11.Kapitel - Wenn der Tod anklopft

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Carl

Und da waren sie. Die Verräter. Sie liefen vollkommen entspannt hier her und freuten sich! Sie freuten sich, dass sie überleben würden! Aber ihre Freunde, sogar ihre Familie, ließen sie im Stich! Warum?! Wie konnten sie nur?! Ich spürte, wie Kate sich neben mir anspannte. Sie hasste sie also genauso wie ich.
Trotzdem ging mir das Bild nicht aus dem Kopf, wie Jace sie geküsst hat.
Ich bringe ihn um.
Ich schwöre, wenn ich die Chance habe, bringe ich ihn um! Jetzt schlossen sie die Tore wieder. Insgesamt waren zwölf Leute gewechselt. Wow, es waren nur noch schätzungsweise 18 übrig. Hoffentlich würden sie sich ergeben. Ich weiß, es klingt feige, aber somit gäbe es vielleicht die wenigsten Opfer ...
Ich denke, mein Vater dachte genau das gleich in dem Moment.

»Hologan. Lass mich mit ihnen reden. Wenn sie sich ergeben, ist es doch für beide Seiten besser«, hörte ich ihn sagen.

Hologan drehte sich zu ihm um.

»Wirklich ... ein geborener Anführer. Na gut, hier«, sagte er und hielt meinem Vater den Lautsprecher hin.

»Bitte! An alle Übrigen. Ergebt euch. Dann gibt es vielleicht keine Opfer! Ich weiß, es klingt so, als ob ich mich selbst retten will, aber glaubt mir, für uns ist es zu spät. Und ich habe euch nie im Stich gelassen. Tut mir bitte den Gefallen.«

Ich schaute traurig auf den Boden. Kurz darauf wurden die Tore wieder geöffnet und der Rest kam heraus. Manche mussten von anderen festgehalten werden. Sie wollten wirklich kämpfen und ihr Zuhause verteidigen.
Genau wie Kate. Ich sah sie an. Sie starrte zurück. Dann lächelte ich leicht. Sie lächelte zurück. Ich wollte so gerne zu ihr und sie in die Arme nehmen. Ich wusste, sie versteckte ihre Trauer tief in ihr. Aber nur weil sie sie versteckte, hieß das noch lange nicht, dass sie nicht vorhanden war. Dann wurden Namen vorgelesen und diejenigen, die genannt wurden, mussten vortreten.
Kate war darunter.
Sie blieb wo sie war, und so mussten zwei Männer kommen und sie holen.
Aber sie wehrte sich und verpasste einem der beiden sogar neben Kratern und Bissen eine blutige Spur über die Wange. Ich wollte zu ihr, wurde aber festgehalten. Schließlich stand sie neben Jace, der vor sich hin grinste. Der Rest wurde in die Mitte gebracht.
Dann traten verschiedene Männer mit ihren Waffen vor und richteten sie auf eine bestimmte Person.
Jace trat hinter mich und drückte mir seine Pistole an den Kopf. Hologan trat hervor und las Gesetze beliebiger Art vor, gegen die wir anscheinend verstoßen hatten. Neben mir war mein Vater und hinter ihm stand Hologan. Ich war der Vierte in der Reihe.
Da fiel der erste Schuss und Jacob, einer unserer treusten Männer, fiel tot vornüber. Seine Frau hinter uns schrie auf und fing an zu weinen. Auch ich schluchzte auf. Dann war Logan dran und so ging es weiter, bis Hologan zu mir kam.
Ich konnte spüren, wie Jace vor sich hin grinste.

»Feigling! Du kannst mich ja nicht mal von vorn erschießen, geschweige den kämpfst du gegen mich!«, zischte ich.

»Halt die Klappe, du Versager! Ich verstecke mich nicht, im Gegenteil, ich stehe hier vor allen, die dann bezeugen können, dass ich dich erschieße«, er lachte.

»Nein Jace, bitte! Er kann nicht mal etwas dafür«, hörte ich Kate sagen.

»Halt die Klappe, Kate!«, war die Antwort von Jace.

»Nein, bitte! Dann erschieß mich lieber!«, schrie sie jetzt.

»Halt deine verdammte Klappe und schau zu, wie er verreckt!«, schrie jetzt auch Jace.

Dann schlug er sie. Ich kochte vor Wut. Aber ich konnte nichts tun. Ich hörte Kate nur noch wimmern. Dann spürte ich wieder die Pistole an meinem Hinterkopf. Ich schloss die Augen und dachte an Kate. Wenigstens würde sie leben. Ich hörte, wie Jace die Pistole entsicherte und dann ...

Der Geruch des Todes                                         The Walking Dead FFWhere stories live. Discover now