接触 - Sesshoku | Berührung - Ushijima Wakatoshi

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-Deine Sicht-

Es war nicht leicht, mit Ushijima befreundet zu sein.
Er war eine komplexe Person, die viel von Sport verstand und eine unerschütterliche Ader dafür entwickelt hatte.
Da gab es häufig Probleme wenn ich mit ihm Zeit verbrachte.
Denn ich war, wenn ich es direkt ausdrücken müsste, die Unsportlichkeit in Person und zudem ziemlich naiv.
Und doch hatten wir, weiß der Geier warum, eine Freundschaft entwickelt, die jeden Tag aufs neue wuchs und mein Leben bereicherte.
Daher war es selbstverständlich gewesen, dass ich bei seinen Spielen zuschaute, ihn anfeuerte und seinen Sieg wünschte.
Seit langem war es aber nicht der Fall - er wurde geschlagen.
Noch während die anderen Zuschauer traurig den Kopf senkten, war ich die Treppe hinunter gesaust und wartete vor dem Eingang auf die Jungs.
Oder eher den Jungen.


-Erzähler Sicht-

So sehr er es sich wünschte, ließ den Linkshänder die Niederlage nicht los.
Seine Teamkollegen waren mehr oder minder traurig, wobei Satori unbekümmert wie immer schien.
Wakatoshi behielt seine ernste Miene bei.
Es war sein Schild, welches ihn vor all den schlechten Dingen schützen sollte.
Er wollte nicht, dass man sein 'kleines Ich' sah oder merkte, wie sehr ihn manche Sachen doch beschäftigten.

Als er als Erster die Tür öffnete, sah er sogleich zu dem Mädchen, welches dort abwartend stand.
Sie hatte ihren Blick gen Boden gerichtet, ihr (H/F)'s Haar fiel ihr locker ins Gesicht und die Schuluniform betonte ihre Figur.
Zwar hatte sie ihn nicht bemerkt, was durchaus oft vorkam, aber er bemerkte sie immer.
Er wusste, wann es ihr schlecht ging.
Er wusste, wo er sie finden konnte.
Und er wusste, dass sie ihn genauso gut kannte, wie er sie.

Mit schwerem Herzen und großen Schritten ging er auf sie zu, hatte sogleich ihre Aufmerksamkeit auf sich liegen.

"Ah- Hi! Ich habe dein Spiel gesehen...Es lief zwar nicht wie gewollt, aber du- ihr habt euch gut geschlagen.",sprach sie ihm zu.

Seufzend tätschelte er ihren Kopf.
Die Niederlage lag ihr tiefer im Magen, wie ihm.
Das erzählten ihm ihre glasigen Augen, angespannte Haltung und nervöses herumspielen an dem Saum ihres Rockes.
Wobei es, laut Tendou, auch einen anderen Grund haben könnte.
Aber der kam Wakatoshi so suspekt vor, dass er den gleich wieder verworfen hatte.


-Deine Sicht-

Es war eine simple seiner Berührungen, welche in mir ein Feuerwerk auslöste.
Vorallem mein Unterleib machte mir Sorgen, welcher gruselig zu kribbeln begann.

Als ich an ihm vorbei spähte, sah ich Satori und Semi.
Sie zeigten mir die Daumen hoch, während der Rotschopf noch ein Augenzwinkern drauf legte.

Gut, im Nachhinein war es reichlich dämlich gewesen, den beiden von meinen Gefühlen für ihren Star zu erzählen.
Doch es hatte etwas befreiendes mit sich gebracht, dementsprechend bereute ich es nicht so sehr, wie ich es vermutlich sollte.

Entschlossen packte ich ihm an seinem Kragen und zog ihn zu mir herunter.
Ich wollte - aber schaffte es nicht.
Sein Kopf schwebte zwar kurz vor meinem -sicherlich puderroten Kopf- aber seine Verwirrung in den Augen verunsicherte mich.
Dabei wollte ich ihm sagen, zeigen und fühlen lassen, was ich von ihm hielt.

"(N/N)?",erklang seine verwunderte Stimme, woraufhin ich ihn losließ und meinen Blick senkte.

"Sorry.",nuschelte ich, spürte einen Ruck und befand mich in seinen Armen.

Wakatoshi hatte mich in eine tiefe, innige Umarmung gezogen und seinen Kopf auf meinen gelegt.
Die wohlige Wärme und der Geruch seines Deo's ließ mich unglaublich fühlen.
Ich war aufgeregt, es war mir peinlich und doch wollte ich nicht los lassen.

Doch so schnell es gekommen war, ging es auch wieder.
Er ließ mich los und schritt weiter zu dem Schulbus - ich folgte ihm nicht.
Stattdessen grinste ich vor mich her.
Zwar hatte ich mich nicht getraut, ihn zu küssen oder ihm meine Liebe zu gestehen - aber der Funken in seinen Augen, seiner Umarmung, war mir nicht entgangen.


-Erzähler Sicht-

"Wann willst du es ihr sagen?",erklang die Stimme von Semi.

"Was sagen?"

"Dass du sie liebst?"

Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass das Ass in der Lage war, diesen Rot-Ton im Gesicht anzunehmen.
Stimmte es?
Liebte er sie?
Hatte er gehofft, sie würde ihn küssen?
War es das gewesen, dass ihn sich so feurig hat fühlen lassen?
Vielleicht.

Haikyuu Oneshot's [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt