbarhauses auf und ein großgewachsener Junge trat auf den Balkon des Hauses.
Lächelnd stellte er sich an den Rand, sah zu dem Mädchen hinüber und ließ seinen Blick über sie wandern.

-Deine Sicht-

"Abend, Lev.",begrüßte ich den Russen lächelnd.

Aber er gab mir keine Antwort.
Verwundert neigte ich den Kopf, als seine Mundwinkel sich nach unten zogen und seine Stirn sich runzelte.
Er positionierte seine rechte Hand an dem Geländer seines Balkons, schwang seine Beine hinüber und sprang, weniger elegant, hinüber zu mir.

"(N/N)-chan! Du siehst schrecklich aus!",stellte er entrüstet fest, als er beide Seiten meiner Decke, die ich um meinen Körper gewickelt hatte, nahm und mich sacht hin und her wog.

"Danke, Lev. Das wusste ich bereits.",seufzte ich resigniert.

Verspielt lächelte mich der Volleyballspieler an, lenkte mich in mein Zimmer und drückte mich nach hinten, sodass ich auf mein Bett plumpste.

"Du musst dich ausruhen, (N/N)-chan. Ich habe nämlich nächste Woche ein Spiel, zu dem du kommen sollst. Dann zeige ich dir, dass ich ein richtig cooler Kerl bin!",sprach er begeistert und unterstrich seine Aussage mit einer Handbewegung, die man bei der Annahme machte.

Leise lachte ich, stützte meine Hände nach hinten ab und betrachtete den Nekoma Schüler.
Er war ein unglaublich netter Mensch, etwas naiv und kindisch, aber wirklich unglaublich nett.
Lev machte sich nicht viel aus Vorurteilen, er bewertete jeden aus seiner Perspektive.
Auch mich hatte er herzlich begrüßt, obwohl ich keinen guten Ruf genoss.

"Ich gehe jetzt wieder rüber, (N/N)-chan.",verabschiedete er sich, doch ehe er sich umdrehen konnte, hatte ich den Hosenbund von ihm gegriffen.

"Bleib, bitte. Nur bis ich eingeschlafen bin. Weil-"

Er unterbrach mich.

"Okay!"

Nicht einmal eine Begründung wollte er wissen.
Stattdessen setzte er sich auf den Boden, während ich mich hinlegte und nahm meine Hand.
Fröhlich erzählte er mir von seinem Tag, was ich denn verpasst hätte und wie gut er mittlerweile mit Kenma klar kam.
Allmählich wurden meine Augen schwerer, so dauerte es nicht lange, da war ich schon eingeschlafen.

Leider bemerkte ich dadurch nicht, wie er mir einen Kuss auf die Wange drückte, mir eine gute Nacht wünschte und wieder auf seinen Balkon hüpfte.

Haikyuu Oneshot's [Beendet]Where stories live. Discover now